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Forschung aus Innsbruck in London erfolgreich

Dr. Oliver Nussbaumer, ehemaliger Doktorand in der Arbeitsgruppe von ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Thurnher an der Univ.-Klinik für Urologie (Direktor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger) und inzwischen Forscher in London, freut sich über die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit dem Pharmaunternehmen Takeda. Damit werde seine, auf Innsbrucker Erfahrungen in London aufgebaute Firma nun „mit einem Schlag in die Biotech-Welt katapultiert“.

Die Immuntherapie von Tumorerkrankungen ist seit vielen Jahren Forschungsgegenstand der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Martin Thurnher, der an der Univ.-Klinik für Urologie (Direktor: Univ.-Prof. Wolfgang Johannes Horninger) das Labor für Immunologie und Immuntherapie leitet. Mit seinem Team arbeitet er daran, sogenannte unkonventionelle T-Zellen des menschlichen Immunsystems fit für den Kampf gegen Tumoren zu machen.

Auf dem besten Weg in die klinische Anwendung
Auch der Biologe Oliver Nussbaumer forschte von 2010 bis 2013 für seine Dissertation auf diesem Gebiet und fokussierte sich dabei vor allem auf sogenannte Gammadelta T-Zellen (γδ T-Zellen), die in zwei Klassen im menschlichen Körper vorkommen, eine davon im Blut. Eine zweite Klasse, die in Geweben wie der Haut oder dem Darm angereichert vorhanden ist, dürfte für die Überwachung und Bekämpfung von Tumorzellen extrem wichtig sein. Eine Studie der Universität Stanford aus dem Jahr  2015 identifizierte infiltrierende γδ T-Zellen als den besten prognostischen Faktor für Krankheitsverlauf und Überlebensprognose in 39 Tumorarten. Prof. Thurnhers Arbeit an γδ T-Zellen wird derzeit durch den FWF gefördert.

 „Bereits in Innsbruck versuchten wir uns damals als `Züchter´ für Immunzellen und setzten sie bestimmten Stoffen aus, um zu sehen, von welchen sie stimuliert und von welchen sie gebremst werden, wie sie optimiert und wie sie vermehrt werden können. Dabei stießen wir auf eine Methode, die insbesondere die natürlichen Killerzellen und die antitumorwirksamen γδ T-Zellen zur Vermehrung anregt. Die Mobilisierung wird dabei außerhalb des Körpers erreicht und eröffnet somit eine Vielzahl therapeutischer Anwendungen“, blickt Nussbaumer zurück, der nach seinem PhD-Studium an das renommierte Kings College in London in die Arbeitsgruppe von Prof. Adrian Hayday und das Francis Crick Institute wechselte.

„In meiner Zeit bei Martin Thurnher lernte ich nicht nur erstklassige Forschung, sondern auch die Denkweise, Immunzellen als Therapieform wahrzunehmen, ausgesetzt. Dank seiner translatorischen Forschung wurde ich früh in den Prozess der Patent Anmeldung eingebunden“, resümiert Nussbaumer über seine Zeit an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Seit seinem Wechsel nach London arbeitete der Wissenschafter an einer Methode γδ T-Zellen aus menschlichen Geweben zu isolieren und zu vermehren, was bisher nicht möglich war. Einer Patentanmeldung 2016 folgte die Gründung der Firma Gammadelta Therapeutics durch Professor Hayday und Nussbaumer, die nun das Interesse des japanischen Pharmaunternehmens Takeda an der vielversprechenden Immuntherapie erweckte. Takeda unterstützt das R&D Programm von Gammadelta Therapeutics mit $100 Million über die nächsten vier Jahre. „Mit der Investition von Takeda wird es uns nun noch besser möglich sein, die Entwicklung unserer erfolgsversprechenden Technologien weiter voranzutreiben, um den Ansprüchen einer effizienten Therapie von Krebs und Autoimmunerkrankungen besser gerecht zu werden“, so Oliver Nussbaumer.

(D. Heidegger)

Links:

Gammadelta Therapeutics
https://gammadeltatx.com/

Takeda Pressemitteilung
https://www.takeda.com/newsroom/newsreleases/2017/takeda-and-gammadelta-therapeutics-announce-collaboration--to-advance-tissue-derived-gamma-delta--t-cells/

Labor für Immunologie und Immuntherapie, Prof. Thurnher
https://uro-immunologie.tirol-kliniken.at/page.cfm?vpath=index

Univ.-Klinik für Urologie
http://www.uro-innsbruck.at/page.cfm?vpath=index

Stanford Publikation – Nature Medicine
http://www.nature.com/nm/journal/v21/n8/abs/nm.3909.html

 

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