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Kongress für Allgemein- und Familienmedizin in Innsbruck

Zum 52. Mal findet der Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin heuer unter dem Titel ‚Wissenschaft braucht Hausärzte – Hausärzte brauchen Wissenschaft‘ vom 13. bis 15. September in Innsbruck statt. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), die Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (ÖGAM) und die Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SÜGAM) veranstalten gemeinsam die Tagung.

„Den Kongresstitel ‚Wissenschaft braucht Hausärzte – Hausärzte brauchen Wissenschaft‘ haben wir in seiner Universalität ganz bewusst für unseren fachlichen Austausch gewählt. Denn hausärztliches Handeln ist ohne wissenschaftliche und universitäre Allgemeinmedizin im selben Maße unvollständig wie allgemeinmedizinische Wissenschaft und Lehre ohne den Erfahrungsschatz niedergelassener FamilienmedizinerInnen. Innovative Lehrkonzepte, praxisnahe Qualitätsforschung und integrierte Versorgungsmodelle sind die Schwerpunkte des diesjährigen Kongresses“, sagt Erika Baum, Präsidentin der DEGAM. Dabei diene für den Kongresspräsidenten der ÖGAM und Vorsitzenden der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin, Herbert Bachler, die Austragung am Universitätsstandort Innsbruck im Herzen der Alpen als Allegorie: „Um unseren Fachbereich für die Zukunft zu rüsten, sind noch ganze Berge an Herausforderungen zu nehmen, etwa in der Aus- und Weiterbildung oder in der (Mit-)Gestaltung der sozioökonomischen Rahmenbedingungen.“  
 
Allgemeinmedizin an der Medizin Universität Innsbruck
Innerhalb der medizinischen Wissenschaftsdisziplinen kommt der Allgemeinmedizin eine starke integrative Bedeutung zu. Daraus folgt, dass dem auch im Studium in ähnlich integrativer Weise Rechnung getragen wird. „Das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im Gegensatz zu vielen anderen medizinischen Fakultäten bzw. Universitäten im deutschsprachigen Ausland interdisziplinär und modular aufgebaut“, meint Peter Loidl, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten an der Medizinischen Universität Innsbruck. „Eine weitere Stärke auch im internationalen Vergleich ist die große Zahl von Lehrabteilungen an nicht-universitären regionalen Krankenhäusern und Allgemeinmedizinpraxen, die für die Studierenden eine vielfältige Auswahl für Famulaturen und Ausbildungsplätzen im klinisch-praktischen Jahr (KPJ) schafft.“

 Mit der Allgemeinmedizin kommen die Studierenden bereits im ersten Semester ihres Studiums in Kontakt und es gibt während des gesamten Studiums allgemeinmedizinische Lehrveranstaltungen. „Nicht zuletzt sei die Möglichkeit zur Absolvierung von bis zu 16 Wochen Allgemeinmedizin-Ausbildung innerhalb der 48-Wochen KPJ erwähnt“, so Loidl.

Der Anteil an praktischer Ausbildung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist überhaupt vergleichsweise hoch. „Die unmittelbare räumliche Nachbarschaft von Institutionen der theoretisch-medizinischen Fächer mit dem Klinikum schafft einen tatsächlichen ‚Campus‘, der die enge Verzahnung von Klinik und theoretischer Medizin ermöglicht“, sagt Vizerektor Loidl. Grundsätzlich sei dem Rektoratsteam die Förderung der Allgemeinmedizin ein besonderes Anliegen.

  
Innovative Lehrkonzepte und praxisnahe Qualitätsforschung 
Der 52. Jahreskongress bietet die Möglichkeit zur Diskussion und Reflexion der Thematik, eingerahmt vom Kongressthema, welches das unerlässliche Beziehungsgeflecht zwischen universitärer Allgemeinmedizin und hausärztlicher Niederlassung hervorhebt.
 
Während der Kongresstage stehen für die etwa 600 TeilnehmerInnen schwerpunktmäßig innovative Lehrkonzepte, praxisnahe Qualitätsforschung und integrierte Versorgungsmodelle im Vordergrund. Zudem rechnen die Veranstalter erneut mit einem sehr jungen Kongress, also einer großen Anzahl von Studierenden sowie Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung. Die besondere Themenreihe zur „Jungen Allgemeinmedizin“ ist Ausdruck einer stetig wachsenden Zahl junger Medizinstudierender, die sich für die wissenschaftliche Allgemeinmedizin begeistern und sich dann als Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung auch in der Jungen Allgemeinmedizin Deutschland (JADE) bzw. Jungen Allgemeinmedizin Österreich (JAMÖ) organisieren und engagieren. Insgesamt vier Keynote-Lectures werden in den drei Kongresstagen zeigen, wie Forschung und Praxis gut zusammenwirken können: Am Freitag sprechen Günther Loewit, Arzt und Schriftsteller aus Österreich („Ersatzreligion Medizin – wie viel Medizin überlebt der Mensch?“), sowie DEGAM-Ehrenpräsident Michael M. Kochen („Forschung in der Praxis: absolut essentiell“). Den Samstag eröffnet Ingrid Mühlhauser, Universität Hamburg, zum Thema „Wie kommt Evidenzbasierte Medizin zum Patienten“. Es schließt Frede Olesen, Aarhus University, mit seiner Keynote „The context and the doctor as a drug“.

(D. Bullock/MUI, P. Leson/DEGAM)

Infos:

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin

 

Im Bild:

  1. Von links: Peter Loidl (Vizerektor der Medizinischen Universität Innsbruck), Herbert Bachler (Kongresspräsident und Vorsitzender TGAM), Erika Baum (DEGAM-Päsidentin), Sebastian Huter (Obmann Junge Allgemeinmedizin Österreich) (Foto:MUI/Bullock)

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