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Wilhelm-Auerswald-Preis für beste schriftliche Arbeit

Dr. Benno Cardini, PostDoc im Team von Univ.-Prof. Ernst Werner an der Sektion für Biologische Chemie des Biozentrum, wurde für seine Dissertation zum Ischämie-Reperfusionschaden nach Organtransplantation mit dem Wilhelm-Auerswald-Preis 2011 für die beste schriftliche Arbeit ausgezeichnet. Im Fokus seiner Forschung steht dabei die Wirkung des Kofaktors Tetrahydrobiopterin, dem eine wichtige Rolle in einer Vielzahl biologischer Prozesse zukommt.

„Tetrahydrobiopterin und Ischämie-Reperfusionsschaden“ nennt sich das vom FWF geförderte Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Ernst Werner. Koautor des Projektes, das auf die Erforschung jener Vorgänge abzielt, welche zur Minderung des Ischämie-Reperfusionsschadens durch Behandlung mit Tetrahydrobiopterin führen, ist Dr. Manuel Maglione von der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie.

„Im Besonderen interessiert uns, welche der drei Isoformen der Stickstoffmonoxidsynthase - ein Enzym das das giftige Gas Stickstoffmonoxid als Boten- und Abwehrstoff herstellt- für den positiven Effekt von Tetrahydrobiopterin verantwortlich ist“, unterstreicht Dr. Cardini.

Forschung für die Transplantationsmedizin

Der kurz- und langzeitige Erfolg einer Organtransplantation wird neben der akuten und der chronischen Abstoßung auch durch nicht-immunbedingte Faktoren bestimmt, wie etwa dem Ischämie-Reperfusionschaden. Bei diesem Prozess handelt es sich um eine Schädigung des Transplantates, welche durch die Unterbindung der Blut- und Sauerstoffzufuhr (Ischämie) nach Organentnahme und durch die Zufuhr von Blut und Sauerstoff während der Reperfusion (Wiederdurchblutung) bedingt ist. Dieser Ischämie-Reperfusionsschaden führt im Rahmen der Pankreastransplantation zur Entwicklung einer Transplantatpankreatitis und ist für bis zu zehn Prozent der Organverluste nach Pankreastransplantationen verantwortlich. In kürzlich publizierten Studien konnte gezeigt werden, dass eine einmalige Spendertherapie mit dem Stickstoffmonoxidsynthase-Kofaktor Tetrahydrobiopterin den Ischämie- Reperfusionschaden im Tiermodell verhindern kann. Allerdings ist noch unklar, worauf diese protektive Wirkung beruht. Dr. Cardini untersuchte nun in seiner, im Daniel Swarovski Forschungslabor verfassten Dissertation, ob - wie allgemein angenommen - die endotheliale Stickstoffmonoxidsynthase (eine der drei Isoformen) der Hauptangriffspunkt von Tetrahydrobiopterin ist und kommt dabei zu einer negativen Erkenntnis. „Mit Hilfe von analytischen Methoden wie intravitaler konfokaler Fluoreszenzmikroskopie, Histologie und Immunhistochemie, HPLC und Genexpressionsanalysen konnten wir Daten gewinnen, aus denen eindeutig hervorgeht, dass die endotheliale Stickstoffmonoxidsynthase nicht für die protektive Wirkung von Tetrahydrobiopterin verantwortlich ist“, so Cardini. Um die zugrundeliegenden Mechanismen vollständig klären zu können, sind also weitere Studien notwendig.

Auszeichnung für Nachwuchsforschung

Mit dem Wilhelm-Auerswald-Preis wird jährlich die beste an einer österreichischen Medizinischen Universität angenommene Dissertation, die beste schriftliche Arbeit und der beste Vortrag ausgezeichnet. Neben Benno Cardini wurde Dr. Rayyan Hemetsberger von der Medizinischen Universität Wien als Gesamtsieger und Dr. Matthias Pumberger (Universitätsklinikum Salzburg) für den besten Vortrag ausgezeichnet. Der Preisträger bzw. die Preisträgerin wird von einer unabhängigen Jury ermittelt und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Ärzte vergeben. Der, von der Firma Guerbet GmbH zur Verfügung gestellte Preis wurde heuer bereits zum 20. Mal vergeben.