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Bereits 1.450 Bewerbungen

Seit Montag sind in der Abteilung für Lehre und Studienangelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck bereits zirka 1.450 Bewerbungen um einen Studienplatz im Fach Humanmedizin eingegangen. Knapp 400 davon kommen aus Österreich, über 900 aus Deutschland und der Rest aus Südtirol und anderen Ländern. Demnach ist das eingetreten, was Experten prophezeit hatten: Österreichs Universitäten und im speziellen die Medizin werden überrannt. Über das weitere Vorgehen wird im Laufe dieser Woche entschieden.

Es ist das eingetreten, was zu erwarten war. Vor allem deutsche MaturantInnen, die zuhause keinen Medizinstudienplatz bekommen haben, haben das Urteil des EuGH genutzt und sich nun in Österreich um einen Studienplatz beworben. Was den meisten von ihnen wahrscheinlich nicht klar ist, ist die Tatsache, dass sie davon ausgehen müssen, ihr Studium auch in Österreich zu beenden. Da die neuen österreichischen Studienpläne mit nahezu keinem eines deutschen Bundeslands kompatibel sind, ist ein Wechsel während des Studiums extrem schwierig. Erst das abgeschlosse Studium wird dann wieder in Deutschland anerkannt. „Es ist sehr wichtig“, so Univ.-Prof. Dr. Helga Fritsch, Vizerektorin für Lehre und Studienangelegenheiten, „dass sich alle deutschen BewerberInnen dessen bewusst werden, denn anbetracht der knappen Studienplätze liegt uns natürlich viel daran nur jene Leute zum Studium zuzulassen, die dann ihr Studium auch wirklich aufnehmen.“

Unterstützung der Politik nötig

Nach wie vor gilt in Innsbruck, das „Wer-zuerst-kommt-mahlt-zuerst-Prinzip“, es zählt somit also das Datum und die Uhrzeit auf dem Poststempel. Anders als an der Medizinischen Universität Wien wird in Innsbruck bisher noch nicht daran gedacht, die Anmeldefrist vorzeitig zu beenden. Dazu Vizerektorin Helga Fritsch: „Jeder der die Zahlen sieht, weiß, dass wir bereits knapp doppelt so viele Anmeldungen haben, wie Studienplätze verfügbar sind. Aufgrund der Tatsache, dass die Medizinische Universität Wien die Voranmeldung zur Zulassung verfrüht abgebrochen hat muss mit einer zusätzlichen Flut von BewerberInnen gerechnet werden. Es ist daher fraglich, ob eine später abgeschickte Bewerbung noch herangezogen werden kann.“

Die Vizerektorin betonte auch noch einmal, dass dieses Verfahren nur eine einmalige Maßnahme sein könne: „Für die Zukunft brauchen wir ein vernünftiges, wenn möglich, zentrales System der Auswahl, das auch die Bedürfnisse der jungen StudienwerberInnen aus Österreich – natürlich im Rahmen der nationalen und europäischen Gesetze – entsprechend berücksichtigt. Dazu werden wir aber mehr als bisher die Unterstützung und das Verständnis der Politik benötigen.“