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ASCO Merit Award für Andreas Seeber

Der junge Hämato-Onkologe Andreas Seeber aus dem Team um Dominik Wolf, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin V, Onkologie und Hämatologie, konnte sich mit einem Abstract zum Thema Präzisionsonkologie im Rahmen des diesjährigen ASCO-Kongresses in Chicago einen der renommierten ASCO Merit Awards sichern.

Die Teilnahme am weltweit größten interdisziplinären Krebskongress der ASCO (American Society of Clinical Oncology) Anfang Juni in Chicago hat sich für den Hämato-Onkologen Andreas Seeber neben Know-How-Erwerb und Erfahrungsaustausch gelohnt. Unter mehr als 10.000 eingereichten Abstracts vergab The Conquer Cancer Foundation of ASCO 130 Merit Awards, darunter auch für die Forschungsarbeit von Andreas Seeber. Mit dieser Auszeichnung werden onkologische Nachwuchsforscher unterstützt, die ErstautorIn einer, für die Präsentation beim ASCO Kongress ausgewählten, innovativen und wegweisenden Arbeit sind.

Der gebürtige Südtiroler Andreas Seeber, einer der ersten Absolventen des Doktoratsstudiums der klinisch-medizinischen Wissenschaften (Clinical PhD) – das Programm Clinical Cancer Research hat er mit Auszeichnung abgelegt – forscht als Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie seit März dieses Jahres an der Univ.-Klinik für Innere Medizin V zu den Schwerpunkten gastrointestinale Tumoren, Sarkome und zur Präzisionsonkologie.

Kombinationsstrategie für das Pankreas-Karzinom
„Vor dem Hintergrund der genetischen Komplexität von Tumoren, stellt die Präzisionsonkologie eine  zentrale Herausforderung in der Krebstherapie dar. Die maßgeschneiderte Therapie wird aber auch immer interessanter, weil es immer mehr Medikamente gibt, die spezifische Mutationen angreifen können“, erklärt Andreas Seeber, der sich in seiner nun ausgezeichneten Studie auf BRCA1 und BRCA2 Mutationen in Pankreaskrebs-PatientInnen fokussierte. Dabei konnte Seeber in Kooperation mit weiteren Krebszentren in den USA an über 3.000 Pankreaskarzinom-PatientInnen zeigen, dass jene ProbandInnen, deren Tumoren BRCA-Mutationen aufwiesen (insgesamt 4-5%) zusätzliche prädiktive Marker für CheckpointInhibitoren überexprimieren (PDL-1, TMB und MSI-H). „Diese Ergebnisse liefern uns ein Muster über die genetische Instabilität, aber auch über das immunologische und molekulare Profil dieser hochaggressiven Tumoren. Patienten mit diesen prädiktiven Biomarkern könnten somit von einer gegen BRCA-Mutation gerichteten Therapie, z.B. PARP-Inhibitoren, in Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor wie Anti-PD1 Antikörper profitieren“, erklärt Seeber. PARP-Inhibitoren sind Hemmstoffe des Enzyms Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP) und verhindern, dass Krebszellen einen durch Zytostatika induzierten DNA-Schaden reparieren.

Bisherige Studien konnten bereits zeigen, dass PARP-Inhibitoren, wie etwa der Wirkstoff Olaparib, besonders gut bei jenen KrebspatientInnen wirken, bei denen ein BRCA-Gendefekt vorliegt. „Eine Therapie-Kombination aus PARP-Inhibitoren und Checkpoint-Inhibitoren könnte bei der Subgruppe mit BRCA-mutierten Tumoren also vielversprechend sein“, betont Seeber, der im Rahmen der Precision Oncology Alliance, in der die Univ.-Klinik für Innere Medizin V mit weiteren US-Cancer-Centers vernetzt ist, darauf abzielt, auf Basis der nun vorliegenden Daten eine gezielte klinische Interventionsstudie gemeinsam unter dem Dach des CCCI mit Herbert Tilg, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I und  der dort für das Pankreaskarzinom zuständigen Oberärztin Angela Djanani zur Kombinationstherapie bei Pankreaskarzinom PatientInnen mit Veränderungen in den BRCA-Genen zu etablieren.

 (D. Heidegger)

Links:

ASCO 2019
https://meetings.asco.org/am/program

Precision Oncology Alliance
https://www.carislifesciences.com/precision-oncology-alliance/

Univ.-Klinik für Innere Medizin V
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_inneremedizin5.html

 

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