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Pressekonferenz: Herausforderungen in der Traumatologie und Orthopädie

Tirol ist ein Sportland. Auch in der Covid-19 Pandemie passieren relativ viele Unfälle. In Innsbruck ist das Behandlungs-Know-how in diesem Bereich groß. Hohe Expertise gibt es darüber hinaus in der Endoprothetik und der orthopädischen Kinder- und Tumorchirurgie. 2020 wurde die neue „Univ.-Klinik für Traumatologie und Orthopädie“ geschaffen. Die – gemessen an der Bettenzahl – größte Klinik am Standort Innsbruck wird seit 1. Oktober 2020 von Rohit Arora geleitet.

Durch die Schaffung des neuen Sonderfaches „Orthopädie und Traumatologie“ in der Ärzteausbildungsordnung 2015 wurden in Innsbruck, wie an anderen Standorten, die beiden Univ.-Kliniken für Unfallchirurgie und Orthopädie zu einer neuen Klinik zusammengelegt. Gemessen an den rund 170 Krankenbetten ist sie die größte am Standort Innsbruck. 6.900 Operationen werden durchschnittlich im Jahr durchgeführt. Neuer Leiter wurde mit Rohit Arora ein Experte, der die Strukturen sehr gut kennt. Arora hat in Innsbruck studiert, hier seine Ausbildung absolviert und sich 2009 habilitiert. Der ausgezeichnete Arzt und Forscher sorgt mit seinem Team dafür, dass die durch den Zusammenschluss von zwei Kliniken entstehenden Synergien gut genutzt werden. „Unsere Patientinnen und Patienten profitieren von den verbesserten Strukturen und der interdisziplinären Zusammenarbeit, nicht nur innerhalb der Uniklinik sondern auch in Kooperation mit den anderen Fachdisziplinen am Campus“, sagt Arora. Auch in Forschung und Lehre setzt der engagierte Mediziner neue Akzente. Teamwork und die Förderung der Interdisziplinarität gehören zu seinen Leitmotiven. Arora selbst ist auf Hand- und Ellbogenchirurgie spezialisiert.

International renommierte Univ.-Klinik
Mit 1. Oktober 2020 hat die Medizinische Universität Innsbruck Rohit Arora zum Professor für Orthopädie und Traumatologie berufen. „Wir haben in dieser Fachrichtung auch international einen ausgezeichneten Namen. Operationstechniken aus Innsbruck haben in zahlreichen Kliniken weltweit Einzug gehalten. Dementsprechend wichtig war es, dass wir die Professur in erfahrene Hände legen. Rohit Arora hat nicht nur als Arzt, sondern auch als engagierter Lehrer und ausgezeichneter Forscher unser Vertrauen“, sagt Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck. Mit der Professur verbunden war auch die Führung der neu entstandenen Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie. „Dass wir mit Rohit Arora einen exzellenten Leiter für die neue Orthopädie und Traumatologie gewinnen konnten, hat sich jetzt schon bewiesen. Zwei Kliniken zu einer neuen zusammenzulegen, während die normale Patientenversorgung weiterlaufen muss und das während einer weltweiten Pandemie, das verlangt einer Führungskraft wirklich alles ab. Aber Professor Arora steuert diese neue große Klinik mit ausgesprochener Ruhe, Wertschätzung und beeindruckender Kompetenz durch diese herausfordernde Zeit“, erklärt Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck.

Case-Mix-Index: Sehr breites Spektrum an Verletzungen und Erkrankungen
In Tirol gibt es eine große Anzahl an Freizeit- und ProfisportlerInnen, dementsprechend komplizierte Sportverletzungen werden an der Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie behandelt. Durch die Covid-19-Pandemie kam es zu einem deutlichen Rückgang an Skiunfällen. „Die Verletzungen in diesem Bereich gingen in der laufenden Wintersaison bisher um 48 Prozent zurück. Wir sehen auch deutlich weniger schwere Verletzungen. Dafür verzeichnen wir bei den Behandlungen und Eingriffen nach Rodelunfällen ein deutliches Plus von 38 Prozent“, nennt Arora erste Kennzahlen aus der laufenden Wintersaison. Die 380 MitarbeiterInnen, darunter rund 80 ÄrztInnen, der Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie müssen sich täglich einem breiten Spektrum von Verletzungen und Erkrankungen stellen. In der medizinischen Fachsprache wird in diesem Zusammenhang vom sogenannten „Case-Mix-Index“ gesprochen. „Dieser ist an unserer Klinik vergleichsweise hoch. Vom Trauma über die Behandlung von Deformierungen der Wirbelsäulen bis hin zu Amputationen reicht das Spektrum“, sagt Arora.

Traditionell viel Erfahrung gibt es darüber hinaus in den Gebieten der Endoprothetik sowie in der Kinder- und Tumorchirurgie. Die Univ.-Klinik Innsbruck verfügt über die einzige Kinderorthopädie in Tirol und ist ein ausgewiesenes Zentrum für kindliche Fehlbildungen. So werden Tumoren des Bewegungsapparates behandelt und die Klinik ist ein europäisch zertifiziertes Zentrum im Bereich der Handverletzungen. Auch im Bereich der roboterassistierten Operationstechniken ist die Klinik vorbildlich. „Wir haben eine Kooperation mit der Universität Basel und verfügen über einen von insgesamt nur drei Robotern in ganz Europa. Auch ein Mikro-CT, das es europaweit nur zweimal gibt, ist bei uns im Einsatz. Damit können wir feine Strukturen des Knochens genau analysieren, was beispielsweise in der Osteoporose-Forschung sehr interessant ist“, erklärt Rohit Arora. „Es gibt aber immer wieder neue Ansätze, wie wir die Behandlung von akuten Verletzungen und chronischen Erkrankungen noch weiter verbessern können. Das ist das Grundprinzip einer forschungsgeleiteten Orthopädie und Traumatologie.“


Zur Person:
Rohit Arora wurde 1975 in Neu-Delhi geboren. Mit acht Jahren kam er mit seiner Familie nach Innsbruck, wo er zur Schule ging und Medizin studierte. Nach seiner Promotion zum Doktor der Gesamten Heilkunde begann er 2002 seine Facharztausbildung an der damaligen Innsbrucker Univ.-Klinik für Unfallchirurgie, die er 2008 abschloss. Der Facharzt für Orthopädie und Traumatologie sowie Unfallchirurgie habilitierte sich 2009. Auslandsaufenthalte führten Arora an Zentren in New York, Deutschland und Indien. Darüber hinaus ist er Mitglied nationaler und internationaler Gesellschaften für Unfallchirurgie.

(24.02.2021; Text: Barbara Hoffmann-Ammann; Fotos: MUI/D: Bullock)

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