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 Die beiden Medizinphysiker Dr. Michael Verius (li)  und Mag. Pavle Torbica sind die Strahlenschutzbeauftragten am Department Radiologie. Foto: MUI/Radiologie.

Auszeichnung: Fünf Sterne für das Department Radiologie

Das Department Radiologie wurde für die hohen Qualitätsstandards insbesondere im Strahlenschutz ausgezeichnet: Derzeit sind die Innsbrucker Univ.-Kliniken für Radiologie und Neuroradiologie die beiden einzigen in Österreich, die von der Europäischen Gesellschaft für Radiologie im Rahmen der“ EuroSafe Imaging Stars“-Kampagne mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde. Das Department Radiologie nimmt damit eine Vorbildfunktion ein. Weitere Einrichtungen werden dem Beispiel Innsbruck folgen.

Die EuroSafe Imaging Initiative der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ESR, European Society of Radiology) wurde 2014 gestartet, um den Strahlenschutz im medizinischen Bereich zu forcieren und zu verbessern. Neben der Optimierung der Untersuchungen und der Bildqualität zielt die Initiative auch auf die Verbesserung der Kommunikation zwischen PatientInnen und medizinischen Personal ab. Im Rahmen der Überprüfung der EuroSafeImaging-Qualitätskriterien hat das Department Radiologie der Medizinischen Universität Innsbruck die höchst mögliche Punktzahl (fünf Sterne) erhalten. Die beiden zum Department gehörenden Kliniken werden von Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gizewski (Neuroradiologie) und o.Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke (Radiologie) geleitet.

PatientInnen profitieren von hohen Qualitätsstandards
Die hervorragende Bewertung ist eine Auszeichnung für die seit Jahren gesetzten Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -kontrolle. Ein wichtiges Ziel ist der sichere Umgang mit der verwendeten Strahlung und nach Möglichkeit eine Weiterentwicklung der verwendeten Technik zur Reduzierung der verwendeten Dosis. PatientInnen erhalten die höchstmögliche Sicherheit. „Der erste Schritt zur Dosisreduzierung ist die genaue Dokumentation der verwendeten Strahlenintensität. Nur wenn wir die Dosis genau kennen, können wir auch Maßnahmen zur Optimierung setzen“, erklären Dr. Michael Verius und Mag. Pavle Torbica. Die beiden Medizinphysiker sind die Strahlenschutzbeauftragten am Department Radiologie. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Mag. Robert Eder haben sie eine Software entwickelt, die bereits seit Mitte 2012 angewendet und laufend verbessert wird. „Damit können wir für jede Patientin und jeden Patienten die verwendete Strahlendosis erfassen, speichern und analysieren“, erklärt Michael Verius. Damit nimmt das Department Radiologie eine Vorreiterrolle in Bezug auf das Dosis-Management in Österreich ein. „Für die behandelnden ÄrztInnen ermöglicht die Datenerfassung es frühzeitig zu erkennen, wenn vorgeschriebene Belastungshöchstgrenzen überschritten werden“, sagt Pavle Torbica. Die erfassten Daten sind auch relevant für die Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Radiologie. Im Rahmen von Forschungsprojekten werden die Werte analysiert. Die Erkenntnisse sollen dabei helfen, die Strahlendosis bei einer Untersuchung oder Behandlung weiter zu optimieren, ohne die Bildqualität zu verschlechtern. Insbesondere im Bereich der Computertomographie (CT) sind hier noch weitere Verbesserungen möglich. „CT-Untersuchungen machen zwar nur 9 bis 10 Prozent aller Untersuchungen aus. Ihr Anteil an der Kollektivdosis beträgt aber trotzdem 65 bis 70 Prozent“, weiß Michael Verius. Ähnliches gilt für durchleuchtungsgesteuerte therapeutische Eingriffe wie z. B. die katheterbasierte Behandlung von Gefäßerkrankungen.

Vom Strahlenschutz profitieren auch die Mitarbeiterinnen
Strahlenschutz ist nicht nur für die PatientInnen wichtig, sondern auch die MitarbeiterInnen profitieren. „Gerade die interventionellen Eingriffe werden immer komplexer und häufiger, dementsprechend ist es auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig, dass wir die Strahlenbelastung so gering wie möglich halten“, sagt Michael Verius. Mit den implementierten Qualitätsstandards ist das Department Radiologie jedenfalls gut auf die Zukunft vorbereitet: 2018 tritt europaweit eine neue Richtlinie in Kraft, die eine Dosiserfassung für alle PatientInnen zwingend vorschreibt. Dadurch soll eine flächendeckende Erfassung von verabreichten Strahlen ermöglicht werden. Das heißt, auch wenn PatientInnen sich an einer anderen Einrichtung einer radiologischen Diagnose oder Behandlung unterziehen, soll die Strahlendosis erfasst werden.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Wall of Stars der EuroSafe Imaging-Kampagne

- Innsbrucker Departement Radiologie

 

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