search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>mypoint>thema>756179.html

Abschlussymposium_SPIN_2-thema.jpg

SPIN brachte Innsbrucker Neurowissenschaften auf internationale Landkarte

Am 30. Juni ist das seit 2007 laufende FWF-Doktoratskolleg SPIN offiziell zu Ende gegangen. In dieser Zeit genossen nicht nur 61 StudentInnen eine fundierte Lehre im Bereich der Neurowissenschaften, SPIN gilt auch als Wegbereiter für das Network der European Neuroscience Schools. Am 21. und 22. September wurde bei einem Symposium eine Auswahl erzielter Ergebnisse präsentiert und Abschied gefeiert.

Nach dreizehneinhalb Jahren – insgesamt vier Förderperioden - neigt sich an der Medizinischen Universität und an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit dem Abschluss des FWF-Doktoratskollegs (DK) „SPIN – Signal Processing in Neurons“ eine Ära dem Ende zu. Immerhin handelte es sich dabei lange Zeit um das einzige Programm in Österreich, das sich mit Neurowissenschaften befasste und es war eines von wenigen, das über alle vier Perioden durchgehend mit insgesamt nahezu elf Millionen Euro vom Wissenschaftsfonds FWF sowie weiteren finanziellen Mitteln von der Medizinischen Universität und der Leopold-Franzens-Universität (LFU) ausgestattet worden ist. In Anwesenheit des Rektorenteams und der ProjektleiterInnen – Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales, hat selbst ein Projekt geleitet – wurden am 21. und 22. September im Rahmen eines Abschlusssymposiums die Ergebnisse im Biozentrum präsentiert und gefeiert.

61 PhD-Studierende gingen seit 2007 durch die Hände von insgesamt 15 ProjektleiterInnen an der Med Uni und der LFU, die im Rahmen des DKs mit dem Fokus auf Neurowissenschaften kooperierten. Die Studierenden verfassten in dieser Zeit mehr als 125 Publikationen, die zum Teil in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht wurden, wie z.B. Science, Nature Neuroscience, Neuronund EMBO - die Hälfte davon als ErstautorInnen. Bis Jahresende sollen noch die letzten, aus SPIN hervorgegangenen Arbeiten vollendet werden. Die AbsolventInnen beschäftigten sich dabei auf den Ebenen der Grundlagen- und translationalen Forschung mit einem breiten Themenspektrum der Neurowissenschaften. Dieses reichte von der Entschlüsselung neuronaler Netzwerke, die für die Entwicklung von Angst und Furcht zuständig sind, über die Stammzellforschung und neue virale Therapien gegen Epilepsie bis hin zur Erforschung von Mechanismen, welche die Transkription in Neuronen regulieren.

SPIN war eine der Gründungsmitglieder des Network of European Neuroscience Schools (NENS), welche die Federation of European Neuroscience Societies (FENS) vor rund zehn Jahren etablierte. „Aus der Erfahrung aus SPIN und MCBO (Molecular Cell Biology and Oncology) ist in Innsbruck die PhD-School entstanden. Es war sehr wichtig, um die PhD-School auf ein internationales Niveau zu bringen und die Innsbrucker Neurowissenschaften auf die Landkarte zu setzen“, betont Francesco Ferraguti (Direktor des Instituts für Pharmakologie). Er hatte in der Mitte der dritten Förderperiode die DK-Gesamtleitung von Initiator Georg Dechant (Gemeinsame Einrichtung für Neurowissenschaften) übernommen.

Es ist eine beeindruckende Bilanz, die Ferraguti zeichnet. Doch damit nicht genug: „Viele unserer Studentinnen und Studenten haben Anstellungen an Ivy-League-Universitäten und Top-Class-Einrichtungen bekommen, zum Beispiel in Oxford, Yale, Heidelberg, Stanford, dem Weizmann Institute und der École polytechnique fédérale de Lausanne. Das ist wirklich sensationell“, ist Ferraguti stolz. Rund die Hälfte der AbsolventInnen des DK sind ihm zufolge im Hochschulbereich geblieben, 35 bis 40 Prozent haben Stellen im Pharma- bzw. BioTech-Bereich angenommen, zehn Prozent arbeiten an Kliniken und Spitälern, etwa fünf Prozent in Bundesinstitutionen auf der ganzen Welt.  „Im Zentrum eines DK stand immer die Ausbildung von PhDs“, betont Ferraguti. Die Auswahl der BewerberInnen sei unter sehr strengen Kriterien erfolgt, nur drei Prozent wurden angenommen. Die Beliebtheit der DKs bei den Studierenden ist laut dem Projektsprecher auf dessen attraktive Struktur zurückzuführen: „Es war nicht nur ein Projekt, sondern ein ganzes Programm. Die PhD-Studierenden besuchten verschiedene internationale Labors, es gab Journal Clubs, spezielle Seminare und alle durften eine Top-Forscherin oder einen Top-Forscher nach Innsbruck einladen. Damit hatten sie die Möglichkeit, die Besten in ihrem Bereich kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Es war ein wunderbares Programm. Schade, dass es DKs in dieser Form in Zukunft nicht mehr geben wird.“

Mit MCBO, SPIN und HOROS (Host Response in Opportunistic Infections) sind an der Medizinischen Universität Innsbruck drei FWF-Doktoratskollges durchgeführt worden.

(23.9.2021, Text: T. Mair, Bild: D. Bullock)

Links:

SPIN – Signal Processing in Neurons: https://neurospin.at/content/home/

Innsbruck PhD-School for Biomedical Sciences: https://phd-school.i-med.ac.at/  

Wissenschaftsfonds FWF: https://www.fwf.ac.at/de/

SPIN auf mypoint:      https://www.i-med.ac.at/pr/presse/2012/52.html

SPIN auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=pKvH4barn9s     

Aktuell