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Simone Graf wird Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen leiten

Rektor Wolfgang Fleischhacker hat Simone Graf zur neuen Univ.-Prof.in für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde unter besonderer Berücksichtigung der Phoniatrie und Audiologie berufen. Ab 1. Juli 2023 wird die Expertin die Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen (HSS) in Innsbruck leiten.

Die Innsbrucker Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen ist Österreichs größte Facheinrichtung für Phoniatrie und Audiologie. Ab 1. Juli 2023 ist Simone Graf neue Klinikdirektorin und wird damit Patrick Zorowka nachfolgen. „Die Innsbrucker Univ.-Klinik für HSS ist eine über die Grenzen Österreichs hinaus in ganz Europa renommierte Einrichtung. Sie hat eine Leuchtturmfunktion und ist eine in ihrer Art einzigartige Institution, weil alle Bereiche der Audiologie und Phoniatrie abgedeckt werden“, erklärt Graf bei ihrer Vertragsunterzeichnung. „Unter Federführung meines Vorgängers ist beispielsweise das Hörscreening für Neugeborene viel früher eingeführt worden, als in Deutschland. Es freut mich daher, dass ich eine so aktive Klinik in der Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie in der Forschung und Lehre übernehmen darf.“ Die 54-Jährige ist im Allgäu aufgewachsen und hat seit 2008 die Sektion Phoniatrie und Logopädie der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum rechts der Isar in München geleitet.

Zunahme an Stimmstörungen durch veränderte Berufswelt
Insbesondere für Stimm- und Schluckstörungen ist Graf eine ausgewiesene Expertin. „Aktuell verzeichnen wir eine Zunahme von Stimmstörungen. Dies hängt mit unserer Berufswelt zusammen, die sich drastisch verändert hat. Wir leben in einer Kommunikationsgesellschaft.“ 1,4 Prozent der Normalbevölkerung haben eine sogenannte funktionelle Dysphonie, also eine Funktionsstörung der Sprechstimme. Bei Berufen, die häufiges Sprechen erfordern, ist die Zahl der Betroffenen noch höher: 6,4 von 100 LehrerInnen oder ErzieherInnen haben eine funktionelle Dysphonie und benötigen eine entsprechend differenzierte Abklärung und Behandlung. „Die Funktion steht hierbei auch bei chirurgischen Eingriffen am Kehlkopf im Vordergrund, die Stimme muss belastbar sein. Hier gibt es in der Behandlung viele positive Weiterentwicklungen.“

Schlucken ist wichtiger als Kommunikation
Die Diagnostik, Behandlung und Erforschung von Schluckstörungen gehören zu den Spezialgebieten von Graf. „Schlucken zu können, das geht jeden an, erst wenn es beispielsweise nach einem Schlaganfall oder der Operation eines Kopf-Hals-Tumors zu Beeinträchtigungen kommt, wird vielen bewusst, wie zentral das ist. Schlucken ist essentiell für die Nahrungsaufnahme und damit noch wichtiger als Kommunikation“, sagt Graf. Die Herausforderung beim Schlucken sei, dass die Nahrung vom Mund in den Magen über den Schlund kommt. Dort gibt es die Kreuzung zwischen Luft- und Speiseweg. „Unser Arbeitsgebiet liegt an dieser Schlüsselstelle.“

Ambulanz für MusikerInnen
In ihrer bisherigen Arbeit standen vor allem professionelle und LaienmusikerInnen und SängerInnen im Fokus. In München hat sie gemeinsam mit KollegInnen die erste MusikerInnenambulanz mitbegründet. „Wir dürfen hier nicht nur an die professionellen Künstlerinnen und Künstler denken. Auch Laienmusikerinnen und -musiker brauchen eine entsprechende Anlaufstelle bei Hör- und Stimmstörungen, denn, ob sie weiter singen oder ein Blasmusikinstrument spielen können, hat auch einen entscheidenden Einfluss auf ihre Lebensqualität.“

„Berge vermitteln mir ein Heimatgefühl“
Simone Graf freut sich jedenfalls auf ihre Tätigkeit an der Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen in Innsbruck und gemeinsam mit ihrem Team auf die PatientInnenversorgung, Forschung und Lehre in Innsbruck. „Ich komme aus dem Allgäu“, sagt Graf. „Berge vermitteln mir ein Heimatgefühl.“ Die 54-Jährige ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern, ihre Tochter macht gerade die Matura.

Zur Person:
Simone Graf hat in Heidelberg studiert und sich 2021 an der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München habilitiert. Ihre zwei Facharztausbildungen für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde sowie Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen absolvierte die Medizinerin in Regensburg, Erlangen und München. Seit 2008 war sie als Oberärztin und Leiterin der Sektion Phoniatrie und Logopädie an der Klinik und Poliklinik für HNO am Klinikum rechts der Isar tätig.

(17.04.2023, HOF, Foto: D. Bullock)

 

Weitere Informationen:

Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen 

 

 

 

 

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