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Molekulare Ursachen für Schlaganfall

Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Ursachen von Invalidität im höheren Lebensalter, weshalb die Früherkennung einer Schlaganfallneigung die schweren sozialen und ökonomischen Belastungen durch diese Erkrankung vermindern könnte. Fortschritte in der Identifizierung von anfälligen Menschen erfordern aber die Entwicklung völlig neuer Strategien.

Über fünf Millionen Menschen sterben jährlich an dieser Erkrankung. Das Schlaganfall-Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter deutlich an. Auslöser für den Schlaganfall ist eine Thrombose, die nach der Loslösung von atherosklerotischen Ablagerungern an der Gefäßwand entsteht. Nun konzentrieren sich Wissenschaftler in dem neuen EU-Projekt „Molecular basis of vascular events leading to thrombotic stroke“ (MOLSTROKE) auf die Suche nach krankheitsverursachenden molekularen Mechanismen sowie Stoffen, die Ablagerungen anzeigen oder zu deren Ablösung beitragen. Das Projekt versammelt sieben Partner mit multidisziplinären Forschungshintergründen und nutzt innovative technologische Ansätze zur Überprüfung neuer Hypothesen über die Krankheitsursachen. Mit dabei ist die Division für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie des Biozentrums Innsbruck unter Leitung von Prof. Georg Wick. Koordiniert wird das Projekt von Prof. Gennaro de Libero vom Forschungsdepartment des Universitätsspitals Basel.

Innovative Ansätze

In dem Projekt werden breite genetische und histoproteomische Screenings von geschädigtem Gefäßgewebe durchgeführt, um pathogenetische Marker zu identifizieren. Daneben werden frühe entzündliche Fälle untersucht, die den Schlüssel zur Weiterentwicklung der Athereosklerose und daher mögliche Ziele für frühzeitige Prävention darstellen. Weiters wird die Instabilität der atherosklerotischen Ablagerungen analysiert, die zu den akuten Thrombosen führen. Dabei kommen neue Technologien zur Analyse der unbekannten Gene und der Gefäßgewebereihen zum Einsatz. Diese ermöglichen eine gewichtete Kennzeichnung möglicher Verursacher von Schlaganfällen, die eine Verbesserung von Diagnostik und Behandlung erbringen könnte. In dem Projekt kommen Methoden der Genetik, der Molekularbiologie, der Zellbiologie, der Immunologie, der Biochemie sowie Gewebereihen, Gentransfer, Tiermodelle und integrierte bioinformatische Software-Werkzeuge zum Einsatz. Ein wichtiger Teil des Projektverbunds ist die gemeinsame Nutzung von Daten, Kommunikationsnetzen, Forschungswerkzeugen und Trainingskursen.