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Internationale Tagung: Computer und Roboter im OP der Zukunft

Erstmals fand die Jahrestagung der „Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboterassistierte Chirurgie“ außerhalb von Deutschland statt: Vom 28. bis 30. November tauschten sich rund 200 ExpertInnen in Innsbruck über die aktuelle Entwicklung computer- und roboterassistierter Chirurgie aus.

Im Bereich der computer- und roboterunterstützten Chirurgie ist es vor allem die Entwicklung moderner Navigationstechnologien, die mittlerweile in fast allen chirurgischen Disziplinen Einzug gehalten hat. Aus beispielsweise der Neurochirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Orthopädie oder HNO sind diese technischen Hilfen für die ChirurgInnen nicht mehr wegzudenken. „Die jungen Ärztinnen und Ärzte wachsen quasi digital auf und verwenden Computertechnologie wie ein Navigationssystem im eigenen Auto“, erklärt Kongresspräsident Univ.-Prof. Dr. Mag. Wolfgang Freysinger von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Herbert Riechelmann). Der Medizinphysiker trägt mit einem interdisziplinären Forschungsteam in Innsbruck seit Jahren zur Weiterentwicklung der computerunterstützten Chirurgie bei. Als Gründungsmitglied der „Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboter Assistierte Chirurgie“ berät er diese im wissenschaftlichen Beirat.
Eröffnet wurde die Tagung von Rektorin o. Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch, dem stellvertretenden Ärztlichen Direktor des LKH-Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Alois Obwegeser MAS, M.Sc., und Univ.-Prof. Dr. Herbert Riechelmann.
Auf der mehrtägigen CURAC präsentierten rund 200 TeilnehmerInnen insbesondere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre aktuellen Forschungsergebnisse. MedizinerInnen, InformatikerInnen und Ingenieure arbeiten interdisziplinär und fördern mit ihren gemeinsamen Entwicklungen den medizinischen Fortschritt. Die „Deutsche Gesellschaft für Computer- und Roboterassistierte Chirurgie“ (CURAC) fördert die wissenschaftliche Arbeit und deren praktische Umsetzung im Bereich der computer- und roboterassistierten Chirurgie.

3D-Navigation: Positionsinformationen zur Instrumentenführung
Im Operationssaal werden Navigationssysteme auf Routinebasis verwendet, um komplexe und schwierige Fälle zu behandeln. Schnelle Bildverarbeitung und exakte 3D-Grafiken sind die Voraussetzungen für nicht-invasive und minimal-invasive Therapieverfahren in verschiedensten Bereichen. So werden etwa in der chirurgischen Praxis vermehrt 3D-Navigationssysteme eingesetzt, um den ChirurgInnen wichtige Positionsinformationen zur Instrumentenführung zu geben. Das Ziel all dieser Techniken ist die Maximierung der PatientInnensicherheit. „Durch moderne Navigationssysteme verkürzen sich häufig die Operationszeiten, gleichzeitig geben sie den ChirurgInnen mehr Sicherheit.“ Auch aus der Lehre sind computer- und roboterunterstützte Systeme nicht mehr wegzudenken. „Durch Computersimulationen erlernen Studierende und junge Ärztinnen und Ärzte wesentlich schneller anatomische und chirurgische Kenntnisse“, erklärt Prof. Freysinger.

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Ron Kikinis (Harvard Medical School)
Eine Koryphäe auf dem Gebiet der computer- und roboterunterstützten Medizin ist der US-amerikanische Professor Ron Kikinis. Er ist nicht nur Professor für Radiologie an der Harvard Medical School in Boston, sondern auch Gründer des „Surgical Planning Laboratory“ (Department für Radiologie, Brigham and Women's Hospital, Boston). Der international anerkannte Wissenschafter erhielt im Rahmen einer öffentlichen Sitzung am 28. November 2013 die Ehrenmitgliedschaft der CURAC. In seinem Festvortrag hat er sich mit dem aktuellen Thema „Medical Image Computing – Forschen und Randbedingungen auf beiden Seiten des Atlantiks“ auseinandergesetzt.

Zur Arbeitsgruppe 4D Visualisierung
Prof. Freysinger hat bereits 1994 mit der Einführung computerunterstützter Chirurgie an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde begonnen. Mittlerweile verfügt die Klinik über das vierte klinisch zugelassene Navigationssystem, das millimetergenaue Anwendungen bei endoskopischen Eingriffen an der vorderen Schädelbasis und mikroskopischen Eingriffen an der seitlichen Schädelbasis gestattet. In der AG 4D Visualisierung arbeiten Prof. Freysinger und sein Team an Verfahren zur Qualitätssicherung klinischer Navigation sowie an intuitiven visuellen Darstellungen von zuverlässiger intraoperativer Information für ChirurgInnen. Im klinischen Tätigkeitsfeld an der Univ.-Klinik für HNO arbeitet der Medizinphysiker intensiv mit den HNO-ChirurgInnen, insbesondere mit Univ.-Prof. Dr. Herbert Riechelmann und mit Ass.-Prof. Dr. Florian Kral, zusammen.

(B. Hoffmann)

Weitere Informationen:
Tagungsband: http://www.voxelmaster.at/?p=408
CURAC: http://www.curac.org/
Univ.-Klinik für HNO: http://hno.uki.at
Forschungsgruppe: http://voxelmaster.eu

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