Ehrendoktorat für Clemens Sorg
Am vergangenen Wochenende wurde Rektor Prof. Clemens Sorg das Ehrendoktorat der Semmelweis-Universität Budapest verliehen. Die ungarische Medizin-Hochschule würdigte damit seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und seine tragende Rolle bei der Gestaltung der Wissenschaftspolitik in Europa.
In einem Festakt in Budapest verlieh die Semmelweis-Universität, Ungarns einzige eigenständige Medizinhochschule, am vergangenen Freitag Ehrendoktorate an herausragende Persönlichkeiten der internationalen wissenschaftlichen Gemeinde. Einer der Geehrten war der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Prof. Clemens Sorg, der für sein wissenschaftliches Werk und sein Rolle bei der Gestaltung der europäischen Wissenschaftspolitik gewürdigt wurde. Besonders hervorgehoben wurde sein Bemühen um die Einbindung der ungarischen Wissenschaft und insbesondere der Semmelweis-Universität in die europäische Forschungslandschaft noch bevor Ungarn der Europäischen Union beitrat. Prof. Sorg war von 2001 bis 2006 Vorsitzender der European Medical Research Councils (EMRC), der medizinwissenschaftlichen Sparte innerhalb der European Science Foundation (ESF). Als Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck suchte Clemens Sorg von Anbeginn die enge Zusammenarbeit mit der Semmelweis-Universität, was Anfang dieses Jahres im Abschluss eines Partnerschaftsvertrags mündete.
Lebendige Partnerschaft entwickeln
In dem Partnerschaftsvertrag wurde eine langfristige Kooperation in Forschung und Lehre und der verstärkte Austausch von Studierenden und Lehrenden vereinbart. Die Semmelweis Universität ist Ungarns einzige eigenständige Medizinhochschule und zugleich der größte Krankenversorger des Landes. Sie bietet ein eigenes internationales Programm mit deutsch- und englischsprachigen Studiengängen an. Die ungarische Universität hat fünf Fakultäten für Allgemeinmedizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Sportwissenschaften und Gesundheitswesen. Insgesamt sind rund 10.000 Studierende an der Semmelweis Universität eingeschrieben, darunter 1.200 Ausländer. Die Kliniken verfügen über 2.800 Krankenbetten, und jährlich werden etwa 112.000 Patienten stationär und 2,1 Millionen ambulant behandelt.
Erfolgreiche Laufbahn
Rektor Clemens Sorg wurde 1942 in der Nähe von Ravensburg geboren. 1961 begann er in Freiburg im Breisgau mit dem Chemiestudium. Nach der Promotion ging Sorg 1969 in die USA, wo er auf mehreren Postdoc-Stellen seine wissenschaftlichen Erfahrungen ausbaute. 1972 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete als Assistent an der Hautklinik in Münster. 1973 habilitierte sich Sorg im Fach Immunologie und 1976 wurde er zunächst zum außerplanmäßigen Professor ernannt, dann auf die Stelle eines Wissenschaftlichen Rates und Professors und schließlich 1989 auf eine C4-Professur berufen. Prof. Sorg war maßgeblich daran beteiligt, die Abteilung für Experimentelle Dermatologie zu einem eigenen, wissenschaftlich sehr erfolgreichen Institut aufzubauen. Sorg ist Mitglied zahlreicher internationaler Gremien, in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wirkte er in vielen Entscheidungsgremien. Von 1996 bis 2003 war Clemens Sorg zunächst Initiator und dann Sprecher des Sonderforschungsbereichs Mechanismen der Entzündung und von 1999 bis 2002 Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster. Seit 2005 ist Clemens Sorg Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck.