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ESC Research Highlight 2017 aus Innsbruck

Eine herausragende Arbeit zum Pathomechanismus der Aortenklappenverkalkung aus dem herzchirurgischen Forschungslabor wurde im Rahmen des heurigen ESC (European Society of Cardiology) Kongresses in Barcelona mit dem Prädikat "Basic Research Highlight 2017" ausgezeichnet. Immerhin rückt die Entwicklung eines möglichen „Statins für die Aortenklappe“ mit der Identifizierung eines neuen pharmakologischen Angriffsziels durch die Innsbrucker Herzchirurgen in greifbare Nähe.

Die kalzifizierende Aortenklappenstenose zählt zu den häufigsten erworbenen Herzklappenfehlern. Dabei mutieren Bindegewebszellen zu Knochen bildenden Zellen, was zur progressiven Verkalkung der Aortenklappensegel führt. Faktoren wie Inflammation, mechanische Belastung  - insbesondere durch hohen Blutdruck – sowie genetische Komponenten spielen eine zentrale Rolle bei der Änderung der Phänotypen der Aortenklappenzellen. Trotzdem sind genaue Pathomechanismen nach wie vor unverstanden. „Wir haben es uns zum Ziel gemacht, die Pathomechanismen der Aortenklappenverkalkung näher zu beleuchten, um somit mögliche pharmakologische Angriffsziele für das Fortschreiten der Erkrankung zu identifizieren“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm, Direktor der Univ.-Klinik für Herzchirurgie.

Dem Team aus dem herzchirurgischen Forschungslabor (Leitung: Priv.-Doz. Dr. Johannes Holfeld, www.i-med.ac.at/carelab) gelang es, einen Rezeptor des angeborenen Immunsystems als relevanten Mediator der Entstehung der Verkalkung zu entschlüsseln. Die Arbeit wurde auf dem ESC Kongress – mit 35.000 TeilnehmerOInnen einer der größten Medizinkongresse weltweit – aus über 10.000 eingereichten Abstracts ausgewählt.

Vielversprechendes Target

In der aktuellen Forschungsarbeit wurden valvuläre Bindegewebszellen in unterschiedlichen funktionellen Zellkulturassays und Aortenklappen verschiedener Knock-out sowie Doppel-Knock-out Modelle mittels histologischer Analysen sowie einem speziell entwickelten microCT Protokoll nach morphologischen Veränderungen untersucht und funktionelle Tests mittels transthorakaler Kleintier - Echokardiographie durchgeführt. „Die Zusammenschau aus den Ergebnissen aus PatientInnenproben sowie aus den unterschiedlichen Mausmodellen führte uns schließlich zu den vielversprechenden Ergebnissen. Wir konnten einen Genotypen identifizieren, der tatsächlich keine Aortenklappenstenose entwickelt“, erklärt Dr. Can Tepeköylü. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Pharmaindustrie wird derzeit an der Entwicklung eines möglichen „Statins für die Aortenklappe“ gearbeitet, das bei PatientInnen mit beginnender Aortenklappensklerose zur Anwendung kommen und die Entstehung einer Aortenklappenstenose verhindern soll.

Die Expertise der Innsbrucker Herzchirurgie auf dem Gebiet der Erforschung und Behandlung von Klappenvitien zeigte sich außerdem auch im kürzlich abgehaltenen Klappenkongress FOCUS Valve 2017. Im Hörsaal des Chirurgiegebäudes konnten die TeilnehmerInnen  dabei verschiedene, aus den OPs vor Ort übertragene Klappenoperationen live miterleben und den operierenden Chirurgen direkt befragen.

(D. Heidegger)

Links:

ESC Congress Barcelona
https://www.escardio.org/Congresses-&-Events/ESC-Congress

Abstract
https://academic.oup.com/eurheartj/article-abstract/doi/10.1093/eurheartj/ehx501.39/4087639/39Tolllike-receptor-3-mediates-the-onset-of#  

Univ.-Klinik für Herzchirurgie
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_herzchirurgie.html 

Cardiosurgical Research Laboratory
www.i-med.ac.at/carelab  

Fokus VALVE 2017
www.focusvalve.org

NEWS-Archiv: Doppelte Auszeichnung und wachsendes Potenzial für die Stoßwellentherapie
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/696044.html  

NEWS-Archiv: Stoßwellentherapie – Forschungspreis für Entschlüsselung des molekularen Mechanismus
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/686773.html

 

 

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