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Euregio JungforscherInnenpreis für angehende Herzchirurgin

Im Rahmen der Tiroltage 2016 beim Europäischen Forum Alpbach wurde der Euregio-JungforscherInnen-Preis heuer an zwei Wissenschafterinnen verliehen. Die Auszeichnung ging an die Osttirolerin Daniela Lobenwein von der Medizinischen Universität Innsbruck und die gebürtige Russin Ksenia Morozova von der Freien Universität Bozen. Die angehende Herzchirurgin Lobenwein erforscht gemeinsam mit ihrem Kollegen Can Tepeköylü den regenerativen Effekt von Stoßwellen auf geschädigtes Rückenmark.

„Heuer sind 19 ausgezeichnete Einreichungen für die Bereiche der medizinischen, sozialen, technischen und wirtschaftlichen Innovation eingelangt. Ich gratuliere Daniela Lobenwein und Ksenia Morozova zu ihren herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, die durch ihre Innovation die Zukunftsfähigkeit unserer Euregio unter Beweis stellt“. Mit diesen Worten gratulierte LH Günther Platter den jungen Forscherinnen zu ihrem  mit 2.000 Euro dotierten und von den drei Wirtschaftskammern der Europaregion gemeinsam gestifteten Preis, der beim jährlichen Tiroltag in Alpbach – heuer zum fünften Mal – vergeben wurde. Den dritten, mit 500 Euro dotierten Preis erhielt Michael Volgger von der Europäischen Akademie Bozen.

Hoffnung bei Rückenmarksschädigung

Eine seltene, jedoch schwerwiegende Komplikation im Rahmen der operativen Behandlung eines Aortenaneurysmas, bei der  die Blutversorgung komplett unterbunden wird, ist die Schädigung des Rückenmarks und eine daraus resultierende Querschnittslähmung. Für diese Rückenmarksischämie gibt es bislang keine kausale Therapie. Mit der nun prämierten Forschungsarbeit von Dr.in Daniela Lobenwein und Dr. Can Tepeköylü von der Univ.-Klinik für Herzchirurgie (Dir. Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm) könnte dieses Defizit ausgeglichen werden. Nachdem die ForscherInnen des Teams um Priv.-Doz. Dr. Johannes Holfeld schon in der Vergangenheit zeigen konnten, dass Stoßwellen einen ganz bestimmten Rezeptor des angeborenen Immunsystems aktivieren, namentlich Toll-like Rezeptor 3 (TLR3), und damit im ischämischem Herzmuskel die Bildung neuer Blutgefäße angeregt wird, wurde diese Wirksamkeit nun auch für das ischämische Rückenmark überprüft. Im herzchirurgischen Labor konnte am Tiermodell sichtbar gemacht werden, dass die Aktivierung von TLR3 mittels Stoßwellen eine Degeneration von Neuronen verhindern kann. „Zwei bis drei Tage nach der unmittelbaren Behandlung mit Stoßwellen lässt sich außerdem eine funktionelle Verbesserung mit annähernd normaler Motorik und besserem Überleben feststellen“, berichtet Daniela Lobenwein, die derzeit an der Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie arbeitet und ihren PhD im Programm Molekulare Zellbiologie und Onkologie (MCBO) absolviert, ehe sie ihre Ausbildung zur Herzchirurgin abschließen wird.

Der regenerative Effekt wurde zudem auch in humanem Gewebe nachgewiesen. Die vielversprechenden Ergebnisse zur Stoßwellentherapie werden schließlich auch in traumatischen Modellen erprobt. Schon sehr bald soll auch im Rückenmarksbereich die humane Anwendung erfolgen.

(D. Heidegger/ Presse Land Tirol)

Links:

Shock Wave Treatment Protects From Neuronal Degeneration via a Toll-Like Receptor 3 Dependent Mechanism: Implications of a First-Ever Causal Treatment for Ischemic Spinal Cord Injury. Lobenwein D, Tepeköylü C, Kozaryn R, Pechriggl EJ, Bitsche M, Graber M, Fritsch H, Semsroth S, Stefanova N, Paulus P, Czerny M, Grimm M, Holfeld J., J Am Heart Assoc. 2015 Oct 27;4(10). pii: e002440.

Univ.-Klinik für Herzchirurgie

CARE Cardiac Regeneration Research

 

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