search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

DOC-fFORTE-Stipendium für Martha Nowosielski

Die Post-Doktorandin Dr.in Martha Nowosielski von der Univ.-Klinik für Neurologie (Leitung Univ.-Prof. Werner Poewe) konnte für ihre Arbeit im Forschungsprojekt AVIRMA 01-09 eine der renommiertesten Nachwuchsförderungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erwerben. Mit dem DOC-fFORTE-Stipendium wird in besonderem Maße die Forschungsleistungen von Frauen gefördert.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften schreibt zweimal jährlich Doktorandenstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Diese Stipendien sollen begabte Studierende zur wissenschaftlichen Arbeit motivieren und das wissenschaftliche Potential Österreichs vergrößern. Für junge Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften und Medizin sowie Biowissenschaften und Mathematik gibt es ein eigenes Programm: DOC-fFORTE. Es soll helfen, die Zweitabschlüsse von Frauen in diesen Disziplinen zu steigern. So soll die Präsenz von Frauen in leitenden und verantwortlichen Positionen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen, in der außeruniversitären Forschung und im Unternehmenssektor erhöht werden.

Interdisziplinäres Projekt mit Fokus auf das maligne Gliom

Die seit Oktober 2009 im PhD Programm „Neuroscience“ inskribierte Jungforscherin Martha Nowosielski forscht in der Arbeitsgruppe für Neuroonkologie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Günther Stockhammer, der das Projekt AVIRMA 01-09 initiiert hatte. Das von Dr. Markus Hutterer koordinierte Forschungsprojekt ist als interdisziplinäre Kooperation zwischen Neurologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin, Neurochirurugie, Strahlentherapie, Hämato-Onkologie, Neuropathologie und Psychoonkologie konzipiert und behandelt die anti-angiogene Therapie maligner Gliome.

„Maligne Gliome (MG) zählen zu den häufigsten und gleichzeitig aggressivsten primären Gehirntumoren im Erwachsenenalter mit einer Inzidenz von 6 Fällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Trotz einer multimodalen Therapie, bestehend aus einer maximal möglichen neurochirurgischen Tumorreduktion und einer postoperativen kombinierten Strahlen-/Chemotherapie, liegt die mediane Überlebenszeit nur bei 12 bis 15 Monaten“, beschreibt die 25jährige Salzburgerin den wissenschaftlichen Hintergrund der neuroonkologischen Studie. Das Ziel der AVIRMA Studie ist es nun, die Aussagekraft und Wertigkeit einer neuen „Molekularen Bildgebung“ zu untersuchen, die bei PatientInnen mit rezidiviertem malignem Gliom zur Responsebeurteilung bei anti-angiogener Therapie angewandt wird, um die Daten in der Folge mit dem klinischen Verlauf und der Lebensqualität der Patienten sowie mit Tumorgewebs- und Serumbiomarker der Angiogenese zu vergleichen.

Neue Therapiemaßnahmen begünstigen neue Untersuchungsmethoden

Das Glioblastoma multiforme zeigt als bösartigster und häufigster Hirn-Tumor eine stark erhöhte Expression von VEGF (Vascular endothelial growth factor), einer Proteinfamilie die eine Schlüsselrolle im Wachstum von Tumoren spielt und eine deutliche Erhöhung der Durchlässigkeit der Bluthirnschranke bewirkt. Mit Bevacizumab, einem humanisierten monoklonalen Antikörper gegen VEGF und kleinmolekularen Inhibitoren des VEGFR (Vascular endothelial growth factor receptor) konnten in der Therapie des Glioblastoms bereits erste Erfolge gesehen werden, die derzeit in klinischen Studien untersucht werden.

„Die Verlaufsbeurteilung maligner Gliome unterliegt mit der Anwendung dieser neuen Therapieoption nun aber veränderten Anforderungen“, erklärt Dr. Nowosielski, die in Innsbruck Medizin studierte und deren Forschungen auf diesem Gebiet nun zwei Jahre lang von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unterstützt werden.

Die seit rund 20 Jahren geltenden neuroradiologischen Response-Kriterien zur Beurteilung des Therapieansprechens von malignen Gliomen, die auf dem Ausmaß und der Anzahl von Kontrastmittel-Anreicherung von Tumoranteilen in der MRT („MacDonald Kriterien“) basieren, können zur MR-bildgebenden Verlaufsbeurteilung nicht mehr zuverlässig verwendet werden. Neue funktionelle MR-Sequenzen und PET Untersuchungen sind notwendig um eine Erfassung der Tumor-Gefäßdichte, der Tumor-Durchblutung, des Tumor-Metabolismus und der Tumorzell-Proliferation zu ermöglichen. „Wie die daraus gewonnenen Ergebnisse mit dem klinischen Verlauf korrelieren und Therapieerfolge widerspiegeln ist Gegenstand der aktuellen Studie“, schließt Dr. Nowosielski, die aktuell auch Teilnehmerin des Helene Wastl Mentoring Programms an der Medizinischen Universität Innsbruck ist.