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Trauer um Univ. Prof. Dr. Lothar Bernd Zimmerhackl

Der Direktor der Universitätsklinik für Pädiatrie I des Departments für Kinder- und Jugendheilkunde, Univ.-Prof. Dr. Lothar Bernd Zimmerhackl, ist am 27. August 2010 im Alter von 57 Jahren an den Folgen eines schweren Herzinfarktes in Innsbruck verstorben.

Die Medizinische Universität Innsbruck betrauert den Tod von Prof. Dr. Zimmerhackl zutiefst. Er war Leiter der Universitätsklinik für Pädiatrie I und langjähriges Mitglied des Senats der Medizinischen Universität Innsbruck sowie der Ethikkommission. Die Medizinische Universität verliert nicht nur einen äußerst engagierten und kompetenten Kinderarzt, sondern auch einen international renommierten Forscher und leidenschaftlichen Lehrer.

Prof. Dr. Zimmerhackl wurde im Jahr 2002 als Universitätsprofessor für Kinder- und Jugendheilkunde an die Medizinische Universität Innsbruck berufen und trat seinen Dienst als Ordinarius am 1. August 2002 an. Zuvor arbeitete er als außerplanmäßiger Professor und leitender Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik Freiburg.

Auf seinem Ausbildungsweg legte der engagierte Kinderarzt bereits die Grundsteine für sein späteres Wirken als pädiatrischer Nephrologe: Nach seiner Promotion 1982 am Physiologischen Institut der Universität Heidelberg war er von 1982 bis 1984 im Rahmen eines Ausbildungsstipendiums an der Division of Nephrology am Department of Medicine der Leland Stanford University in Kalifornien tätig.

In den darauffolgenden Jahren arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Marburg, bis er im Oktober 1988 an die Universitätskinderklinik in Freiburg wechselte. 1991 erfolgte die Habilitation mit dem Thema Neue Methoden zur Früherkennung von regionalen tubulären Nierenschäden im Kindesalter.

Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Zimmerhackl war das Hämolytisch Urämische Syndrom (HUS). Dies ist eine seltene Erkrankung, an der in Österreich und Deutschland jedes Jahr etwa 200 Menschen neu erkranken. Diese lebensgefährliche Erkrankung ist gekennzeichnet durch die Symptome: akutes Nierenversagen, Thrombozytopenie, hämolytische Anämie. Prof. Zimmerhackl konnte neue Therapien entwickeln und PatientInnen erfolgreich behandeln. Im Jahr 2009 organisierte er das erste internationale HUS-Meeting in Innsbruck. Seine weiteren Forschungsaktivitäten lagen neben der pädiatrischen Nephrologie auch in der pädiatrischen Transplantationsmedizin. Darüber hinaus setzte er sich insbesondere für die Qualitätssicherung bei Arzneimitteln in ihrer Anwendung bei Kindern ein. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeiten sind in zahlreichen Publikationen niedergelegt.

Als Kinderarzt lag Prof. Dr. Zimmerhackl die Betreuung und Genesung seiner PatientInnen besonders am Herzen.

Prof. Dr. Zimmerhackl war auch als Lehrender unter den StudentInnen sehr geschätzt. Er betreute eine Vielzahl von DiplomandInnen und DissertantInnen und engagierte sich enorm für den internationalen Austausch und die fachliche Weiterbildung von KinderärztInnen. Er initiierte den Aufbau eines Kompetenzzentrums für pädiatrische Studien an der Innsbrucker Kinderklinik. Seine Maxime lautete: „Ein/e Kinderarzt/ärztin muss die gesamte Heilkunde beherrschen!“

Die zahlreichen internationalen Anerkennungen sowie Mitgliedschaften in internationalen medizinischen Gesellschaften und Reviewer in Fachzeitschriften stehen für seinen internationalen Ruf und sein einflussreiches Schaffen.

Univ. Prof. Dr. Herbert Lochs, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck: „Ich habe den Kollegen Zimmerhackl als einen sehr engagierten zugewandten Menschen kennengelernt. Mit seinem Tod verliert die Medizinische Universität Innsbruck einen geschätzten Kollegen und aufopferungsbereiten Arzt, einen Menschen mit Weitblick und dynamischem Forschungsgeist. Seine Leistungen auf dem Gebiet der Nephrologie sowie für die Ausbildung von KinderärztInnen sind zukunftsweisend.“