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Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)

Untersuchungsmaterial:

Für die Untersuchung werden mind. 3 ml antikoaguliertes Knochenmark  (Heparin, alternativ auch EDTA oder Citrat) bzw. peripheres Blut (bei Ausschwemmung maligner Zellen) benötigt; bei Myelomen zusätzlich Knochenmarkausstriche.

Analysefrequenz:

Täglich, Turnaround Zeit ab Eingang 1-5 Tage, abhängig von ergänzenden Analysen

Hintergrund & Methodik:

Die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) verbindet zytogenetische (geringere Sensitivität) und molekulargenetische (hohe Sensitivität) Ansätze und bietet die Möglichkeit, ganze Chromosomen oder Chromosomenabschnitte unter dem Mikroskop farbig darzustellen. Verglichen mit konventionellen Bänderungstechniken, die sich mit der Gesamtheit der Chromosomen von mehreren Metaphasen befasst, können durch FISH-Analyse bei gezielter Fragestellung, definierte Chromosomenveränderungen schnell und zuverlässig innerhalb von 4-24h dargestellt werden. Weiter bietet sich durch die FISH-Analyse an, Resterkrankungen anhand von Verlaufsmarkern zu bestimmen, die anhand der Chromosomenanalyse identifiziert wurden und für welche spezifische Sonden verfügbar sind.

Bei der chronische lymphatische Leukämie (CLL) bietet diese Analyse verglichen mit der konventionellen Chromosomenanalyse aufgrund der höheren Auflösung eine sensitivere Möglichkeit submikroskopische Veränderungen (z.B. Deletion an Chromosom 13) nachzuweisen.

Die FISH-Analyse als Methode der Wahl beim Multiplen Myelom (MM): Das Multiple Myelom weist in vitro eine geringe Proliferationsrate auf und macht daher eine aussagekräftige Chromosomenanalyse nur bedingt möglich. Im Gegensatz dazu bietet die FISH-Analyse an Interphasen (nach Anreicherung von CD138+Plasmazellen durch magnet-aktivierte Zellsortierung (MACS))  beim MM die Möglichkeit chromosomale Veränderungen in über 90% aller MM-Patienten nachzuweisen.

FISH-Analyse an  Interphasen und Metaphasen: Wie alle Hybridisierungstechniken beruht auch die FISH-Analyse auf der Eigenschaft der DNA, sich im einzelsträngigen Zustand mit einem komplementären DNA-Molekül zu einem DNA-Doppelstrang zusammen zu lagern. Dabei werden fluoreszenzmarkierte DNA-Sonden, die sich an bestimmte komplementäre chromosomale Abschnitte anlagern oder aber auch gesamte Chromosomen anfärben, sogenannte Whole-Chromosome-Paint-Sonden, eingesetzt. Die Hybridisierung erfolgt in situ, entweder direkt am nativen Knochenmark (Interphasen) oder an der kultivierten Chromosomensuspension (Interphasen und Metaphasen) der Patienten. Die entsprechend farbigen Signale sind am Fluoreszenzmikroskop auswertbar.

24-Farben-FISH: Bei der Multicolor-FISH Analyse können alle 24 Chromosomen in sogenannten Falschfarben durch eine unterschiedliche Kombination von 5 Fluoreszenzfarbstoffen angefärbt werden. Die M-FISH wird speziell zur Aufschlüsselung von komplex aberranten Karyotypen sowie Markerchromosomen verwendet.

24-Farben-FISH
Abb. 24-Farben-FISH

 

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