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Nachruf Univ.-Prof. Dr. Klaus Scheffzek

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Univ.-Prof. Dr. Klaus Scheffzek, einem herausragenden Wissenschafter und geschätzten Kollegen, der am 15. November 2025 von uns gegangen ist. Wir gedenken eines Menschen, dessen Leben von Leidenschaft für die Wissenschaft und tiefer, liebender Verbundenheit mit seiner Familie geprägt war. (25. September 1958 – 15. November 2025)

Klaus Scheffzek war ein Pionier auf dem Gebiet der Strukturbiologie. Seine außergewöhnliche wissenschaftliche Laufbahn begann mit einem Doppelstudium der Physik und Biologie in Heidelberg, das er 1984 mit einem Diplom in Physik (sehr gut) und 1992 mit einem Diplom in Biologie (sehr gut) abschloss.

Seine Promotion 1995 summa cum laude in Biologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung unter der Betreuung von K.C. Holmes und A. Wittinghofer markierte den Beginn einer bemerkenswerten Karriere. Nach Stationen als Postdoktorand und Gruppenleiter am MPI für molekulare Physiologie in Dortmund wechselte er 1999 als Staff Scientist an das EMBL, wo er von 2001-2010 die Gruppe für Strukturbiologie/Entwicklungsbiologie leitete. Seine Habilitation in Biochemie/Biophysik im Jahr 2004 und die Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor an der Universität Heidelberg 2009 unterstreichen seine akademische Exzellenz. Im Jahre 2011 wurde er an die Medizinische Universität Innsbruck berufen und leitete bis 2022 das Institut für Biologische Chemie am Biozentrum.

Seine bahnbrechenden Arbeiten zur Struktur und Funktion des Ras-Proteins und dessen Regulatoren, wie p120GAP und Neurofibromin, legten den Grundstein für das mechanistische Verständnis der GTPase-Aktivierung und deren Rolle in Krebserkrankungen. Diese fundamentalen Erkenntnisse haben längst Eingang in das Lehrbuchwissen gefunden und gehören heute zu den zentralen Inhalten, die wir in unseren Zellbiologie-Vorlesungen den Studierenden mit besonderem Stolz vermitteln dürfen. Nicht zuletzt bilden diese Arbeiten auch die molekulare und mechanistische Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten.

Einen letzten großen Meilenstein setzte er kurz vor seinem Ruhestand mit der Aufklärung der Struktur von Neurofibromin, die er in Zusammenarbeit mit Timm Maier am Biozentrum in Basel erreichte. Damit erfüllte sich ein Lebensziel, das ihn während eines Großteils seiner bemerkenswerten Forscherkarriere begleitet hatte - ein vollendeter Kreislauf seines wissenschaftlichen Wirkens.

Klaus Scheffzek wird uns nicht nur durch seine wissenschaftlichen Errungenschaften in Erinnerung bleiben, sondern auch durch seine Menschlichkeit, seine Liebe zur Musik und seine tiefe Verbundenheit mit seiner Familie. Wie es in der Todesanzeige heißt: „Die Liebe, sie bleibt. Und die Musik.“

Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Gabi Häusser, seiner Familie und allen Angehörigen.

Die Trauerfeier findet am 27. November 2025 auf dem Alten Friedhof in Heidelberg-Ziegelhausen statt.

Ruhe in Frieden, lieber Klaus.

Lukas A. Huber (Kollaborator und Direktor Institut für Zellbiologie)
David Teis (Nachfolger und Direktor Institut für Molekulare Biochemie)
Im Namen Aller im Biozentrum!

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