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Hepatitis E in Österreich weiter verbreitet als bisher angenommen

Zum dritten Mal fand an der Medizinischen Universität Innsbruck Ende Juni der Science Day des Comprehensive Center für Infektiologie, Immunologie und Transplantation (CIIT) statt. Der Tag dient dem interdisziplinären Austausch über aktuelle Forschungsprojekte aus den drei Schwerpunktbereichen. Priv.-Doz. Dr. Michael Kleines von der Sektion für Virologie erhielt für seine Studie zur Verbreitung des Hepatitis E Virus in Österreich den erstmals verliehenen Poster-Sonderpreis des Science Day.

Innsbruck, 29.06.2012: Im Rahmen des Science Days des CIIT tauschen sich ForscherInnen der Medizinischen Universität Innsbruck und anderer Forschungseinrichtungen zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Bereichen Infektiologie, Immunologie und Transplantation aus. Auf wissenschaftlichen Postern wurden heuer insgesamt 44 aktuelle wissenschaftliche Projekte vorgestellt. Priv.-Doz. Michael Kleines erhielt den erstmals verliehenen Poster-Sonderpreis der Medizinischen Universität Innsbruck für seine Studie zur Seroprävalenz - also der Häufigkeit von Antikörpern im Blut - des Hepatitis E Virus. Der Arbeitsgruppenleiter an der Sektion für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck hat damit nachgewiesen, dass Hepatitis E nicht, wie angenommen, hauptsächlich in Entwicklungsländern vorkommt, sondern dass auch bei durchschnittlich zwei bis drei Prozent der ÖsterreicherInnen Antikörper, die nach einer Infektion mit Hepatitis E gebildet werden, nachweisbar sind. Hepatitis E Viren können unter Umständen eine schwere Leberentzündung auslösen, die Infektion verläuft allerdings häufig auch unbemerkt von den Betroffenen. „Diese Erkenntnis bedeutet, dass bei PatientInnen mit einer akuten Leberentzündung, für die keine andere Ursache festgestellt werden konnte, auch in Österreich abgeklärt werden sollte, ob eine Infektion mit dem Hepatitis E Virus vorliegt“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Michael Kleines. „Bisher sind wir davon ausgegangen, dass Hepatitis E Virus Infektionen in Industrieländern nur in Folge von Reisen in Ländern, in denen das Virus verbreitet ist, vorkommen.“ Auch in anderen europäischen Ländern ist inzwischen eine wachsende Anzahl von Hepatitis E Virus Infektionen bekannt. „Generell sind Hepatitis A und E Infektionen in Mitteleuropa aber eher selten“, sagt Priv.-Doz. Dr. Kleines.

Infektionskrankheiten weltweit die Todesursache Nr. 1
Infektiologie und Immunologie sind miteinander eng verwobene Fachgebiete mit zunehmender Bedeutung in Wissenschaft und Medizin. Trotz der historischen Erfolge besteht weiterhin enormer Entwicklungsbedarf in diesen Disziplinen, da Infektionskrankheiten weltweit die Todesursache Nr. 1 darstellen. 2009 wurde daher an der Medizinischen Universität Innsbruck das CIIT etabliert, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesen Schwerpunktbereichen zu fördern. Damit sollen PatientInnenversorgung, Forschung und Lehre in diesem Bereich optimiert werden. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit ist wichtig für die Verbesserung von Diagnostik und Therapie von Infektionen und bei rheumatologischen Erkrankungen, Allergien sowie Autoimmunerkrankungen. Umfassende Kenntnisse in Immunologie und Infektiologie sind darüber hinaus für die erfolgreiche Nachbehandlung von PatientInnen nach Transplantationen notwendig. Veranstaltungen wie der Science Day am 28. Juni 2012 dienen dem interdisziplinären Wissensaustausch. Als Gastredner konnte heuer der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der TU München Prof. Dr. Dirk Busch gewonnen werden. Rund 80 WissenschaftlerInnen besuchten den Science Day. Für das CIIT-Board hat ao. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Würzner, stellvertretender Direktor der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, die Veranstaltung organisiert.

Fünf Posterpreise vergeben

Neben dem Sonderpreis hat ein Team von CIIT-ExpertInnen vier weitere Preise vergeben. Die Preise sind ebenfalls jeweils mit 200 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden:
-       Theresa Pritz, „Polyfunctional CD8+CD28- T cells are preserved inhuman bone marrow during aging“
-       Emina Jukic, “New insight into the mode of Amphotericin Bresistance in Aspergillus terreus”
-       Martina Haller, “Identification of a novel PKCβ phosphorylation site in p66SHC regulating ROS production and cell death in response to oxidative stress”
-       Thomas Sonnweber, “Hypoxia induced down-regulation of hepcidin is mediated by platelet derived growth factor BB”

SprecherInnenteam des CIIT:

-       Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss (Universitätsklinik für Innere Medizin I)
-       ao. Univ.-Prof. Dr. Hubertus Haas (Sektion für Molekularbiologie/Biozentrum)
-       Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Lass-Flörl (Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie)
-       Univ.-Prof. Dr. Johann Pratschke (Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie)
-       Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth (Universitätsklinik für Dermatologie)

Fotos zum Download:

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Priv.-Doz. Dr. Michael Kleines von der Sektion für Virologie erhielt für seine Studie zur Verbreitung des Hepatitis E Virus in Österreich den erstmals verliehenen Poster-Sonderpreis des Science Day.
(Foto: Medizinische Universität Innsbruck)

 Die Bilder können unter Beachtung des Copyright honorarfrei verwendet werden.

Weiterführende Links:

Für medizinische Rückfragen:
PD Dr. Michael Kleines,
Medizinische Universität Innsbruck
Sektion für Virologie
Tel.: +43 512 9003 71712
E-Mail: Michael.Kleines@i-med.ac.at

Medienkontakt:
Medizinische Universität Innsbruck
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Dr.in Barbara Hoffmann
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 71830, Mobil: +43 676 8716 72830
barbara.hoffmann@i-med.ac.at, www.i-med.ac.at


Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.800 MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitendete Clinical PhD angeschlossen werden.

Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.