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PatientInnen und ForscherInnen profitieren von neuer Univ.-Klinik für Neuroradiologie

Bei der Vorbeugung und Behandlung von Blutungen oder Schlaganfällen im Gehirn sowie der Diagnose neuronaler Erkrankungen ist eine neuroradiologische Expertise heutzutage unerlässlich. Vor rund einem Jahr hat die Medizinische Universität Innsbruck Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gizewski auf die neugeschaffene Professur für Neuroradiologie berufen. Im vergangenen Jahr konnte im Bereich der Neuroradiologie in Forschung, Lehre und PatientInnenversorgung daher eine deutliche Leistungssteigerung

 Die neu geschaffene Univ.-Klinik für Neuroradiologie als Teil des Departements für Radiologie kann auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken. Die Etablierung einer eigenen Univ.-Klinik für Neuroradiologie hat sich bewährt. „Wir haben in allen Bereichen eine Leistungssteigerung erzielen können“, erklärt Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gizewski. Rund 10.000 CT und 8.000 MRT Untersuchungen sind im vergangenen Jahr an der Univ.-Klinik für Neuroradiologie durchgeführt worden. Darüber hinaus wurden vermehrt neuroradiologische Interventionen angeboten. „Beispielsweise im Bereich der CT-gesteuerten Schmerztherapien sind wir durch den Ausbau der neuroradiologischen Expertise in Innsbruck jetzt in der Lage mehr Eingriffe durchzuführen.“ Bei dieser Methode können PatientInnen gezielt und sicher an der schmerzenden Stelle mit Medikamenten behandelt werden. Etwa 600 PatientInnen sind im vergangenen Jahr auf diese Art und Weise behandelt worden. Auch im Bereich der MRT-Bildgebung ist es zu einer Steigerung gekommen. Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) werden beispielsweise PatientInnen mit einem Gehirntumor vor einem Eingriff untersucht, um die motorischen Zentren im Gehirn genau zu lokalisieren und damit zusammen mit weiteren Spezialdarstellungen (z.B. der Faserbahnen) die Operationen besser und sicherer planen zu können. Durch die Einführung eines Journaldienstes kann eine Bildgebung mit neuroradiologischer Expertise auch in der Nacht und am Wochenende angeboten werden. Als weitere Verbesserung für die PatientInnen aber auch externe KollegInnen wurde eine interventionelle Sprechstunde eingerichtet. (Termine nach Vereinbarung: +43 (0)512/504-27097)

Verbesserung der Diagnostik und besseres Verständnis für Krankheitsprozesse
Letztlich profitieren die PatientInnen auch durch den Ausbau der neuroradiologischen Forschung, der unter anderem durch eine Aufstockung der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen ermöglicht wird. „Unser Ziel ist es, die Diagnostik bei bildgebenden Verfahren zu verbessern und einen Beitrag dazu zu leisten, dass Krankheitsprozesse besser verstanden werden können“, erklärt Prof.in Gizewski, die auch die Core Facility Neuroimaging Research der Medizinischen Universität Innsbruck leitet. Für den international anerkannten Forschungsschwerpunkt Neurowissenschaften der Medizinischen Universität Innsbruck ist die Etablierung einer eigenen Univ.-Klinik für Neuroradiologie daher ein Gewinn, der sich bereits in einer deutlich zunehmenden Anzahl interdisziplinärer Studien zeigt. Neben einer verstärkten Grundlagenforschung soll auch die Beteiligung an translationalen Studien noch ausgebaut werden. In Zusammenarbeit mit dem Univ.-Klinikum Essen startet so in Kürze eine gemeinsame Studie zu Regelschmerzen.
„Wir möchten gewährleisten, dass die Bildgebung und Befundung für sämtliche neurologische Fragestellungen nach höchsten Standards erfolgt“, erklärt Prof.in Gizewski, die vor ihrem Ruf an die Medizinische Universität Innsbruck die neuroradiologische Abteilung an der Universitätsklinik Gießen (D) geleitet hat.

Enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Univ.-Kliniken
Dem Fach entsprechend ist die Univ.-Klinik für Neuroradiologie sowohl in Bezug auf die Forschung, als auch auf die PatientInnenversorung eng mit anderen Univ.-Kliniken vernetzt. Zu den zuweisenden Universitätskliniken gehören insbesondere die Neurologie, Neurochirurgie, Psychiatrie, Neuropädiatrie, Orthopädie, Innere Medizin, Augenheilkunde, Kieferchirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Strahlentherapie. Auch mit den diagnostisch involvierten Disziplinen wie der Radiologie und der Nuklearmedizin gibt es einen engen interdisziplinären Austausch. „Insbesondere mit der Univ.-Klinik für Radiologie ist die Zusammenarbeit sehr eng, auch aufgrund der gemeinsamen Weiterbildung der ÄrztInnen und Studierenden sowie vieler gemeinsam genutzter Ressourcen.
Prof.in Gizewski setzt sich außerdem dafür ein, dass ihr Fach auch in der Lehre und Ausbildung stärker vertreten ist. „Wir haben das Ausbildungssystem bei der Facharztausbildung für Radiologie reformiert und den Anteil der Neuroradiologie in den Vorlesungen zur interventionellen Radiologie sowie in Seminaren der Radiologie und interdisziplinären Module erhöht.“

Weitere Informationen:

Univ.-Klinik für Neuroradiologie: http://radiologie.uki.at/page.cfm?vpath=neuroradiologie/home

(B. Hoffmann)

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