search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Die klinische Forschung stärken

Die Medizinische Universität Innsbruck hat ein Integriertes Forschungs- und Therapiezentrum (IFTZ) gegründet, das helfen soll, die Kluft zwischen theoretischer und klinischer Medizin zu überbrücken. Ziel ist es, innovative Ansätze in der Diagnostik und Therapie verstärkt am Krankenbett umzusetzen. Heute, Montag, findet die externe Begutachtung der Projekte für die erste Förderphase statt.

Das Integrierte Forschungs- und Therapiezentrum (IFTZ) wird als institutionalisierter Forschungsverbund eingerichtet und soll die klinische Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck in struktureller und materieller Hinsicht stärken. „Ich wünsche mir vom IFTZ, dass es zu einem Raum der Begegnung wird, in dem die theoretische Medizin Fragen aus dem klinischen Alltag aufnimmt und die klinische Medizin bereit ist und in die Lage versetzt wird, Impulse aus der Theorie aufzunehmen und in klinische Konzepte umzusetzen“, sagt der Projektinitiator, Rektor Prof. Clemens Sorg. Besondere Ziele des IFTZ sind die bessere Vernetzung von Grundlagenforschung mit krankheitsbezogener klinischer Forschung, die Förderung translationaler Projekte mit therapeutischer Perspektive und die Begleitforschung zu klinischen Studien. „Im Zentrum der Maßnahmen steht die Förderung von kompetiven, extern begutachteten interdisziplinären Forschungsprojekten“, erklärt Prof. Werner Poewe, der Vorsitzende des IFTZ-Gründungsvorstandes.

„Virtuelles“ Zentrum

Der fünfköpfige Vorstand wurde vom Rektor berufen und ist für die Leitung des neuen Zentrums verantwortlich. Alle drei Jahre wählt die Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand. Mitglied des IFTZ sind alle Projektleiter, die vom IFTZ finanzierten wissenschaftlichen Mitarbeiter und die Sprecher von Spezialforschungsbereichen, Doktoratskollegs und Verbundprojekten. Zum Geschäftsführer wurde Dr. Stefan Lohwasser bestellt. Dem Vorstand stehen ein interner Forschungsrat für die Vorbegutachtung von Antragsskizzen sowie ein externer wissenschaftlicher Beirat zur Prüfung der Anträge zur Seite. Dieser aus zwölf hochrangigen Forscherinnen und Forschern aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zusammengesetzte Beirat entscheidet über die Vergabe der Fördermittel und damit die langfristige Entwicklung der Einrichtung. Derzeit verfügt das Forschungs- und Therapiezentrum über keine eigenen Räumlichkeiten. Es wurde zunächst vielmehr als virtuelles Zentrum eingerichtet. Die Projekte des IFTZ werden in den bestehenden Einrichtungen der Universität abgewickelt. In einen geplanten Forschungsverfügungsbau soll das Zentrum aber mit einigen Arbeitsgruppen und Einrichtungen einziehen. Schon jetzt werden zentrale Projektgruppen eingerichtet, die zeitlich befristet fachübergreifende Dienstleistungen anbieten sollen. Zur bereits bestehenden Gene Discovery Core Facility soll in Kürze eine Einrichtung für Proteomik hinzukommen. Weitere Einrichtungen für Bioinformatik, Biologische Bildgebung, eine Gewebebank und eine Transgene Einrichtung sollen folgen.

Schwerpunkt Nachwuchsförderung

Die Ausbildung und nachhaltige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird im Rahmen des IFTZ einen besonderen Stellenwert genießen. Damit sollen die fehlenden Karriereoptionen nach der Facharztausbildung oder der Postdoktorandenphase überwunden werden. Dazu wird das IFTZ bis zu vier zeitlich befristete Nachwuchsgruppen einrichten, die selbständig vielversprechende Wissenschaftsgebiete erforschen sollen. Befristete Forschungsprofessuren, Rotationsstellen für junge Ärztinnen und Ärzte und die Ausbildung von Doktoranden in IFTZ Projekten im Rahmen des neu implementierten PhD-Studiums sollen die Situation für aufstrebende Nachwuchswissenschaftler weiter verbessern.