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Ordinationseröffnung


Der Verein ALUMN-I-MED lud Anfang Juni zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Wie eröffne ich eine Ordination?“ ein. ExpertInnen aus verschiedenen Wirtschaftssparten gaben dafür in Impulsreferaten hilfreiche Tipps. Dabei wurde deutlich, dass das Eröffnen einer Ordination keine leichte Aufgabe ist, sondern eine gute Planung voraussetzt und viele verschiedene Aspekte dabei berücksichtigt werden müssen.

Die Grundvoraussetzung für jeden Start in die Selbstständigkeit ist das Vorhandensein von ausreichend Kapital. Der Steuerberater Raimund Eller vom Team Jünger Steuerberater OG erinnert daran, dass „eine eigene Praxis ein Abenteuer ist, das ein ganzes Berufsleben lang dauert. Am Anfang gibt es viele neue Herausforderungen.“ Darauf, dass den meisten Ärztinnen und Ärzten eine wirtschaftliche Grundausbildung fehlt, hat der Wirtschaftssektor in den letzten Jahren reagiert, indem ihnen in vielen relevanten Bereichen eigene SpezialistInnen zur Seite gestellt werden.

Fragen, die bei der Erstellung eines Praxisgründungsplans aufkommen, werden gemeinsam beantwortet. Die Zusammenarbeit mit SteuerberaterInnen, dem persönlichen Anwalt oder der Anwältin sowie den Versicherungen ist vor allem dann wichtig, wenn es darum geht, einen idealen Standort zu finden, sich zwischen einer Übernahme oder Neugründung zu entscheiden oder Förderungen zu beantragen. Besonders hilfreich können darüber hinaus der Erfahrungsaustausch mit KollegInnen und die Zusammenarbeit mit den Ärztekammern sein.

Eller hält fest: „Gemeinsam mit den zukünftigen Partnerinnen und Partnern werden die wirtschaftlichen Chancen ausgerechnet. Die Botschaft lautet: Sie stehen nicht alleine da.“

 

„Rechtzeitig ist manchmal recht zeitig“

Dipl.-Psych. Dipl.-Sportl. Vera Scheuringer, Unternehmensberaterin von Pegasus Ordinationsmanagement, betonte, dass der Eröffnung einer Ordination eine lange Planung vorausgehen muss. „Wichtig dafür ist, dass sich die Ärztinnen und Ärzte kritisch mit sich selbst auseinandersetzen. Neben der Frage nach dem Fachgebiet sollten sie sich z.B. Klarheit darüber schaffen, wie viel Zeit sie in die Arbeit investieren möchten, wie es um ihre eigene körperliche Verfassung bestimmt ist und ob sie der Aufgabe, ein Unternehmen selbst zu leiten, gewachsen sind.“

Aus Erfahrung als Beraterin kann Scheuringer berichten, dass sich viele MedizinerInnen dabei schwer tun, neben der Ausübung des Berufs auch Chefinnen bzw. Chefs zu sein. All jenen rät sie, sich darin bereits während ihrer Ausbildung zu üben, indem sie z.B. Vorträge halten, Arbeitsgruppen leiten oder Personalführungskurse besuchen.

Selbst die beste Planung kann allerdings nicht vor unvorhergesehenen Ereignissen, wie z.B. Krankheiten oder Unfällen, schützen. Deshalb müssen entsprechende Vorkehrungen, wie ein gutes Organisationsmanagement und die Verfügbarkeit einer Vertretung, getroffen werden.

 

Der Datenschutz als Sicherheitsrisiko

Natürlich müssen alle Daten auf die bestmögliche Weise gesichert werden. „Der Gesetzgeber hat zu Recht sehr strenge Richtlinien, was PatientInnenschutz, Datenschutz und die Datensicherheit betrifft. Das Internet stellt in diesem Zusammenhang ein großes Problem dar, da es viele Sicherheitslücken aufweist“, betont Robert Schmölzer von der M‘Management GmbH die Wichtigkeit einer professionell gewarteten Sicherheitsinfrastruktur.

Bei der Übernahme einer bereits bestehenden Ordination muss gewährleistet sein, dass der Übergang fließend ist und die PatientInnen keinen Nachteil dadurch haben. Die Aufgabe des neuen Arztes bzw. der neuen Ärztin ist es, die PatientInnendaten ordnungsgemäß zu archivieren und in die eigene Datenbank aufzunehmen. Vor allem bei älteren Praxen, die noch mit Karteikarten arbeiten, ist dies mit viel Aufwand verbunden.

 

Die Motivation der MitarbeiterInnen ist Chefsache

Univ.-Prof. Dr. Stephan Laske erinnert daran, dass ein motiviertes und zufriedenes Team wesentlich zum Erfolg einer Praxis beiträgt. „Die Arbeit muss für die MitarbeiterInnen attraktiv bleiben, indem ihnen z.B. Anerkennung entgegengebracht und ihr Handlungsspielraum innerhalb der rechtlichen Grenzen zusehends erweitert wird.“

Wer sich durch das Eröffnen einer eigenen Ordination mehr Freiheit und Freizeit erhofft, muss sich bewusst sein, dass zu Beginn das Gegenteil der Fall ist. Doch sobald die anfänglichen Hürden überwunden sind, kann dafür mit größerem Spaßfaktor wirtschaftlich erfolgreicher gearbeitet werden.

 

ALUMN-I-MED

https://www.i-med.ac.at/alumn-i-med/

 

Team Jünger Steuerberater OG

http://www.aerztekanzlei.at/

 

Pegasus Ordinationsmanagement

http://www.pegasus.co.at/

 

M'Management GmbH

http://www.mmanagement.at/

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