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Eröffnung Kinder- und Jugendpsychiatrie

Kinder- und Jugendpsychiatrie feierlich eröffnet

Seit Mitte Jänner ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall in Betrieb – inklusive aller neuen Spezialbereiche. Am 19. Februar fand im Beisein von VertreterInnen aus Medizin, Forschung und Politik die feierliche Eröffnung statt.

Mitten im Grünen steht der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am LKH Hall. Hier werden PatientInnen bis 18 Jahre behandelt, die unter verschiedensten psychischen Erkrankungen leiden. Eigene Bereiche gibt es für Abhängige und Essgestörte, eine Station ist für Eltern mit kleinen Kindern reserviert, eine andere für PatientInnen mit Persönlichkeitsstörungen. Auch ein geschlossener Unterbringungsbereich für Extremsituationen wurde eingerichtet. „Die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie ist eine Investition in die Gesundheit der Tiroler Bevölkerung. Obwohl wir hier die modernste Einrichtung dieser Art in Österreich errichtet haben, haben wir gut gewirtschaftet und sind im Budget geblieben“, zeigt sich Landeshauptmann Günther Platter äußerst zufrieden.

Moderne Therapiekonzepte stehen in Hall im Vordergrund. So werden hier etwa PatientInnen mit stoffgebundenen Süchten (z.B. Cannabisabhängigkeit) und nicht stoffgebundenen Süchten (z.B. Internetsucht) gemeinsam behandelt. Das ist ein komplett neuer Ansatz. „Wir haben mit der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie eine Versorgungslücke geschlossen. Das Land Tirol und die tirol kliniken haben hier gemeinsam die modernste Kinder- und Jugendpsychiatrie Österreichs errichtet. Damit Kinder- und Jugendliche bestmöglich betreut werden können und ihnen in Ausnahmesituationen nach neuestem Stand der Medizin und Therapie geholfen wird“, ist auch Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg stolz. Das Angebot ist umfassend: Kinder und Jugendliche sind die Hauptzielgruppe, aber auch Eltern mit noch sehr kleinen Kindern kann geholfen werden, etwa wenn eine Schrei- oder Fütterungsstörung vorliegt. „Mir ist vor allem die Offenheit der Einrichtung ein wichtiges Anliegen. Sie ermöglicht Austausch, Vernetzung und Miteinander – auch der intramuralen mit der extramuralen Versorgung, wie die Kinder- und Jugendhilfe“, betont Soziallandesrätin Christine Baur, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie einen Begegnungsraum sieht, der einen wichtigen Beitrag zur Genesung der PatientInnen leistet.


Forschung als Basis für Spitzenmedizin
Eine enorme Verbesserung der Versorgung für betroffene Kinder und Jugendliche sieht auch W. Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck: „Neueste Forschungserkenntnisse können hier bestmöglich umgesetzt werden.“
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie wird als Abteilung des Landeskrankenhauses Hall geführt, eine Verbindung zur Medizinischen Universität bleibt in Form einer Kooperation bestehen. „Es ist wichtig, dass auch in Hall in diesem Bereich geforscht wird, damit neue Therapiekonzepte entwickelt werden können“, meint Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales der Medizinischen Universität Innsbruck. So ist eine Kooperation zwischen der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Medizin Uni sinnvoll. „Wir freuen uns sehr auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit zwischen Medizinischer Universität Innsbruck und den tirol kliniken“, betonte Christine Bandtlow bei der Eröffnungsfeier.


Gut für Menschen und Umwelt
Die Gestaltung des Gebäudes spielt für den Therapieerfolg eine wesentliche Rolle. Der Neubau in Hall erfüllt alle Voraussetzungen, um eine „Heilende Umgebung“ zu bieten – also eine Umgebung mit zahlreichen Freiflächen und Bewegungsmöglichkeiten, mit Möglichkeiten zur Selbstgestaltung, Aufenthalts- und Kommunikationszonen sowie einer eigenen Schule. „Die Planung und Gestaltung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dieses wirklich wunderbare Haus ist das Ergebnis, auf das wir sehr stolz sind“, freut sich die ärztliche Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kathrin Sevecke. Im Haus selbst erinnert wenig an ein klassisches Krankenhaus: Breite Gänge, lichtdurchflutete Räume mit farbenfroher Einrichtung sowie zahlreiche Terrassen, Dachgärten und Innenhöfe mit Spielgeräten. Die PatientInnen können also von jedem Bereich aus auch ins Freie gelangen, die Sonne genießen, frische Luft schnappen und sich draußen bewegen. Bei der Planung wurde aber nicht nur auf die Bedürfnisse der PatientInnen geachtet, sondern auch auf die Umwelt Rücksicht genommen.
„Das Gebäude ist als Niedrigenergiehaus klassifiziert, geheizt wird mit Warmwasser aus dem internen Fernwärmenetz. Gekühlt wird mit Wasser, das aus eigenen Tiefbrunnen gefördert wird“, erklärt Stefan Deflorian, Geschäftsführer der tirol kliniken, „wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Tiroler Bevölkerung sehr bewusst und legen großen Wert auf umwelt- und ressourcenschonendes Bauen und Wirtschaften."

(Sylvia Ainetter/tirol kliniken)

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