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Mit Daniela Karall steht erstmals eine Frau an der Spitze der ÖGKJ. Foto: MUI/F. Lechner.

Daniela Karall neue Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde

Seit Anfang des Jahres steht die stellvertretende Direktorin der Innsbrucker Univ.-Klinik für Pädiatrie I (Direktor: Thomas Müller) an der Spitze der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Über 1.700 Fachärztinnen und -fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde sind in der Vereinigung organisiert, die damit nach 55 Jahren erstmals von einer Frau geleitet wird.

Die Dachorganisation der Kinder- und Jugendheilkunde in Österreich begeht neue Wege. Mit Daniela Karall steht nicht nur die erste Frau an der Spitze der Organisation, sondern auch erstmals eine Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde (oder Fachärztin für Pädiatrie), die nicht eine Abteilung oder eigene Klinik leitet. Vor der Innsbrucker Kinderärztin stehen spannende Herausforderungen, da sie den Bogen zwischen hochspezialisierter Medizin und Primärversorgung spannen muss. Die Verknüpfung zwischen „Seltenem und Häufigen“ ist der Spezialistin für „angeborene Stoffwechselstörungen“, Seltene Erkrankungen sowie dem Themenbereich „altersentsprechende Ernährung von Anfang an“ bereits aus ihrem Berufsalltag vertraut. Karall leitet die Sprechstunde für angeborene Stoffwechselstörungen und Adipositas der Univ.-Klinik für Pädiatrie I in Innsbruck. Ihre Kollegin Sabine Scholl-Bürgi wird ihr auch in der ÖGKJ zur Seite stehen: Die Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde und Leiterin des Labors der Kinderklinik wird neue Sekretärin der Organisation. Darüber hinaus ist Daniela Karall Obfrau des Vereins „Forum Seltene Krankheiten“. Der Verein soll als Anlaufstelle dienen und helfen, medizinisches Fachpersonal besser zu vernetzen.

Kinder- und Jugendheilkunde erfordert umfangreiches Spezialwissen
Daniela Karall wird sich gemeinsam mit der ÖGKJ-Team dafür einsetzen, dass die Forschungs- und Lehrtätigkeit, die gute fachliche Ausbildung und die berufliche Weiterbildung von FachärztInnen im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde gefördert wird. „Teilweise haben wir Pädiaterinnen und Pädiater mit dem Vorurteil zu kämpfen, die „kleinen“ KollegInnen für die „kleinen“ PatientInnen zu sein“, sagt Daniela Karall. Die Versorgung von Kindern erfordere aber sehr spezielle Kenntnisse, eine umfangreiche Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. „Die Aufgaben, die wir als Ärztinnen und Ärzte für Kinder- und Jugendheilkunde haben, sind vielfältig wie wohl in keiner anderen medizinischen Disziplin. Wir decken nicht nur alle Organe ab, sondern erfüllen diese Aufgabe auch über einen Zeitraum von 18 Jahren, in dem viel an Entwicklung und Veränderung der Betreuten passiert.“ Das Spektrum in ihrem Berufsalltag reiche vom 700 Gramm Baby bis zum 18-Jährigen mit einem gravierenden Herzfehler. Die Vernetzung und Verknüpfung von Wissen ist daher eines der wichtigsten Aufgaben in der Kinder- und Jugendheilkunde. Das zeige sich auch an den „Seltenen Krankheiten“, deren Entschlüsselung häufig nur durch die enge, internationale Kooperation von WissenschafterInnen möglich ist. Auch die Nachwuchsförderung gehört zu den Herausforderungen in ihrem Bereich. Da in der Kinder- und Jugendheilkunde zunehmend mehr Frauen tätig sind, müssen neue Arbeitszeitmodelle etabliert werden. Gleichzeitig muss die Qualität der Ausbildung gesichert werden. „Hier liegen einige Aufgaben vor uns“, erklärt Daniela Karall, die auch mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit den notwendigen Umbruch in ihrem Fachbereich begleiten möchte.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde

- Univ.-Klinik für Pädiatrie I

    

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