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Zschocke und Univ.-Prof. Dr. Christian Marth (v. li. n. re.) feierten gemeinsam das zehnjährige Bestehen des Innsbrucker Brustgesundheitszentrums. (Foto: Brustgesundheitszentrum)

Früherkennung hilft: Zehn Jahre Brustgesundheitszentrum Innsbruck

Jährlich erkranken in Österreich rund 5.000 Frauen an Brustkrebs, 450 davon in Tirol. Durch den medizinischen Fortschritt und eine verbesserte Früherkennung konnte die Sterblichkeit in den vergangenen Jahren allerdings um bis zu 30 Prozent reduziert werden. In Innsbruck koordiniert seit zehn Jahren erfolgreich das Brustgesundheitszentrum die Zusammenarbeit der verschiedenen ExpertInnen.

 

Das Mammakarzinom, eine bösartige Veränderung des Brustdrüsengewebes, ist eine der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen. Wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird, bestehen inzwischen gute Heilungschancen. Damit die verschiedenen Fachdisziplinen und AnsprechpartnerInnen aus den unterschiedlichen Bereichen wie Prävention, Früherkennung, Diagnosestellung, operative Therapie, adjuvante Chemo- Hormon- und Strahlentherapie, Nachsorge und eventuelle Palliativmedizin optimal zusammenarbeiten, werden in Innsbruck die verschiedenen Kompetenzen im Brustgesundheitszentrum Tirol gebündelt. Vor zehn Jahren ist es als erstes in Österreich zertifiziert worden. 2013 fungiert Univ.-Prof. DDr. Johannes Zschocke, Direktor der Sektion Humangenetik der Medizinischen Universität Innsbruck, als Sprecher des Tiroler Brustgesundheitszentrums

Ein besonderes Anliegen ist die Brustkrebsfrüherkennung: „Regelmäßig durchgeführte Mammographien sind wichtig, um eine Tumorerkrankung in einem möglichst frühen Stadium feststellen zu können“, erklärt Oberarzt Dr. Martin Daniaux, Leiter der Brustdiagnostik der Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke). Neben einer möglichst optimal koordinierten PatientInnenbehandlung wird am Innsbrucker Brustgesundheitszentrum intensiv Forschung betrieben, um den PatientInnen eine Behandlung nach den neuestens Standards zu ermöglichen. „Wir sind im Forschungsbereich ein sehr renommiertes Zentrum und derzeit an rund zehn wissenschaftlichen Studien beteiligt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Christian Marth, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Wissenschaftliches Rahmenprogramm
Im Vorfeld des Festaktes zum Jubiläum in den Swarovski Kristallwelten fand ein wissenschaftliches Rahmenprogramm mit zahlreichen ExpertInnen aus dem deutschsprachigen Raum statt. OA Dr. Martin Daniaux informierte dabei über das neue österreiche Brustkrebsfrüherkennungsprogramm (BKFP), das ab 1. Oktober das bisherige Modell Tirol in Innsbruck ablösen wird. Erstmals gibt es damit ein standardisiertes und einheitliches nationales Brustkrebsfrüherkennungsprogramm in Österreich. Ziel ist eine weitere Verbesserung der Mammografie-Untersuchungen, außerdem wird ein bundesweites Einladungssystem eingeführt. Prof. Dr. Gunter von Minckwitz (Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Frankfurt am Main) berichtete über die Möglichkeit, PatientInnen bereits vor einem operativen Eingriff mit einer Chemotherapie zu behandeln. „Dadurch kann der Tumor im Vorfeld des Eingriffes verkleinert werden und dadurch häufiger die Brust erhalten werden“, erklärt Univ.-Prof. Marth, den neuen Therapieansatz.

Zukünftige operative Strategien in der Behandlung des Mammakarzinoms waren  das Thema des Vortrages von Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant (Brustgesundheitszentrum AKH Wien). Die Fortschritte in der Therapie von BrustkrebspatientInnen mit Metastasierungen erläuterte Univ.-Prof. Dr. Walter Jonat (Direktor der Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Kiel). Dass regelmäßige Zertifizierungen sowie eine bestimmte Fallzahl ausschlaggebend für die Qualität von Brustkrebszentren sind, schilderte abschließend Univ.-Prof. Dr. Rolf Kreienberg aus Landshut. Diese Kriterien werden vom Innsbrucker Brustgesundheitszentrum erfüllt: „Im vergangenen Jahr sind allein in Innsbruck 320 neu erkrankte PatientInnen behandelt worden. Durch unseren Zusammenschluss mit Schwaz, Lienz, Dornbirn, Meran und Brixen kamen weitere 400 externe BrustkrebspatientInnen hinzu. Insgesamt haben wir rund 700 PatientInnen im vergangenen Jahr betreut“, erklärt OA Dr. Michael Hubalek (Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe).

Im Anschluss an die wissenschaftlichen Vorträge wurde das Jubiläum gemeinsam mit den PatientInnen der vergangenen zehn Jahre und Kooperationspartnern gefeiert. „Wir haben unsere PatientInnen und Kooperationspartner persönlich eingeladen, um gemeinsam das zehnjährige Bestehen des Innsbrucker Zentrums zu feiern. Das ist für uns ein wichtiges Signal, dass auch nach einer ernsten Diagnose ein zweites Leben beginnen kann“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Christian Marth.

 (B. Hoffmann)

 Weitere Informationen: http://www.brustgesundheitszentrum.at/

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