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Drei Fragen an: Vizerektor Prodinger setzt auf Kontinuität

Seit 1. Oktober 2021 ist Wolfgang Prodinger neuer Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten. Auf der Agenda des „Längseinsteigers“ stehen unter anderem die Etablierung neuer Lehrinhalte und das Erweiterungsstudium Allgemeinmedizin. In der Rubrik „Drei Fragen an….“ berichtet der Hygieniker und Mikrobiologe von seinen Plänen für die nächsten vier Jahre.

Was lässt sich in den nächsten vier Jahren in ihrem Bereich erreichen?

Wolfgang Prodinger: Grundsätzlich setze ich auf Kontinuität, nicht auf Umbruch. Ich sehe das, was mein Vorgänger Peter Loidl auf- und weitergebaut hat, als ein Vorbild. Sicher wird sich etwas verändern, aber in erster Linie gilt es, Spitzenplätze zu verteidigen. In Bezug auf die Indikatoren der Studienplatzfinanzierung aus der Lehre, dazu zählen zum Beispiel Zahlen bzgl. prüfungsaktiver Studierender, liegen wir österreichweit an der Spitze. Das liegt natürlich zuerst an fleißigen und erfolgreichen Studierenden, aber auch an einem serviceorientierten Lehrbetrieb und studierbaren Curricula. Hier gilt es kontinuierlich hoch zu bleiben, das bleibt eine Herausforderung.

Das dicke Brett, an dem alle in der Lehre darüber hinaus bohren müssen, heißt: den Stellenwert der Lehre zu erhöhen. Das steht über allem. Gute Lehre kommt zuerst einmal von guten Lehrenden.

Was sind wichtige Projekte und Agenden für die nächsten vier Jahre?

Ein wichtiges Zukunftsprojekt ist die Umsetzung des Studienplans der ersten zwei Jahre Humanmedizin, der nach einem tiefgehenden Diskussionsprozess 2021 neu beschlossen wurde. Der schrittweise Prozess wird im Oktober 2022 mit dem neuen, ersten Semester starten. Damit wird für Inhalte wie die Bioinformatik, Genomik oder auch digitale Medizin mehr Platz geschaffen. Die großen Praktikablöcke der Anatomie, Physiologie und der Life Sciences werden zeitlich und inhaltlich neu ausgerichtet. Die Umsetzung in allen Details und unter den aktuellen Bedingungen hinzubekommen ist eine zentrale Agenda von mir – und eine Operation am offenen Herzen der Vorklinik. Ein weiterer Aspekt auf meiner To-Do-Liste ist die Förderung von guter Lehre, der Lehrenden und von Innovationen in diesem Bereich. Wir werden daher zukünftig regelmäßig eine Förderung von innovativen Lehrprojekten ausschreiben. Auch sehe ich für die Lern- und Leseräume für Studierende in der Fritz-Pregl-Straße 3, das Skills Lab der Medizinischen Universität Innsbruck, das Trainingszentrum der ÖH und für die Nutzung der Kleingruppenräume noch Entwicklungspotential und hoffe, dass uns die Pandemie dazu auch Gelegenheit gibt. Es gibt hier ein gutes Team aus TutorInnen und MitarbeiterInnen, dass ich unterstützten möchte. Auch soll das Angebot von Fortbildungen zum Thema Lehre ausgebaut werden.

Ein weiteres Anliegen ist für mich die Allgemeinmedizin. Die Stiftungsprofessur ist aktuell ausgeschrieben und hier ist es mir wichtig, dass dieser Start gut gelingt. Darüber hinaus werden wir im Studienjahr 2022/23 mit dem Erweiterungsstudium Allgemeinmedizin starten. Studierende der Humanmedizin können sich dann schon während ihres Studiums mit den Inhalten der Allgemeinmedizin ausführlicher auseinandersetzen. Das vom Umfang her wie ein zusätzliches Semester zu quantifizierende Studium wird auf die gesamte Studienzeit verteilt. Wir als Medizin Uni Innsbruck leisten hier einen wichtigen Beitrag zur Attraktivierung der Allgemeinmedizin.

Was war Ihre Motivation, das Amt des Vizerektors zu übernehmen?

Universitäre Lehre finde ich natürlich seit langem spannend. Sie hat viele Facetten, von den Aufnahmeverfahren bis zum Klinisch-Praktischen Jahr, dem „KPJ“. Die Ausbildung von jungen, intelligenten und motivieren Leuten mitgestalten zu dürfen, ist etwas vom Besten, was einem passieren kann. Ich bin in der Lehre schon sehr lange aktiv, also ein Längseinsteiger, kein Quereinsteiger. Ich war lange Vorsitzender der Curricularkommission und habe ein einschlägiges Masterstudium „Medical Education“ in Bern absolviert. Das hat mir sehr viel gebracht, vor allem auch Einblick darin, was anderswo schon besser ist, aber auch darin, was in Österreich doch recht gut funktioniert. Die letzten vier Jahre habe ich darüber hinaus das Skills Lab fachlich geleitet.

Eine Motivation für mein Amt sind aber Top aufgestellte Teams in den Bereichen Lehr- und Studienorganisation und Studierendenservices. Das Team von Rektor Fleischhacker arbeitet exzellent zusammen und hat mich als Neuling gleich voll eingebunden, das schafft gute Rahmenbedingungen.

Über Wolfgang Prodinger:

Wolfgang Prodinger schloss 1987 das Studium der Medizin in Innsbruck mit der Promotion ab. Ab 1988 war er als Universitätsassistent am Institut für Hygiene der damaligen medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck tätig. 1999 habilitierte er an der Universität Innsbruck in Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin. Sein Interesse an der Weiterentwicklung der Lehre wurde durch seine Mitarbeit an der Studienreform Humanmedizin (neues Curriculum 2001) geweckt und in Folge mit Absolvierung des Studiengangs Master of Medical Education (MME) an der Universität Bern verstärkt.

An der neu gegründeten Medizinischen Universität Innsbruck sammelte Wolfgang Prodinger ab 2004 durch Mitarbeit in verschiedenen Gremien breite akademische und administrative Erfahrung, etwa in der Curricularkommission, deren Vorsitz er mehrmals innehatte. Von 2017 bis dato war er auch Studiengangsleiter der Studienrichtung Humanmedizin. Als fachlicher Leiter zeichnete er auch maßgeblich für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Skills Labs verantwortlich.

Mit 1. Oktober 2021 wurde Wolfgang Prodinger zum Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck für die Rektoratsperiode bis 2025 bestellt.

(B. Hoffmann-Ammann, 08.11.2021, Foto: Florian Lechner)

Weitere Informationen:

Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten

Studium und Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck

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