search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>mypoint>thema>761608.html

Tuba Preis.jpg

Förderungen der Dr. Johannes und Hertha Tuba-Stiftung

Innovative Projekte aus der Grundlagenforschung und der anwendungsorientierten Forschung auf dem Gebiet des Alters und des Alterns werden an der Medizinischen Universität Innsbruck jährlich mit Preisen aus der Dr. Johannes und Hertha Tuba-Stiftung prämiert. 2021 geht die Tuba Forschungsförderung an den Mikrobiologen Michael Außerlechner, der Preis für eine herausragende wissenschaftliche Publikation an den Neurologen Christian Böhme.

 

Im Auftrag der Dr. Johannes und Hertha Tuba-Stiftung schreibt die Medizinischen Universität Innsbruck die Einreichung von Projekten auf den Gebieten der Gerontologie und Geriatrie aus, deren Ergebnisse zur Verbesserung der Situation von Menschen im Alter erkennbar beitragen. Damit soll die Forschungstätigkeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf höchstem Niveau unmittelbar gefördert werden.

Vielversprechendes Hautmodell aus dem 3D-Drucker

Um die Alterung der Haut geht es in dem mit der Tuba Forschungsförderung unterstützten Projekt von Michael Außerlechner, der an der Univ.-Klinik für Pädiatrie forscht und gemeinsam mit seiner Kollegin Judith Hagenbuchner das 3D Bioprinting Labor – übrigens das erste Österreichs – leitet. „Mittels 3D Biodruck entwickeln wir ein strukturiertes 3D Hautmodell aus menschlichen Zellen in sogenannten ‚fluidic chips‘, das entsprechende Blutgefäß ähnliche Strukturen enthält und spontan feine Kapillaren ausbildet“, beschreibt der Mikrobiologe das Herzstück des Projekts, mit dem es gelingen soll, Alterungsprozesse zu induzieren und Strategien zu testen, die entweder die Hautalterung verzögern oder gealterte Hautzellen spezifisch eliminieren können. Darüber hinaus ist das innovative Hautmodell geeignet, Tierversuche in der medizinisch pharmazeutischen Forschung zu vermeiden und breite Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Kontakttoxizität und Kosmetik, bei der Erforschung von Infektionen und Allergien und in der Krebsforschung zu bieten. Außerlechner und sein Team nutzen für den Aufbau des Hautmodells mit Zellen bestückte Protein-Gele, die der 3D-Biodrucker in Schichten stapelt. „Das Hautmodell wächst dann selbstständig, bis es drei Schichten hat und besteht aus Blutgefäßen, Bindegewebe und ganz oben dem Epithel mit der Hornschicht, die die Barriere zur Umwelt bildet. An diesem Modell der menschlichen Haut nehmen wir Alterungsprozesse unter die Lupe“, erklärt Außerlechner.

Zur Person

Der gebürtige Osttiroler Michael Außerlechner studierte an der Universität Innsbruck Mikrobiologie, wo er auch sein Doktorat ablegte und wechselte anschließend als PostDoc an die Medizinische Universität Innsbruck, wo er sich nach Auslandsaufenthalten und dem Aufbau einer Forschungsgruppe im Fach Pathophysiologie habilitierte. Der Leiter des Molekularbiologischen Forschungslabors forscht neben der Entwicklung neuer maschineller Hilfsmittel für die Zellforschung vor allem an molekularen Mechanismen der Tumorentstehung.

Im Video erklärt Michael Außerlechner sein Vorhaben:

 

Risikofaktoreinstellung und Lebensstil zum Zeitpunkt eines Schlaganfalls

Wenn die Blutgefäße altern, steigt das Schlaganfall-Risiko. „Ein großer Anteil der Schlaganfallereignisse, die die zweithäufigste Todesursache weltweit darstellen und ein Hauptgrund für Behinderung bei Erwachsenen sind, wäre allerdings vermeidbar, wenn vorliegende Risikofaktoren behandelt werden und ein gesunder Lebensstil eingehalten wird“, weiß der Neurologe Christian Böhme, dessen Studie die Relevanz von Risikofaktoren und Lebensstil zum Zeitpunkt des Schlaganfallereignisses zum Thema hatte und nun mit dem Tuba-Preis für eine herausragende wissenschaftliche Publikation prämiert wurde. Die im Journal Neurology veröffentlichte Arbeit (The dimension of preventable stroke in a large representative patient cohort. C. Böhme et al., Neurology 2019 Dec 3
https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000008573) liefert eine quantitative Grundlage für die Entwicklung von Strategien für Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Schlaganfällen und zur Erhaltung der Gefäßgesundheit. In die Studie wurden 1.730 PatientInnen mit ischämischem Schlaganfall und transitorisch ischämischer Attacke (TIA) inkludiert. Insgesamt hatten knapp 80 Prozent der PatientInnen mindestens einen inadäquat oder nicht behandelten Risikofaktor zum Zeitpunkt des Schlaganfalls, nach zusätzlicher Berücksichtigung von ungesundem Lebensstil erhöhte sich dieser Wert auf 95 Prozent. „Eine angemessene Einstellung der fünf häufigsten Risikofaktoren hätte geschätzt jedes zweite Schlaganfallereignis verhindern können“, kommentiert Böhme die Erkenntnis aus der Studie, die eine maßgebliche Lücke zwischen evidenzbasierter Schlagfanfall-Prävention und der Umsetzung von Präventionsstrategien in der realen Welt bestätigt.

Zur Person:

Der 1987 in Innsbruck geborene Christian Böhme absolvierte vorerst ein Physiotherapiestudium an der FH Innsbruck, ehe er sein Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck mit Auszeichnung abschloss. Der Schlaganfall als Folge atherosklerotischer Veränderungen der Gefäße steht im Zentrum der Forschung des Neurologen, der auch das PhD-Studium in Clinical Neurosciences mit Auszeichnung bestand.

Im Video beschreibt Christian Böhme seine Forschungserkenntnisse:

 

Dr. Johannes und Hertha Tuba Forschungsförderung

Hofrat Prim. Dr. Johannes Tuba war viele Jahre Primar und Direktor des von ihm mitbegründeten Landeskrankenhauses Hochzirl. Im Auftrag der Dr. Johannes und Hertha Tuba-Stiftung schreibt die Medizinische Universität Innsbruck Preise aus. Gefördert werden innovative Projekte aus dem Bereich der medizinischen Grundlagenforschung sowie der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung rund um Fragen des Alters und des Alterns, deren Ergebnisse zur Verbesserung der Situation von Menschen im Alter erkennbar beitragen. Zielsetzung ist die unmittelbare Förderung der Wissenschaft und der Forschungstätigkeit von WissenschafterInnen auf höchstem Niveau.

(31.03.2022, Text: D. Heidegger, Bilder und Videos: MUI/Bullock)

Links:

3D Biodruck Labor
https://www.i-med.ac.at/bioprinting/

Univ.-Klinik für Neurologie
https://www.i-med.ac.at/neurologie/

Dr. Johannes und Hertha Tuba Forschungsförderung
https://www.i-med.ac.at/forschung/foerderungen/Dr.-Johannes-und-Hertha-Tuba-Forschungsfoerderung.html

Dr. Johannes und Hertha Tuba Preis
https://www.i-med.ac.at/forschung/foerderungen/Dr.-Johannes-Tuba-Preis.html

Aktuell