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Fleischhacker Cariprazine Lancetz Paper

Lancet: Studie zeigt Verbesserung bei Schizophrenie-Behandlung

Cariprazin versus Risperidon-Monotherapie zur Behandlung von vorherrschenden negativen Symptomen bei PatientInnen mit Schizophrenie: Eine randomisierte, doppelblinde, aktive-komparatorgesteuerte Studie.

Der Direktor des Departments für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Fleischhacker, konnte als Principal Investigator mit Kollegen aus Ungarn und den USA in einer Studie positive Effekte bei der Behandlung von Negativsymptomen bei Schizophrenie nachweisen. Die Studie wurde kürzlich im Fachjournal Lancet veröffentlicht.

Schizophrenie zeigt unterschiedliche Arten von Symptomen. Zum einen die bekannten, sogenannten Positivsymptome, wie etwa Wahnideen oder Halluzinationen, die auf eine gesteigerte Dopamin-Ausschüttung zurückzuführen sind. Zum anderen leiden an Schizophrenie Erkrankte neben diesen besser bekannten Symptomen sehr häufig auch an sogenannten Negativsymptomen, die von  Antriebslosigkeit, Schwierigkeiten, sozial zu interagieren oder zu kommunizieren gekennzeichnet sind. Rund ein Drittel der Erkrankten sind von den Negativsymptomen betroffen - wahrscheinlich zurückzuführen auf zu wenig Dopamin im Gehirn - genauer in bestimmten für psychische Prozesse relevanten (dopaminergen) Synapsen (des Frontalkortex und anderer Areale).

„Diese Negativsymptome bestimmen wesentlich den Krankheitsverlauf und behindern deutlich die soziale und berufliche Wiedereingliederung. Während Wahn und Halluzinationen mit herkömmlichen Medikamenten gut behandelt werden können, trifft dies für die Negativsymptome nicht zu“, erklärt Wolfgang Fleischhacker.  Mit Cariprazin, einer neu entwickelten Substanz, die ein innovatives pharmakologisches Profil aufweist, konnte nun erstmals gezeigt werden, dass auch länger bestehende chronifizierte Negativsymptome auf eine pharmakologische Behandlung ansprechen. In diesem Zusammenhang war auch eine Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus messbar. Somit gibt es einen neuen Behandlungszugang für das komplexe Krankheitsbild Schizophrenie, der einer großen Gruppe von PatientInnen, die bislang nur unzureichend behandelt werden konnten, neue Behandlungsperspektiven eröffnet.

Studie

Zwischen Mai 2013 und November 2014 wurden 230 PatientInnen mit Cariprazin und 231 mit Risperidon behandelt. Die Ergebnisse aus dieser Studie zeigen, dass sich die Behandlung mit Cariprazin als effizienter erwies und sich Verbesserungen der vorherrschenden negativen Symptome von PatientenInnen mit Schizophrenie einstellten. Zudem fand sich unter Cariprazin auch eine deutlichere Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus. Was die Nebenwirkungen anbelangt, fanden sich keine großen Unterschiede zwischen den beiden Substanzen.

Wolfgang Fleischhacker, der seit 40 Jahren an Schizophrenie  forscht, ist überzeugt, dass der Wirkstoff Cariprazin die "erste echte Innovation bei der Behandlung von Schizophrenie seit 20 Jahren" ist.

 

Link zum Original-Paper: "Cariprazine versus risperidone monotherapy for treatment of predominant negative symptoms in patients with schizophrenia: a randomised, double-blind, controlled trial"

 

(D. Bullock)

 

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