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Stefan Höfer, Ralph Verstappen, Wolfgang Prodinger, Andrea Hoflehner, Horst Mitmansgruber, Christoph Pechlaner, Siegfried Schwarz bei der OSCE-Famulatur-Prüfung am Ende des Sommersemesters 2013. (v. li. n. re)

Erfolgreiche Überprüfung der praktischen Fähigkeiten von Studierenden

Bevor Studierende erstmals eigenständigen PatientInnenkontakt in ihrer ersten Pflichtfamulatur, also nach dem 2. Studienjahr, haben, werden ihre praktischen Fähigkeiten überprüft. Seit dem Sommersemester 2013 setzt die Medizinische Universität Innsbruck dabei auf die praxisorientierte Prüfungsform „OSCE (objective structured clinical examination)“. 280 Studierende haben den Test-Parcours in Innsbruck bewältigt, bei dem ärztliche Routinetätigkeiten sowie der Umgang mit PatientInnen geprüft wurden

OSCE ist ein international anerkanntes und innovatives Prüfungsformat, das vor allem die praktischen Fähigkeiten von Studierenden prüft. Die Prüfungsform wurde in Schottland von Miriam Friedman Ben-David und Ronald Harden, bekannten ExpertInnen für Medical Education, entwickelt. Das Verfahren kam zunächst in den USA zum Einsatz und wird mittlerweile seit mehreren Jahren auch an vielen deutschsprachigen Medizinfakultäten & Medizinuniversitäten erfolgreich eingesetzt. Vorteil dieser Testmethode ist, dass klinische Kompetenzen, wie die Umsetzung ärztlicher Routinetätigkeiten oder der Umgang mit PatientInnen überprüft werden können. „Dadurch eignet sich das Prüfverfahren, um gemäß österreichischen Kompetenzlevelkatalog für ärztliche Fertigkeiten den Level Famulaturreife zu testen“, erklärt ao.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prodinger.

Prüfungs-Parcours

Bei einer OSCE-Prüfung muss ein Parcours aus verschiedenen Stationen absolviert werden. Bei der Medizinischen Universität Innsbruck waren es drei Stationen, beispielsweise „Untersuchung des Herzens“, „Führen eines Erstgespräches“ oder „Chirurgische Händedesinfektion vor einer Assistenz im OP“. Im alten Gebäude der Inneren Medizin im Erdgeschoss wurde der OSCE Famulatur Parcours der Medizinischen Universität Innsbruck mit insgesamt neun Stationen (drei parallele Parcours zu je drei Stationen) aufgebaut. Jeder Prüfungsstation war mit einer Lehrperson besetzt. Mit Hilfe von Tablet-PCs werden die Prüfungen sofort dokumentiert und einheitlich ausgewertet. Die Situationen wurden so praxisnah wie möglich gestaltet. Bei den Stationen mit einem PatientInnengespräch fungierten beispielsweise speziell geschulte studentische TutorInnen als SimulationspatientInnen. Die Blutabnahme wurde an einem Modellarm aus Plastik vorgenommen, allerdings zählte auch bei dieser Prüfung nicht nur die praktische Ausführung sondern die professionelle Kommunikation mit dem Patienten bzw. mit der Patientin. „Die Studierenden können in den Prüfungssituationen sehr praxisorientiert und effektiv lernen. Sie erhalten sofort ein Feedback über ihre Leistung und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge“ erklärt ao.Univ.-Prof. Prodinger. Dementsprechend positiv fällt auch das Resümee der Stabsstelle für Curriculumsentwicklung und Prüfungsent- und -abwicklung (CEPEA, Leiterin: Dr.in Karen Pierer) im Bereich des Vizerektors für Lehre und Studienangelegenheit über die erste verpflichtende OSCE-Testreihe an der Medizinischen Universität Innsbruck aus. Die Stabsstelle hat die OSCE-Famulatur-Tests mit den Lehrenden entwickelt und organisiert. Eine Neuheit gab es auch bei der Abwicklung der Testreihe, die papierlos über die Prüfungssoftware q-online sowie den Einsatz von Tablet-PCs erfolgte.

Von den 280 Studierenden entsprachen auf Anhieb 240 Studierende dem Anforderungsprofil, eine Leistungsverbesserung nach nochmaligem Training war möglich. Ein positives Abschneiden beim OSCE-Test alleine ist für das Erhalten der Famulaturreife allerdings nicht ausreichend. Erst nach positiv absolvierter SIP 2 Prüfung können die Studierenden mit ihren Pflichtfamulaturen beginnen. Die Gesamtprüfungen (summativ integrierte Prüfungen, SIP), finden jeweils am Ende des 1.-5. Studienjahres statt.

(B. Hoffmann)

Weiterführende Informationen:

Stabsstelle für Curriculumsentwicklung (CEPEA): https://www.i-med.ac.at/universitaet/universitaetsleitung/vrlus/cepea.html

Portal für Studium und Lehre der Medizinischen Universität Innsbruck: https://www.i-med.ac.at/studium/

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