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Ao.Univ.-Prof. Dietmar Fuchs

Ehrenmitgliedschaft für Prof. Dietmar Fuchs

Ao.Univ.-Prof. Dietmar Fuchs, renommierter und vielzitierter Wissenschafter an der Sektion für Biologische Chemie des Innsbrucker Biozentrums, wurde vergangenes Wochenende die Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie verliehen.

Nach em.Univ.-Prof. Helmut Wachter ist der in Schwaz geborene Biochemiker das zweite Ehrenmitglied, das von der Medizinischen Universität Innsbruck kommt.
Die qualitative und quantitative Kreativität der Wissenschaftsleistung von Prof. Fuchs und seinem Team bildete die Grundlage für die Entscheidung der Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie, den seit mehr als 20 Jahren am Institut für Medizinische Chemie bzw. an der Sektion für Biochemie forschenden und lehrenden Biochemiker zum neuen Ehrenmitglied zu ernennen. Seine langjährige, erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit schlägt sich in einer großen Zahl von Publikationen in internationalen Zeitschriften mit einem Gesamt-Impact Factor von über 1600 nieder, diese Arbeiten wurden bereits mehr als 12.000 Mal zitiert, der Hirsch-Faktor von Prof. Fuchs beträgt 62.

Neurobiochemie und Immunreaktion

Mit nachhaltigen Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der patientennahen Immunbiologie ist es dem Team um Prof. Fuchs gelungen, ein besseres Verständnis der Interaktion zwischen Immunreaktion und neurobiochemischen Stoffwechselwegen aufzudecken. „Wir konnten zeigen“, so Prof. Fuchs, „wie sich die, einerseits für den Organismus grundsätzlich notwendige, Immunreaktion auf etwa eine Infektionen oder Tumorerkrankung  positiv auswirkt, andererseits hingegen für Nebenwirkungen verantwortlich gemacht werden kann, welche den Krankheitsverlauf des Patienten charakterisieren.“ Besonders produktiv war die Arbeitsgruppe von Prof. Fuchs in der Entwicklung neuer pathogenetischer Modelle und methodisch-analytischer Ansätze, die die Grundlage für eine Vielzahl von wissenschaftlichen Kooperationen mit Topinstitutionen weltweit bildete.

Neopterin und Tryptophan - Eckpfeiler bedeutender Forschungsarbeiten

Als ehemaligem Schüler und Mitstreiter von em.Univ.-Prof.Dr.DDr.h.c.Helmut Wachter war und ist für Prof.Fuchs das Neopterin ein wichtiger Eckpfeiler der Forschungsarbeit. Dabei hat vor allem der Nachweis der diagnostischen Bedeutung des Neopterin in der HIV-Infektion, die auch schon das Thema der Habilitationsschrift von Prof. Fuchs war, international größte Anerkennung und Bestätigung erfahren. Weitere Highlights der Neopterinforschung betreffen die laboratoriums-diagnostische und prognostische Wertigkeit in der Infektiologie, Onkologie und Transfusiologie. „Die Relevanz von Neopterin zeigt sich zudem auch als koronarer Risikomarker. In neuesten Studien zur Vorhersage der kardiovaskulären Mortalität und auch der Gesamtmortalität erweist sich Neopterin sogar robuster als das C-reaktive Protein“, erklärt Fuchs.
Ein weiterer bedeutender wissenschaftlicher Aspekt ergab sich aus der Beobachtung, dass die zelluläre Immunreaktion neben der Neopterinbildung auch den Abbau der essentiellen Aminosäure Tryptophan verursacht. Wiederum war man Vorreiter für einen neuen Aspekt im Zusammenhang zwischen der Entzündungsreaktion und dem Auftreten neuropsychiatrischer Symptomatik, die durch Gedächtnisverlust und Depressionsneigung geprägt ist. Außerdem gelang es kürzlich, eine weitere Brücke zwischen dem Entzündungsgeschehen und einer Störung der Synthese von dopaminergen bzw. noradrenergen Neurotransmittern aufzuzeigen.
Der erhöhte Vitaminbedarf während der Entzündungsreaktion als Ursache für das Auftreten einer moderaten Hyperhomocysteinämie ist ein weiteres Thema, zu dem das Team um Prof. Fuchs forscht. In diesem Rahmen wurden auch Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Antioxidantien und Vitamine untersucht. „Wir konnten nachweisen“, so Fuchs, „dass diese Stoffe offensichtlich eine Verschiebung der Immunantwort bewirken können, die nicht nur positiv ist, sondern auch zum gesteigerten Auftreten von Allergien und Asthma beitragen könnte. Diese Beobachtung ist vor allem bei der Beurteilung möglicher ungünstiger Effekte von der Nahrung zugesetzten antioxidativen Konservierungsmitteln und Farbstoffen von Bedeutung“.

(dh)

Links:

Biozentrum
Arbeitsgruppe Prof. Dietmar Fuchs
Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie

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