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Auszeichnung für Hans Dieplinger

Der Wissenschafter der Sektion für Genetische Epidemiologie der Medizinischen Universität Innsbruck forscht bereits seit mehreren Jahrzehnten zum Cholesterin-Stoffwechsel. Von der „Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung“ (DGAF) erhielt Hans Dieplinger jetzt die Schönheimer-Medaille, als Auszeichnung für sein Lebenswerk.

Zu Ehren des deutsch-amerikanischen Biochemikers Rudolf Schönheimer vergibt die DGAF jährlich einen Preis an verdiente WissenschafterInnen, die einen wesentlichen Beitrag zur Arterioskleroseforschung geleistet haben. In den Kreis der ausgezeichneten ForscherInnen, die bisher mit der Schönheimer-Medaille ausgezeichnet wurden, reiht sich nun auch Hans Dieplinger ein. Der ehemalige Forschungsgruppenleiter der Sektion für Genetische Epidemiologie (Direktor: Florian Kronenberg) erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Jahrestagung des DGAF, die heuer in Mainz stattfand. Dieplinger hat sich in seiner langjährigen wissenschaftlichen Karriere insbesondere mit der Genetik und dem Stoffwechsel von Lipoproteinen mit besonderem Bezug zu Herzkreislauf- und Nierenerkrankungen beschäftigt. Themen seiner wissenschaftlichen Arbeiten waren unter anderem verschiedene Aspekte des Cholesterin-Stoffwechsels sowie die Genetik und der Stoffwechsel von Lp(a), einem wichtigen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Er ist Autor und Co-Autor von mehr als 120 Originalarbeiten in internationalen wissenschaftlichen Journalen sowie Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften. Bis Ende 2015 war er Präsident der Österreichischen Atherosklerosegesellschaft (AAS).

Einen sehr wesentlichen Beitrag hat der gebürtige Oberösterreicher zur Erforschung des Glykoproteins Afamin geleistet. Dieplinger hat dieses Protein im Rahmen verschiedenster Forschungsansätze bearbeitet und ein Nachweisverfahren zur quantitativen Messung der Afamin-Konzentration im Blutplasma entwickelt. Afamin ist ein vielseitiger Transporter und Biomarker im Blutplasma, dessen erhöhte Werte mit allen etablierten Komponenten des metabolischen Syndroms sowie Typ II Diabetes assoziiert sind. 2017 wurde Dieplinger pensioniert und ist weiterhin an der Etablierung eines österreichweiten Registers für familiäre Hypercholesterinämie (FH) beteiligt, das er 2015 im Rahmen der Österreichischen Atherosklerosegesellschaft initiiert und bis 2017 als Projektleiter geleitet hat. Ziel ist die österreichweite Erfassung aller von FH Betroffenen.

Hintergrund: Rudolf Schönheimer
Rudolf Schönheimer (* 10. Mai 1898 Berlin; † 11. September 1941 New York) war ein deutsch-amerikanischer Biochemiker, der nach dem Studium der Medizin in Berlin und Tätigkeiten an den Universitäten Leipzig und Freiburg 1933 in die USA emigrierte. Schönheimer publizierte 1933 eine bahnbrechende Arbeit zum Cholesterinstoffwechsel, in der er mithilfe eines Tiermodells zeigte, dass die Cholesterinhomöostase in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme einer strengen Rückkoppelung unterliegt (Schoenheimer, R., and F. Breusch. 1933. Synthesis and destruction of cholesterol in the organism. J. Biol. Chem. 103: 439–448). Diese frühen Experimente nahmen die klassischen Studien von Jacob und Monod zu den Mechanismen der negativen Rückkopplung in Bakterien um viele Jahre vorweg und wurden grundlegend für das Verständnis von Cholesterin als Risikofaktor für die Entstehung der Arteriosklerose. Die Deutsche Gesellschaft für Arterioskleroseforschung vergibt zu seinen Ehren jährlich die Schönheimer-Medaille.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

Sektion für Genetische Epidemiologie

FH-Register

Schönheimer Medaille DGAF

 

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