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LRin Patrizia Zoller-Frischauf gratuliert Univ.-Prof. Dr. Dorothee von Laer zum Erfolg beim Science4Life Venture Cup. (Foto: Standortagentur Tirol)

Erneut erfolgreich mit Viren gegen Krebs

Die Ausgründung „ViraTherapeutics GmbH“ durch die Leiterin der Sektion für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof.in Dr.in Dorothee von Laer und ihrem Team, hat eine weitere Auszeichnung erhalten: Das Geschäftsmodell hat beim deutschlandweit größten Businessplan-Wettbewerb der Branchen Life Sciences und Chemie den zweiten Platz belegt.

Gewinner des Tiroler Innovationspreises 2012, des Tiroler Businessplanwettbewerbs adventure X 2012, des Best of Biotech-Businessplanwettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend 2012 und seit kurzem Zweitplazierter des deutschen Science4Life Venture Cups 2013: Nationale und internationale Jurys prämieren das Geschäftsmodell des Tiroler Unternehmens ViraTherapeutics GmbH. Folgenden Ansatz verfolgen Univ.-Prof.in von Laer und ihr Team: Entwicklung und Vermarktung einer neuen Methode zur Behandlung von Krebserkrankungen, die im Gegensatz zu derzeitigen medizinischen Möglichkeiten auch metastasierende Tumore bekämpfen und Leben verlängern und retten können wird. „Der zweite Platz beim Science4Life Venture Cup, bei dem sich die Besten der Branche messen, ist ein großartiger Erfolg für das Team rund um Dorothee van Laer und ein wichtiger Schritt hin zur besseren Bekämpfung von Krebserkrankungen. Ich sehe in der Auszeichnung von ViraTherapeutics auch eine Bestätigung für unsere Standortpolitik. Die Zukunft des Wirtschaftsraumes Tirol heißt Innovation und liegt in der raschen Umsetzung von Forschungsergebnissen, etwa durch Unternehmensgründungen“, gratuliert Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

Einzige nicht-bundesdeutsche Einreichung bei Science4Life Venture Cup
Mit gängigen Krebstherapien wie Chemotherapie, Operation und radioaktiver Bestrahlung können Krebserkrankungen am besten im Frühstadium behandelt werden. Sobald sich Metastasen gebildet haben, müssen sich diese Behandlungsmethoden auf Lebensverlängerung konzentrieren, Heilung kann meist nicht mehr erreicht werden. Univ.-Prof.in Dorothee von Laer und ihr Team von ViraTherapeutics setzen in ihrem bereits patentierten Verfahren gentechnisch veränderte onkolytische (also krebszerstörende) Viren ein. Diese vermehren sich ausschließlich in Krebszellen und zerstören dadurch einen Tumor, ohne gesundes Gewebe zu schädigen. Gerade bei der Behandlung metastasierender Tumore wird dieser Therapieform großes Potential zuerkannt. Neben der breiten Anwendbarkeit der von ViraTherapeutics entwickelten Tumortherapie gaben die wissenschaftliche Exzellenz und die Branchenerfahrung des Teams rund um Univ.-Prof.in Dorothee von Laer den Ausschlag für die Entscheidung der Jury des Science4Life Venture Cups. Als einzige nicht-bundesdeutsche Einreichung schaffte es ViraTherapeutics unter die letzten zehn und wurde Anfang Juli in Frankfurt mit seinem Geschäftskonzept von einer ExpertInnenjury unter insgesamt 118 eingereichten Geschäftsideen auf Platz zwei gereiht. Der Science4Life Venture Cup ist der Businessplanwettbewerb der deutschen Gründerinitiative Science4Life für die Bereiche Life Sciences und Chemie. Als Private-Public-Partnership wird Science4Life vom Land Hessen und dem Unternehmen Sanofi getragen. Von Laer und ihr Team können sich über ein Preisgeld in der Höhe von 10.000,- Euro sowie die kostenlose Teilnahme an einem dreitägigen Gründerworkshop mit individuellen Coachings freuen. Darüber hinaus erhält ViraTherapeutics Zugang zum deutschlandweit größten branchenspezifischen Experten-Netzwerk, bestehend aus über 140 Unternehmen und Institutionen.

Starthilfe Businessplanwettbewerb
„Businessplanwettbewerbe sind ein wesentliches Instrument, um vielversprechende wissenschaftliche Expertise gewinnbringend auf dem Markt zu platzieren. In der Vergangenheit haben wir gemeinsam mit dem CAST und der Wirtschaftskammer Tirol sowie weiteren Partnern erfolgreich den adventure X-Businessplan etabliert, bei dem 2012 ViraTherapeutics den ersten Platz belegte. Seit dem ersten adenture X im Jahr 2000 haben 869 Teams mit 1.931 Teilnehmern mitgemacht. In 2.382 Beratungseinheiten konnten wir den Teams an 19 Seminarwochenenden 511 Vortragseinheiten zu gründungsrelevanten und betriebswirtschaftlichen Themen anbieten. Über den gesamten Zeitraum wurden 252 Unternehmen erfolgreich gegründet“, untermauert Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, die Effizienz von Businessplanwettbewerben.

Ausgründung der Medizinischen Universität Innsbruck
ViraTherapeutics ist eine Ausgründung der Medizinischen Universität und wurde als GmbH erst vor wenigen Wochen mit Unterstützung des CAST (Center for Academic Spin-offs Tyrol) gegründet. Im Tiermodell konnte der Wirksamkeitsnachweis der entwickelten Methode für bösartige Hirntumore, bei Hautkrebs und bei Eierstockkrebs nachgewiesen werden. Als nächsten Schritt arbeitet ViraTherapeutics an der Zulassung der individualisierten Immun- und Virotherapie für metastasierte Melanome beim Menschen. Ließen sich die in Tierversuchen erzielten Behandlungserfolge auf den Menschen übertragen, käme dies einer Revolution in der Tumortherapie gleich. „Derzeit führen wir den Funktionsnachweis unserer Therapie weiter und arbeiten an der behördlichen Zulassung für klinische Studien am Menschen. Im Idealfall können wir in drei Jahren die ersten Patientinnen und Patienten therapieren“, blickt ViraTherapeutics-Gründerin Univ.-Prof.in Dorothee von Laer hoffnungsvoll auf die Zukunft.

Ausgezeichnete Zusammenarbeit an der Medizinische Universität Innsbruck
Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit arbeitet Prof.in von Laer und ihr Team eng mit anderen ForscherInnenteams an der Medizinischen Universität Innsbruck zusammen: Bei der Behandlung von malignen Melanomen mit dem VSV-GP Virus kooperiert das Team von Prof.in von Laer mit der Innsbrucker Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie. Bezüglich einer VSV-GP-Behandlung von Eierstockkrebs arbeitet die Sektion für Virologie mit der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe zusammen. Mit der Univ.-Klink für Urologie gibt es eine Kooperation in Bezug auf Prostatakrebs.

(Standortagentur Tirol, B. Hoffmann)

Weiterführende Links:
Sektion für Virologie: http://www3.i-med.ac.at/virologie/index.php

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