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Otto-Kraupp-Preis für den Onkologen Andreas Pircher

Ende Juni wurde im Billrothhaus der Gesellschaft der Ärzte in Wien der Otto-Kraupp-Preis für die besten medizinischen Habilitationen 2018 verliehen. Unter den Preisträgern befindet sich auch Andreas Pircher von der Univ.-Klinik für Innere Medizin V (Direktor: Dominik Wolf). Im Fokus des jungen Hämato-Onkologen stehen die Regulation der Tumor-Angiogenese im Bronchialkarzinom und die Identifikation von prädiktiven Markern gegenüber antiangiogenen Medikamenten.

Der von Siemens Healthineers zur Verfügung gestellte „Otto-Kraupp-Preis“ wurde am 18. Juni 2019 bereits zum 21. Mal für die beste an einer österreichischen Medizinischen Universität angenommene Habilitation verliehen. Der zweite Preis ging dabei an Andreas Pircher für seine Arbeit „Predictive biomarkers in non-small cell lung cancer - focus on tumor angiogenesis“.

Der 1983 in Meran geborene Andreas Pircher studierte Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck, wo er auch sein PhD-Studium im Programm „Molecular Oncology“ und die Facharztausbildung Innere Medizin absolvierte. Im Rahmen eines Erwin Schrödinger Stipendiums beforschte er als PostDoc im hochrenommierten Labor von Prof. Carmeliet am Vesalius Research Center (VRC) / VIB in Leuven (Belgien) neue Mechanismen der Resistenzentwicklung gegenüber antiangiogenen Therapien und fokussierte sich dabei auf den Metabolismus von Tumorendothelzellen. Derzeit beschäftigt er sich mit der Heterogenität und Interaktion von Tumor-Endothelzellen mit dem Tumor Microenvironment im Bronchialkarzinom und der Identifikation von neuen anti-angiogenen Zielstrukturen als auch innovativen Kombinationstherapien.

Antiangiogenese und Resistenzentwicklung
Um zu wachsen sowie auch Metastasen bilden zu können, sind Tumoren entscheidend von der Fähigkeit abhängig, die Bildung von Blutgefäßen (Angiogenese) zu induzieren. Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF) ist der zentrale Regulator der Tumorangiogenese und somit primärer Angriffspunkt antiangiogener Tumormedikamente. „Tumoren besitzen jedoch die Fähigkeit, schnell Resistenzen gegenüber diesen Wirkstoffen zu entwickeln“, weiß Andreas Pircher, der in seiner Habilitationsschrift zeigen konnte, dass die Resistenzentwicklung gegenüber antiangiogenen Substanzen multifaktoriell ist (Anstieg von angiogenen Wachstumsfaktoren, die Rekrutierung von endothelialen Vorläuferzellen, Veränderungen der Tumorgewebeperfusionsmuster). Aber auch spezifischen Veränderungen der sogenannten Tumorendothelzellmarker konnten eine entscheidende Rolle in der Resistenzbildung zugeschrieben werden. „Basierend auf diesen Ergebnissen, war es schließlich möglich“, so Pircher, „neue therapeutische Angriffspunkte für antiangiogene Therapien zu identifizieren und klinische Studien zur besseren Charakterisierung der Tumorgefäß-Normalisierung zu initiieren“. Abschließend beschreibt Andreas Pircher den Metabolismus von Tumorendothelzellen als neue, attraktive Zielstruktur von antiangiogenen Substanzen, da Tumorendothelien speziell von der Glykolyse abhängig sind.

Otto-Kraupp-Preis
Zum Gedenken an Univ.-Prof. Dr. Otto Kraupp (1920 – 1998), Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie sowie langjähriger Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wird seit 1999 der Otto-Kraupp-Preis vergeben, mit dem jährlich die beste an einer österreichischen Medizinischen Universität angenommenen Habilitation ausgezeichnet wird. Das Preisgeld wird von Siemens Healthineers zur Verfügung gestellt. Die Auswahl unter den KandidatInnen trifft eine unabhängige Jury.

(red)

Links:

Gesellschaft der Ärzte – Billrothhaus
https://www.billrothhaus.at/

Univ.-Klinik für Innere Medizin V
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_inneremedizin5.html

Schwerpunkt Tumorangiogenese
https://inneremed5.tirol-kliniken.at/page.cfm?vpath=forschung

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