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Dietmar Öfner-Velano ist Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie

Eigentlich kommt die Ehrenmitgliedschaft bei der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie einer Würdigung des Lebenswerkes gleich. Nun wurde Dietmar Öfner-Velano, Direktor der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie an der Medizin Uni Innsbruck diese Auszeichnung zuteil. Er sieht sie als Ansporn, sich weiter für die Ausbildung junger ChirurgInnen zu engagieren – und freut sich viel mehr über Preise, die diese mit nach Innsbruck bringen.

Gleich dreifachen Grund zur Freude hatte die Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie beim 62. Chirurgenkongress, der im Juni in Salzburg über die Bühne ging. Für ihn selbst „unerwartet“ ist Klinikdirektor Dietmar Öfner-Velano zum Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie (ÖGCH) ernannt worden. Die Chirurginnen Annemarie Weißenbacher und Margot Fodor erhielten den renommierten Theodor-Billroth-Preis bzw. den Wissenschaftspreis für ihre Forschungsarbeiten.

Persönlichkeiten, die sich um das Fach verdient gemacht haben, werden für ihr Lebenswerk mit der Zuerkennung einer Ehrenmitgliedschaft gewürdigt – üblicherweise aber erst nachdem sie ihre berufliche Laufbahn beendet haben. Dementsprechend überraschend kam die Auszeichnung für Öfner-Velano. „Ich engagiere mich seit Jahren sehr für die Fortbildung, die Facharztprüfung inklusive, und sehe die Ernennung zum Ehrenmitglied als Bestätigung dessen, was ich in letzter Zeit umsetzen konnte und als Aufmunterung weiter zu tun“, sagt er. Noch viel mehr freue er sich aber über die Preise für Weißenbacher und Fodor. „Dass beide Preise auf einmal nach Innsbruck kommen und an zwei Frauen gehen, das hat es noch nie gegeben. Das war für mich ein Höhepunkt“, sagt Öfner-Velano.

Öfner-Velano hat bereits in Innsbruck studiert. Von 2003 bis 2009 war er Stellvertreter des damaligen Klinikdirektors Raimund Margreiter, wurde dann für sechs Jahre an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg berufen, bevor er 2015 als Klinikdirektor nach Tirol zurückkehrte. Mit seiner Rückkehr fiel außerdem die Präsidentschaft der ÖGCH zusammen, die er 2015/16 innehatte und den Chirurgenkongress in Salzburg ausrichtete. In der Reihe der ÖGCH-Ehrenmitglieder ist Öfner-Velano der erste Innsbrucker, dem diese Anerkennung seit Raimund Margreiter (2010) zuteil wird.

Als Vorsitzender der Fortbildungsakademie der ÖGCH ist dem 64-Jährigen vor allem die strukturierte Förderung des chirurgischen Nachwuchses ein großes Anliegen. „Ich versuche, alle Hauptvorlesungen in den Modulen selber zu halten und bei der Organisation der Diplomarbeiten voranzukommen. Die jungen Chirurginnen und Chirurgen sind unser Schatz, unsere Basis, auf die wir aufbauen können“, sagt er. Innsbruck nähme hier schon lange eine Vorreiterrolle ein. Immerhin erleichtere es hier auch der stete, große StudentInnenzustrom Veränderungen schnell zu erkennen und auf diese zu reagieren. So würden die jährlich stattfindenden Klausurtagungen der „Young Surgeons Innsbruck“ regelmäßig wertvolle Anregungen bringen, von denen bereits einige umgesetzt worden seien.

„Wir sind zum Beispiel bisher die einzigen, die im Rahmen der Ausbildung Teilschritte dokumentieren können.“ Will heißen, dass Operationen, die im Zuge eines anderen Eingriffs durchgeführt werden – wie etwa die Entfernung der Gallenblase – gesondert vermerkt und den Auszubildenden für die Erfüllung der vorgeschriebenen Operationszahlen angerechnet werden. Unter Öfner-Velanos Ägide ist ein Fortbildungs- und Mentoring-Programm auf breitere Beine gestellt worden. „Eine Mentorin oder ein Mentor begleitet den Fortschritt der in Ausbildung stehenden Chirurginnen und Chirurgen sowie der jungen Fachärztinnen und Fachärzte mit halbjährlicher, strukturierter Evaluation. Die Tutorin beziehungsweise. der Tutor hat die OP-Ausbildungsverantwortung, befindet sich auf derselben hierarchischen Ebene wie die Mentorin oder der Mentor – ist aber nicht die dieselbe Person. Die Ergebnisse kommen dann zum Mitarbeiterförderungsgespräch zu mir“, erklärt er. „Man überlegt: Was hat man in der eigenen Ausbildung erlebt? Was kann man verbessern? Das versuche ich dann von der eigenen Klinik in die Breite zu bringen.“ Und so hat Öfner-Velano auch schon wieder ein neues Projekt, das er in Angriff nimmt. Im Namen der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie arbeitet er an einem eBook für Chirurgie, das möglichst viele Unterlagen für Studierende beinhalten soll. Einerseits gehe es darum, ihnen die Ausbildung zu erleichtern, andererseits soll es eine Fortbildungsmöglichkeit während der Karenz bieten, um den Wiedereinstieg einfacher gestalten zu können und Teilzeitkräften dabei helfen, am Ball zu bleiben. Denn eines sei gewiss: „Eine Entschleunigung gibt es in diesem Fach nicht.“

(19.7.2021, Text: T. Mair, Foto: Jan Hetfleisch)

Links:
Zwei angesehene Preise für Innsbrucker ChirurgInnen: https://www.i-med.ac.at/mypoint/thema/755257.html
Lebenslauf Dietmar Öfner-Velano: https://www.chirurgie-innsbruck.at/de/oefner-velano
Webseite der Uniklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie: https://www.chirurgie-innsbruck.at/de/start
Österreichische Gesellschaft für Chirurgie: https://oegch.at/

 

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