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Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet

Der Innsbrucker Dr. Andreas Widschwendter von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde erhielt den diesjährigen Preis der Prof. Ernst Brandl-Stiftung in Schwaz. Widschwendter wurde für seine Arbeiten in Zusammenhang mit der Früherkennung, Prognose und Therapieoptimierung bei Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses, der Brust und der Gebärmutterschleimhaut geehrt.

Die Forschungsgruppe um Andreas Widschwendter hat versucht, anhand ihrer Kenntnis über die Entwicklung von Karzinomen im Bereich des Gebärmutterhalses, der Gebärmutterschleimhaut und der weiblichen Brust Marker zu entwickeln, die die Prognose, die Verlaufskontrolle und die Früherkennung verbessern können. Häufig sind bei bösartigen Tumoren epigenetische Veränderungen (Mythelierung) nachweisbar. Die Untersuchungen Widschwendters haben gezeigt, dass diese im Bereich der Gebärmutter nicht nur im primären Tumor selbst, sondern auch im Serum (Gebärmutterhals) bzw. im Vaginalsekret (Schleimhaut) nachweisbar sind. Durch diese Marker, so Widschwendter, kann die Verlaufsprognose besser gestellt werden und die Behandlung entsprechend adaptiert werden. Im Hinblick auf die Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut wurde ein Test entwickelt, der künftig als Screening-Untersuchung eingesetzt werden könnte. Eine entsprechende größere klinische Studie wird derzeit gerade geplant. Widschwendter ist sich sicher, dass die Chancen für Patientinnen steigen, je besser die Prognose zum Zeitpunkt der Diagnoseerstellung beurteilt und je besser damit eine Behandlung individuell angepasst werden kann. Darüber hinaus sollen die Forschungsergebnisse auch dazu führen, die Früherkennung entsprechender Tumore zu verbessern.

Nachwuchsförderung wichtig für die Medizinische Universität

Die Preisübergabe fand im Rahmen eines kleinen Festaktes im Schwazer Rathaus statt, wo Andreas Widschwendter den Preis aus den Händen von Dr. Karl Mark, Bezirkshauptmann von Schwaz, und der Tochter des Stifters entgegennehmen konnte. Vizerektorin Prof. Helga Fritsch dankte im Namen der Medizinischen Universität Innsbruck sowohl der Prof. Ernst Brandl-Stiftung als auch dem Preisträger. Sie betonte, dass für die Medizinische Universität insbesondere die Nachwuchsförderung einen sehr hohen Stellenwert einnehme und solche Preise dies zusätzlich positiv unterstützen. „Wir sind stolz auf solche jungen Forscher und es ist besonders schön, wenn die Ergebnisse auch sehr direkt helfen können, die Möglichkeiten der Patienten und Patientinnen zu verbessern“, betonte die Vizerektorin.

Verbindung von Wissenschaft und Sozialem

Der Preis der Prof. Ernst Brandl- Stiftung wird jedes Jahr vergeben und hat zwei Teile: Einen wissenschaftlichen, der sich vor allem an Arbeiten im Bereich der Life Sciences richtet, die das Wohlergehen der Menschheit zum Ziel haben, einen umweltschonenden Umgang mit Ressourcen ermöglichen, die Ernährung für Menschen und Tiere sicherstellen oder die Lösung von Umweltproblemen beinhalten. Der zweite Teil des Preises wird für soziale Einrichtungen vergeben. In diesem Jahr wurden dabei das SOS-Kinderdorf in Imst, die Lebenshilfe Tirol, Sektion Schwaz, der Sozialfonds der Stadt Schwaz, der Franziskaner Ordenskonvent, die Dekanatskirche Maria Himmelfahrt und die Pfarrkirche St. Barbara, alle in Schwaz, bedacht. Die Stiftung geht zurück auf Prof. Ernst Brandl, der im Jahre 1952 gemeinsam mit Dr. Hans Margreiter säurestabiles Penicillin entwickelt hat, was die Verabreichung des Antibiotikums in Form von Tabletten oder Sirup ermöglichte.