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Liechtenstein-Preis 2006 verliehen

In einem gemeinsamen Festakt der Innsbrucker Universitäten wurden gestern, Donnerstag, in der Claudiana die Liechtenstein-Preise 2006 vergeben. Mag. Alexander Jesacher von der Sektion für Biomedizinische Physik wurde mit dem Preis des Fürstentums Liechtenstein für wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ausgezeichnet.

Der Preis des Fürstentums Liechtenstein 2006 ging an Mag. Alexander Jesacher von der Medizinischen Universität Innsbruck und Mag. Dr. Gerhild Fuchs und Prof. Dr. Ruben Sommaruga von der Leopold-Franzens-Universität. Übergeben wurden die Preise von Guido Wolfinger, dem Schulamtsleiter des Fürstentums Liechtenstein, der stellvertretend für den Bildungsminister des Fürstentums, Regierungsrat Hugo Quaderer, am Donnerstag nach Innsbruck kam. Wolfinger betonte die hervorragende Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Universitäten und wies darauf hin, dass derzeit über 80 Studierende aus Liechtenstein in Innsbruck studieren. Die Bedeutung der Universitäten für den Standort hoben die Rektoren Prof. Clemens Sorg und Prof. Manfried Gantner bei der Begrüßung hervor. Rektor Sorg: „Unsere Wertschöpfung ist ganz beachtlich. Allein für die Medizinische Universität beträgt sie 250 bis 300 Millionen Euro pro Jahr. Zusammen mit der Universität und dem Klinikbetreiber dürfen wir uns zu den größten Unternehmen des Landes zählen.“ Den Preisträger der Medizinischen Universität, Alexander Jesacher, stellte Prof. Monika Ritsch-Marte den anwesenden Gästen als außergewöhnlich guten Studenten vor, der sich durch eine spezielle Mischung von Eigenschaften auszeichne, die den guten Forscher bereits erahnen ließen. Da die Entscheidung für eine wissenschaftliche Karriere für Nachwuchsforscher heute unter den gegebenen Umständen aber nicht leicht sei, forderte Ritsch-Marte eindringlich die Schaffung eines wohlüberlegten Karrieremodells für junge Forscherinnen und Forscher.

Neue Art der Bildbearbeitung

Alexander Jesacher von der Sektion für Biomedizinische Physik interessiert sich für eine Technologie, die heute aus dem Alltagsleben kaum mehr wegzudenken ist: den Flüssigkristallbildschirm. Allerdings arbeitet er mit sehr kleinen Displays mit Pixelgrößen von weniger als 10 Tausendstel Millimetern. Diese „Mini-Fernseher“ versprechen ein großes Anwendungspotential in der angewandten Optik. Licht, das auf die Oberfläche solcher Bildschirme trifft, kann durch die darauf dargestellten Muster geformt und in seiner Ausbreitungsrichtung verändert werden. In der biomedizinischen Forschung werden diese Lichtmodulatoren vor allem zur Steuerung „optischer Pinzetten“ eingesetzt, mit denen sehr kleine Teilchen wie zum Beispiel Zellen unter dem Mikroskop durch einen fokussierten Laserstrahl festgehalten und bewegt werden können. In der Sektion für Biomedizinische Physik werden diese Displays aber auch für andere Zwecke eingesetzt. In den Strahlengang eines Mikroskops integriert, können sie für die Darstellung von Mustern zur optischen Bildfilterung benützt werden. „Wie das bereits standardisierte Phasenkontrast-Verfahren zielen solche Filtermethoden vor allem darauf ab, transparente Proben sichtbarer zu machen“, erklärt Alexander Jesacher. „In der heute ausgezeichneten Arbeit haben wir die so genannte Spiralphasen-Filterung untersucht. Diese neue Art der Bildbearbeitung bietet die Möglichkeit, schneller als je zuvor, aus einem einzigen Bild Information über die räumliche Struktur einer Probe zu gewinnen.“

Alexander Jesacher wurde 1978 in Osttirol geboren. Er studierte an der Universität Innsbruck Physik und schloss sein Studium 2004 mit einer Arbeit über Anwendungen holografischer Laserpinzetten ab. Seither forscht er als Doktorand an der Sektion für Biomedizinische Physik und absolviert an der Medizinischen Universität den Studiengang „Image guided diagnosis and therapy“. Der Liechtenstein-Preis ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert und wird jedes Jahr an drei Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler der Innsbrucker Universitäten vergeben. Verliehen wird der Preis abwechselnd in Vaduz und Innsbruck. Für die kommenden Jahre hat die Liechtensteiner Regierung eine Erhöhung des Preisgelds auf insgesamt 12.000 Euro beschlossen. Die Leopold-Franzens-Universität hat in diesem Jahr zehn weitere Anerkennungspreise der Jury vergeben.