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Das Organisationskomitee Daniela Weth, Monika Egger-Büssing mit ao.Univ.-Prof. Christoph Schwarzer und ao.Univ.-Prof. Markus Reindl mit Prof. Bernhard Bettler und Vizerektorin Univ.-Prof.in Christine Bandtlow. (v. li. na. re.) (Copyright: Fotolia Adimas, MUI)

Sechster Neuroscience Day: Austausch und Nachwuchsförderung

Zum sechsten Mal fand am 24. April der Innsbrucker „Neuroscience Day“ statt. Die Veranstaltung dient einerseits dem Austausch der neurowissenschaftlichen Arbeitsgruppen in Tirol, andererseits der Nachwuchsförderung. Studierende und Post-Docs präsentierten ihre Forschungsarbeiten einem größeren Publikum. Darüber hinaus gaben mit Prof. Bernhard Bettler aus Basel und Prof. Adriano Aguzzi aus Zürich zwei renommierte Neurowissenschafter Einblicke in ihre Forschungserkenntnisse.

Bereits zum sechsten Mal fand Ende April der „Neuroscience Day“ der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Innsbruck statt. Forschungsgruppen aus dem klinischen und theoretischen Bereich kamen zusammen, um sich über die unterschiedlichsten Fragestellungen auszutauschen. Molekulare sowie komplexe neuronale Prozesse wurden ebenso diskutiert, wie Aspekte des peripheren oder zentralen Nervensystems. Das große Themenspektrum zeigt, wie breit die neurowissenschaftliche Forschung in Innsbruck aufgestellt ist. Die Vorträge werden dabei überwiegend vom wissenschaftlichen Nachwuchs gehalten.  „Wir verzichten bei der Programmzusammenstellung bewusst auf Präsentationen arrivierter Innsbrucker WissenschafterInnen und forcieren den Einsatz der jüngeren Kolleginnen und Kollegen“, erklärt ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Christoph Schwarzer vom Innsbrucker Institut für Pharmakologie und Mitglied des Organisationskomitees den Hintergrund der Veranstaltung. „Der Neuroscience Day versteht sich auch als Trainingsplatz für den neurowissenschaftlichen ForscherInnennachwuchs“, erklärte die Vizerektorin für Forschung und Internationales, Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow, in ihrer Begrüßung. Gute Kommunikation und Zusammenarbeit seien zwei wichtige Voraussetzungen erfolgreicher Wissenschaft und sollten daher schon möglichst früh trainiert werden, so die Leiterin der Sektion für Neurobiochemie am Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck. Ein Beleg für die bereits gelebte, erfolgreiche Zusammenarbeit und Drittmitteleinwerbung am Forschungsstandort Innsbruck sei der universitätsübergreifende FWF-Spezialforschungsbereich (SFB-F44) „Cell signaling in chronic CNS disorders“ und die FWF-Doktoratskollegs „Molecular Cell Biology and Oncology“ (MCBO), „Signal Processing in Neurons“ (SPIN) und „Host response in opportunistic infections“ (HOROS). Durch die Kooperation von klinischen und theoretischen Forschungsgruppen in Innsbruck ist beispielsweise eine intensive Auseinandersetzung mit Problemstellungen des Nervensystems möglich.

Auszeichnungen für den Nachwuchs

Im Zentrum des „Neuroscience Day“ standen die 45 Posterpräsentationen und acht Kurzvorträge von Studierenden und Post-Docs. Ein Team von JurorInnen hat dann im Anschluss insgesamt vier Poster-Presenter-Preise sowie zwei Oral-Presenter-Preise vergeben. Für die Beurteilung ausschlaggebend war dabei die Präsentation der Arbeit. Fortschritt und Art der wissenschaftlichen Arbeit wurden nicht beurteilt. Carlo Bavassano PhD und Dr.in Mahnaz Mansouri Msc von der Medizinischen Universität Innsbruck sowie Dr.in Julia Marschallinger von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg und Mag.a Verena Maurer von der Universität Innsbruck freuten sich in diesem Jahr über die Poster-Auszeichnung. Darüber hinaus wurde erstmals auch ein Preis für den besten Kurzvortrag vergeben. Clemens Jaitner MSc. (Medizin Uni Innsbruck) konnte mit seiner Präsentation dabei die Jury überzeugen. James Wood PhD und Mag. Bruno Benedetti PhD von der Medizinischen Universität Innsbruck teilten sich den zweiten Platz.

Grundlagenforschung: Prof. Bernhard Bettler & Prof. Adriano Aguzzi

Umrahmt wurde das wissenschaftliche Programm von zwei renommierten Neurowissenschaftern: Die erste Keynote-Lecture hielt Prof. Dr. Bernhard Bettler vom Departement Biomedizin der Universität Basel. Der Neurobiologe forscht intensiv an immer mehr an Bedeutung gewinnenden Rezeptoren des zentralen Nervensystems, den GABAB Rezeptoren. Dieser Mechanismus ist beispielsweise essentiell für die Modulation wichtiger Funktionen im Gehirn, einem Hauptforschungsgebiet des Innsbrucker FWF-Doktoratskollegs SPIN. Prof. Dr. Bettler hat einen wichtigen Beitrag zum Verständnis, wie diese Rezeptoren funktionieren, geleistet. Die zweite Keynote-Lecture hielt der Schweizer Neuropathologe Prof. Dr. Adriano Aguzzi zum Abschluss des wissenschaftlichen Programms des „Neuroscience Day“. Der Direktor des Instituts für Neuropathologie an der Universität Zürich hat zum grundlegenden Verständnis der Prionenerkrankungen, wie BSE oder der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung, beigetragen. Prof. Aguzzi und sein Team haben herausgefunden, wie sich Prionen von Zelle zu Zelle ausbreiten. Da dieser Mechanismus - die Anhäufung von endogenen, falsch gefalteten  Proteinen im Gehirn - auch bei Alzheimer oder Parkinson eine zentrale Rolle  spielt, sind seine Forschungsergebnisse auch für diese Erkrankungen relevant und von großem Interesse für die Scientific Community.

Organisationkomitee: Monika Egger-Büssing, ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Reindl, ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Christoph Schwarzer, Dipl.-Biol.in Daniela Weth
Programmkomitee: ao.Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, ao.Univ.-Prof. Dr. Bernhard Flucher, ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Reindl, ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Christoph Schwarzer, ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.  Nicolas Singewald

 

(B. Hoffmann)

Weiterführende Links:

FWF Doktoratskolleg “Signal Processing in Neurons” (SPIN)
http://www.neurospin.at/

FWF Doktoratskolleg “Molecular Cell Biology and Oncology”
http://www.mcbo.at/

FWF SFB „Cell Signaling in Chronic CNS Disorders“

http://www.uibk.ac.at/pharmazie/pharmakologie/sfb-f44/

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