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Univ.-Prof. Dr. Hubert HUPPERTZ (Institut für Allgemeine Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck) Dr. Markus KELLER (re.) Copyright: Photo: GÖCH

Gesellschaft Österreichischer Chemiker: Beste Dissertation von der MedUni IBK

Ende September vergab die Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH) einen von österreichweit drei Preisen für die beste Dissertation an Markus Keller. Der Nachwuchswissenschafter hat seine Abschlussarbeit an der Sektion für Biologische Chemie des Biozentrums der Medizinischen Universität Innsbruck (Betreuer ao.Univ.-Prof. Dr. Ernst R. Werner; Direktor Univ.-Prof. Dr. rer.nat Klaus Scheffzek) verfasst.

In seiner Dissertation untersuchte Markus Keller die Biochemie eines bisher noch wenig erforschten Fettstoffwechselweges, den Abbau von Etherlipiden zu Fettsäuren. Für diesen Weg sind zwei Enzyme, die Alkylglycerol Monooxygenase und die Fettaldehyd Dehydrogenase hauptverantwortlich. Etherlipide bilden Membranbestandteile im Gehirn, sind für die Reifung von Samenzellen erforderlich und wichtige Signalmoleküle wie zum Beispiel der Platelet activation factor (PAF).

Markus Keller entwickelte neuartige Verfahren, um mit Hilfe von Fluoreszenzmarkierten Lipiden den Fettaldehyd-Stoffwechsel von kultivierten Zellen zu untersuchen. Der Biochemiker konnte damit zeigen, dass in einer vererbten Störung des Fettaldehyd-Stoffwechsels, des Sjögren Larsson Syndromes (SLS), nicht wie bisher angenommen Fettaldehyde sondern Fettalkohole angereichert werden, die für die Zellen noch toxischer als die Fettaldehyde sind. Markus Kellers Grundlagenforschungen tragen zum Verständnis der biochemischen Veränderungen in dieser bisher nicht heilbaren Erkrankung bei. Das Sjörgen Larsson Syndrom wurde im Jahr 1957 durch die schwedischen Psychiater Tage Konrad Leopold Larsson und Karl Gustaf Torsten Sjögren entdeckt. Typische klinische Zeichen für das Syndrom sind eine fortschreitende spastische Lähmung der Extremitäten, Fischschuppenflechte der Haut (Ichthyose), starke Entwicklungsstörungen sowie glitzernde Einlagerungen in der Retina.

Markus Keller finanzierte seine Dissertation mit einem Doc-Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und einem Projekt des Tiroler Wissenschaftsfonds. Derzeit forscht er mit einem Erwin Schrödinger Stipendium des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF am Department of Biochemistry der University of Cambridge, UK.

Publikation:

„Studying fatty aldehyde metabolism in living cells with pyrene-labeled compounds“
(Keller MA, Watschinger K, Lange K, Golderer G, Werner-Felmayer G, Hermetter A, Wanders RJ, Werner ER.J Lipid Res. 2012 Jul;53(7):1410-6. doi: 10.1194/jlr.D025650. Epub 2012 Apr 16.PMID:22508945)

 

Weitere Informationen:

 

    (E. Werner/B. Hoffmann)

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