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Spitzenforschung und klinisches Know-How in einer Person

Die Auswahl exzellenter Persönlichkeiten für die Leitung einer Klinik und eines Lehrstuhls ist nicht notwendigerweise mit dem Blick in die Ferne verbunden. Die Besten finden sich mitunter auch in den eigenen Reihen. So wie im Fall der Berufung von Univ.-Prof. Günter Weiss zum Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin VI mit den Schwerpunkten Infektiologie, Immunologie, Rheumatologie und Pneumologie.

Der enormen Bedeutung der Fächer Infektiologie und Immunologie in Wissenschaft und angewandter Medizin wurde an der Medizinischen Universität Innsbruck bereits in mehrfacher Hinsicht Rechnung getragen: einerseits mit der Etablierung der Professur für „Klinische Infektiologie und Immunologie“ und der Errichtung des Comprehensive Center für Infektiologie, Immunologie und Transplantation (CIIT) 2009, andererseits mit den international beachteten Erkenntnissen aus den daraus resultierenden interdisziplinären Forschungskooperationen und vor allem den Forschungsergebnissen des Labors für „Molekulare Infektiologie und Immunologie“, das Univ.-Prof. Günter Weiss seit 1998 leitet - mit stetiger Unterstützung durch die National Institutes of Health (NIH), die EU sowie den FWF.

Internationales Renommee

Mit der Neustrukturierung des Departments Innere Medizin entfallen auf die Univ.-Klinik für Innere Medizin VI die Schwerpunkte Infektiologie, Immunologie, Pneumologie und Rheumatologie. Die besondere Expertise und das international renommierte Profil des neuen Klinik-Direktors basieren vor allem auf den Forschungsleistungen zu immunologischen Mechanismen der Infektionsabwehr und dem Eisenstoffwechsel, besonders im Hinblick auf genetische Störungen der Eisenaufnahme (Hämochromatose), der Anämie chronischer Erkrankungen (ACD / Infektions- und Tumoranämie) und der Bedeutung von Eisen für die Immunabwehr und den Verlauf von Infektionen (Host-Pathogen-Interaktion). 215 wissenschaftliche Arbeiten in internationalen Fachjournalen wie dem New England Journal of Medicine, Lancet, Nature Medicine oder Immunity (Impact Faktor > 1400, Hirsch Faktor 47, Zitierungen > 7000), 36 Buchbeiträge und ein veröffentlichtes Buch sprechen für sich. Mit so mancher Erkenntnis sorgte das Team um Prof. Weiss für echtes Aufsehen in der internationalen Wissenschaftsgemeinde und in der Weltpresse:  etwa mit der Etablierung eines Tiermodells für ACD oder mit der Entdeckung der dualen Rolle des Bluthormons Erythropoietin (EPO) in der Regulation der Immunantwort. „EPO zeigt positive Effekte im Verlauf von Autoimmunkrankheiten, jedoch negative Auswirkungen bei Infektionskrankheiten“, beschreibt Prof. Weiss die weitreichende Erkenntnis aus seinem Labor, mit der sich neue Behandlungsstrategien eröffnen und die es 2011 in die „Faculty of 1000“ - die weltweit besten 1000 Arbeiten eines Jahres - schaffte.

„Den Dingen auf den Grund gehen“

Ob im Labor oder am Krankenbett: Prof. Weiss geht jeder medizinischen Fragestellung auf den Grund und lässt dabei keinen Zusammenhang außer Acht. „Mir geht es in der Behandlung von Krankheiten nicht nur um die Lösung eines symptomatischen Problems, sondern um gezielte und ganzheitliche Ursachenforschung“, betont der zweifach habilitierte (Medizinische Biochemie und Innere Medizin) Wissenschafter. Die konsequente Verknüpfung von Grundlagenforschung und klinisch angewandter Forschung entspricht schließlich seinem medizinischen Selbstverständnis. „Die ausgezeichnete Interaktion zwischen den ForscherInnen aus den verschiedensten Disziplinen an unserem Campus ist nicht nur Direktive unserer forschungsgeleiteten Medizin, sondern zugleich auch die Stärke unseres Standortes“, so Weiss, der dieses Prinzip als Klinikdirektor wie als Koordinator des CIIT fortschreiben will. Für eine optimale PatientInnenversorgung ist neben einer engen Kooperation mit vielen theoretischen Instituten - Mikrobiologie, Entwicklungsimmunologie, Biochemie, Zellgenetik - wie auch mit den entsprechenden klinischen Abteilungen genauso wichtig, wie ein motiviertes Team. Und auf das kann Prof. Weiss nicht zuletzt wegen seines ansteckenden Enthusiasmus - in Forschung, Klinik und Lehre - zählen. „Letztendlich ist diese Berufung auch ein Verdienst meines exzellenten Teams an der Klinik und im Labor und wäre ohne die gute Kooperation aller kaum möglich gewesen“, so Prof. Weiss.

Zur Person

Prof. Weiss wurde in Innsbruck geboren und promovierte 1990 mit Auszeichnung an der Universität Innsbruck mit einer am Institut für Medizinische Chemie und Biochemie verfassten Dissertation. Anschließend war er für weitere zwei Jahre als Post-Doc an diesem Institut tätig. 1992/93 und 1995 folgten Auslandsaufenthalte an den Europäischen Molekularbiologischen Labors in Heidelberg, Deutschland (Gene Expression Programme) und 1998 eine Gastprofessur an der George Washington University in Washington, DC. Prof. Weiss habilitierte sich 1996 für Medizinische Biochemie und 1999 für Innere Medizin. Ab 2001 war der Facharzt für Innere Medizin, Internistische Intensivmedizin, Rheumatologie sowie Infektiologie und Tropenmedizin geschäftsführender Oberarzt und stv. Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin I. Die Berufung als Professor für „Klinische Infektiologie und Immunologie“ an die Universität Ulm im Jahre 2009 hat der Träger zahlreicher nationaler und internationaler Preise zugunsten der Berufung als § 99 Professor in Innsbruck bzw. der nunmehrigen Berufung zum Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin VI abgelehnt. Prof. Weiss ist außerdem Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin und u.a. gewähltes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. Prof. Weiss ist verheiratet und stolzer Vater von vier Kindern.

„Ich freue mich“, so Rektor Univ.-Prof. Herbert Lochs bei der Vertragsunterzeichnung, „dass es uns gelungen ist, eine Kapazität wie Prof. Weiss an unserer Universität zu halten und damit auch einen zukunftsweisenden Forschungsbereich zu stärken“.

(D.Heidegger)

 

Links:

Univ.-Klinik für Innere Medizin I (dann VI)
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_inneremedizin1.html

Laborbereich für Molekulare Infektiologie und Immunologie
http://www3.i-med.ac.at/innere1/forschung/infektiologie.html

 

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