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36th International Winter-Workshop im CCB

Bereits zum 36. Mal fand vergangene Woche der traditionsreiche internationale Winter-Workshop zu Pteridinen statt, zum vierten Mal im Innsbrucker Biozentrum. Im Rahmen der 1982 von Prof. Helmut Wachter (+2012) ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe trafen sich ExpertInnen aus der ganzen Welt, um sich über klinische, chemische und biochemische Aspekte von Pteridinen – körpereigenen, niedermolekularen Substanzen – auszutauschen.

Mit der Unterstützung von KollegInnen aus der Klinik, der Labordiagnostik und der biochemischen Forschung konnte ao.Univ.-Prof. Dr. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie (Direktor Univ.-Prof. Dr. Klaus Scheffzek)  auch in diesem Jahr wieder einen erfolgreichen Workshop zu Pteridinen für BiochemikerInnen und MedizinerInnen organisieren. Mehr als 60 Forscherinnen und Forscher aus elf Ländern von den USA bis Indien nahmen an der viertägigen Fortbildung teil.

Immunologische Relevanz des Neopterin- und Tryptophanstoffwechsels
Neopterin ist neben Folsäure und Biopterin einer der wichtigsten Repräsentanten der Stoffklasse der Pteridine, die in der Natur weit verbreitet sind. Da Neopterin von speziellen körpereigenen Zellen des Immunsystems gebildet wird, dient es als Marker für den Aktivierungszustand des menschlichen Immunsystems und wird weltweit vor allem auf den Gebieten der AIDS-Forschung und der Infektiologie angewendet Durch die seit 1994 durchgeführte Neopterinbestimmung wurde die Infektionssicherheit der Bluttransfusion in ganz Österreich verbessert. Seither gilt Österreich als das Land mit der höchsten Sicherheit auf dem Gebiet des Bluttransfusionswesens. Neopterin findet aber auch als einer der besten Indikatoren für kardiovaskuläres Risiko weltweite Anwendung. Im Rahmen des Workshops wurde außerdem über einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von zirkulierenden Tumorzellen und der Neopterinbildung bei Patientinnen mit Eierstockkrebs berichtet.

Gleichzeitig mit der Neopterinbildung wird durch das Immunsystem die Aminosäure Tryptophan abgebaut, um auf diesem Weg unerwünschte Vermehrung von Infektionserregern und malignen Zellen zu verhindern. Durch seine Bedeutung für die Biosynthese des Glückshormons Serotonin kann es dabei durch den Tryptophanentzug zu Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust und Anämie aber auch zu Befindlichkeitsstörungen kommen, die allesamt als typische Begleiterscheinung von entzündlichen Erkrankungen bekannt sind. Neben immunologischen, infektiologischen, neuropsychoimmunologischen und onkologischen Zusammenhängen standen auch therapeutische und ernährungsphysiologische Themen auf der Tagesordnung des Workshops.

Der Blair-Curtius-Pfleiderer-Wachter Award ging in diesem Jahr an Dr.in Renate Pichler von der Universitätsklinik für Urologie für ihre Arbeit über Neopterinbildung und Tryptophanabbau beim Blasenkarzinom.

(D. Heidegger / D. Fuchs)

 

Links: 

36th International Winter-Workshop

Arbeitsgruppe Prof. Dietmar Fuchs

Sektion für Biologische Chemie

Biozentrum Innsbruck

 

 

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