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Internationale Lebensqualitäts-Studie über Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Innsbruck evaluiert

Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Höfer von der Medizinischen Universität Innsbruck hat eine aktuelle Studie zur Lebensqualität von PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus den USA und Kanada wissenschaftlich begleitet. Dabei hat sich gezeigt, dass auch im englischsprachigen Raum nun ein Fragebogen vorliegt, der Gültigkeit für unterschiedliche Erkrankungsformen des Herz-Kreislaufsystems hat.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität ist ein wichtiger Aspekt in der Evaluation medizinischer Behandlungen. Die Verwendung indikationsspezifischer Fragebögen hat bei Krebserkrankungen lange Tradition. „Es gibt aber bereits verschiedene Fragebögen, um die Lebensqualität von PatientInnen mit Herz-/Kreislauferkrankungen abzufragen. Allerdings fehlte im englischsprachigen Raum bisher ein umfassendes Instrument, mit dem Betroffene von den drei häufigsten kardiologischen Erkrankungen erfasst werden können“, erklärt Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Höfer von der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie in Innsbruck die Hintergründe der internationalen Studie, die er wissenschaftlich begleitet hat. „Durch die Befragung und Analyse von über 400 PatientInnen mit kardiologischen Erkrankungen in den USA und Kanada konnten wir jetzt zeigen, dass der indikationsspezifische MacNew-Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität von PatientInnen mit Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz geeignet ist.“

Dies bedeutet eine erhebliche Erleichterung im klinischen Alltag. „Mit einem Instrument können drei verschiedene Erkrankungen erfasst werden. Früher wurde für jede Erkrankung ein eigener Fragebogen entwickelt“, erklärt Höfer. Die Ergebnisse der von ihm wissenschaftlich begleiteten Studie wurden auch in einem der weltweiten Topjournals für Ergebnisforschung in der Medizinökonomie, dem „Value of Health“ Journal, publiziert.

Anerkannter Experte für Lebensqualitätsforschung bei kardiologischen Erkrankungen

Der „MacNew Heart Disease Qualitiy of Life Questionnaire“ war im Rahmen einer internationalen Forschungsgruppe entwickelt worden. Höfer hat den Fragebogen ins Deutsche übersetzt und konnte in seiner 2007 fertiggestellten Habilitationsschrift für den deutschsprachigen Raum nachweisen, dass das „MacNew Heart Disease Quality of Life Instrument“ als Standard zur Erhebung der subjektiven Lebensqualität bei allen HerzkreislaufpatientInnen eingesetzt werden kann. Höfer ist darüber hinaus der gewählte Vertreter für die Lebensqualitätsforschung in der „European Association for Cardiovascular Prevention and Rehabilitation“, ein Teil der „European Society of Cardiology“. „Durch meine Forschungsarbeit habe ich mir in kardiologischen Kreisen einen Ruf für Lebensqualitätsforschung aufgebaut und wurde daher auch gefragt, diese rein amerikanisch-kanadische Studie zu evaluieren.“

Zur Person

Stefan Höfer wurde 1975 in Linz geboren. Er studierte an der Universität Innsbruck Psychologie und verbrachte zwei Jahre als Marie Curie Post-Doc Research Fellow am Royal College of Surgeons in Dublin, Irland. Hier konnte er sein Verständnis über die individuelle Lebensqualität vertiefen und Kenntnisse in den Methoden zur Erforschung und Verbesserung der Lebensqualität erweitern. Seit 2005 führt er diese Forschungen an der Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie der Medizinischen Universität Innsbruck fort. Im Herbst 2007 habilitierte sich Stefan Höfer für das Fach Klinische Psychologie.