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Otto Seibert-Preis für Christian Koppelstätter

Im Rahmen einer kleinen Feier wurde am Mittwoch der diesjährige an Dr. Christian Koppelstätter von der Univ.-Klinik für Innere Medizin IV verliehen. Der Nachwuchswissenschaftler wurde für eine Arbeit ausgezeichnet, in der er mögliche Parameter für die Bestimmung des biologischen Alters von Nierentransplantaten untersucht hatte.

Rektor-Stellvertreter Prof. Manfred Dierich überreichte am Mittwoch im Rahmen einer kleinen Feier die Urkunde an den diesjährigen Otto-Seibert-Preisträger Dr. Christian Koppelstätter. Dieser bedankte sich beim Team der Nephrologischen Klinik und bei seiner Familie. Der Leiter der Univ.-Klinik für Innere Medizin IV, Prof. Gert Mayer, präsentierte die Eckpunkte der ausgezeichneten Arbeit. Darin untersuchte Christian Koppelstätter verschiedene Parameter für das biologische Alter von Nierentransplantaten. Im Rahmen einer Kooperation mit der Innsbrucker Transplantationschirurgie, dem AKH Wien und der Nephrologie im polnischen Kattowitz führte er diese Untersuchungen an Biopsien durch, die vor der Implantation aus den Spendernieren entnommen wurden. Dabei hat Koppelstätter die Länge der Telomere bestimmt, die die Enden der Chromosomen vor äußeren Einwirkungen und Destabilisierung schützen. Weiters analysierte er sogenannte Zellzyklusinhibitoren (p16 und p21), die das Wachstum von Zellen stoppen. „Dabei zeigte sich, dass diese Faktoren zusammen mit dem Alter der Spender eine hohe Vorhersagekraft für die Organfunktion ein Jahr nach der Transplantation ergeben“, erklärt Koppelstätter. „Kein anderer Indikator hat diese Qualität bisher erreicht.“

In der klinischen Routine kann diese Kombination von Parametern dazu dienen, biologisch junge Organe von älteren Spendern zu isolieren und damit auch Nieren für die Transplantation zu identifizieren, die bis jetzt nicht verwendet worden wären. Denn weltweit leiden immer mehr Patientinnen und Patienten an einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz und hoffen auf eine erfolgreiche Transplantation. Um die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, wird einerseits die Lebendspende forciert, andererseits werden vermehrt Organe von älteren Verstorbenen transplantiert. Und dies obwohl man weiß, dass hier die Erfolgsrate geringer ist. „Da aber auch Organe von ‚älteren’ Spendern immer wieder über Jahre hinweg exzellent funktionieren, ist klar, dass das ‚chronologische’ Alter des Spenders nur ungenügend Auskunft über die Organqualität gibt. Parameter, die das biologische Alter bestimmen können, sind deshalb von großer Bedeutung für den klinischen Alltag“, so der Otto-Seibert-Preisträger.

Der gebürtige Innsbrucker Christian Koppelstätter hat von 1993 bis 2000 an der Universität Innsbruck Medizin studiert. Von 2000 bis 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physiologie. Seit 2002 arbeitet Koppelstätter an der Nephrologischen Klinik. Er hat bereits zahlreiche Nachwuchspreise für seine Forschungen erhalten, unter anderem den Förderpreis der Nephrologie Österreich 2008.