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Organisator Univ.-Prof. Dr. Günther Gastl (re.) und Univ. Prof. Dr. Wolfgang Buchberger (TILAK, 3.ter v. li) gemeinsam mit einigen Vortragenden bei der Eröffnung des Symposiums mit Moderator Michael Isperger.(li.)

Treffen des Onkologienetzwerkes Westösterreich und Südtirol

Zum fünften Mal traf sich das Onkologienetzwerk Westösterreich und Südtirol zum Jahressymposium in Innsbruck. Im Zentrum der Zusammenkunft von ÄrztInnen verschiedenster Disziplinen standen Fortschritte in der bildgebenden Tumordiagnosik und Labordiagnostik maligner Erkrankungen. Rund 100 TeilnehmerInnen folgten der Einladung von Univ.-Prof. Dr. Günther Gastl (Direktor Univ.-Klinik für Innere Medizin V, Hämatologie und Onkologie).

Eine zeitgemäße Behandlung von Krebserkrankungen ist gekennzeichnet durch Interdisziplinarität. ÄrztInnen aus verschiedensten Bereichen arbeiten gemeinsam daran, für jeden PatientInnen die optimale Behandlungsmöglichkeit zu finden. In enger Zusammenarbeit mit der klinischen als auch der Grundlagenforschung werden neue Erkenntnisse gewonnen, die möglichst rasch den PatientInnen zu Gute kommen sollen. Dementsprechend wichtig ist ein regelmäßiger Austausch der Innsbrucker Univ.-Kliniken mit den peripheren Partnern, also ÄrztInnen der regionalen  Krankenhäuser oder niedergelassenen ÄrztInnen, die in der onkologischen Versorgung tätig sind. Im Rahmen des seit 2010 jährlich stattfindenden Symposiums erhalten ÄrztInnen Informationen über aktuelle Entwicklungen und neue Therapiemöglichkeiten in der Onkologie. „Unser Treffen ist vor allem klinisch orientiert“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Günther Gastl. Der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin V organisiert die jährlich stattfindende Veranstaltung. Die Innsbrucker Universitätskliniken bilden ein renommiertes, nationales Tumorzentrum. Onkologie ist darüber hinaus ein Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität Innsbruck.

Bildgebende Tumordiagnostik und Labordiagnostik

Ein zentrales Thema des Meetings waren Fortschritte in der Tumordiagnostik. Diskutiert wurden beispielsweise so genannte „Theranostics“, das sind Wirkstoffe, die eigentlich zur Diagnostik einer Tumorerkrankung eingesetzt werden, allerdings auch einen therapeutischen Effekt haben. Vorgestellt wurde auch die in Innsbruck entwickelte Diagnosemöglichkeit für neuroendokrine Tumore, der sogenannte 68 DOTATOC-PET-SCAN, der mittlerweile an mehreren Tumorzentren im In- und Ausland angewendet wird. Darüber hinaus waren sogenannte multiparametrische MR- und Sono-MR-Fusionen für Biopsien ein Thema. Dabei werden mehrere Bilder fusioniert, was die Steuerung bei einer Biopsie z.B. des Prostatakarzinoms verbessert.

In Bezug auf das Screening erblicher Krebserkrankungen gibt es vor allem Erfolge bei der Identifizierung der so genannten Brustkrebs-Gene BRCA 1 und BRCA 2. „Die Identifizierung dieses Gens bei Patientinnen ist nicht nur wichtig zur Vorsorge, sondern hat auch Einfluss auf die Behandlung, da damit auch eine gewisse Sensibilität für bestimmte Therapien verbunden ist“, erklärt Univ.-Prof. Gastl. Stetig weiter geht die Entwicklung in Bezug auf molekulare Biomarker. In der Diagnose und im Monitoring können mittlerweile eine Reihe dieser Marker verwendet werden. So können mittels molekularer Nachweismethoden im Blut kleinste Mengen an Tumorzellen nachgewiesen werden. Während vor 10 Jahren noch rund 1 unter 1.000 Zellen als Tumorzelle erkannt werden konnte, ermöglichen die neuen molekularen Diagnoseverfahren bereist den Nachweis einer einzelnen Tumorzelle unter 1 Million normaler Zellen. Eine weitere Entwicklung aus der Forschung, die in Kürze auch im Rahmen erster klinischen Studien in der Routine eingeführt werden soll, ist die so genannte „Liquid Biopsy“. Dabei werden mittels „Next Generation Sequencing“-Methoden genetische Tumorsignaturen im Blut nachgewiesen. Ziel der klinischen Entwicklung der „Liquid Biopsy“ Analyse ist  einerseits die Verlaufsbeobachtung von Tumorerkrankungen zu vereinfachen, als auch die Frühdiagnose von Krebs zu verbessern.

Weitere Informationen:

Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin V: http://www.haematologie-onkologie.at/de/startseite.html

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