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Würdigungspreis für Medizin-Physikerin Ritsch-Marte

Vergangenen Samstag wurde im Erzbischöflichen Palais in Wien der traditionelle Kardinal-Innitzer-Preis verliehen. Der Würdigungspreis des Kardinal-Innitzer-Studienfonds in der Kategorie Naturwissenschaft ging dabei an Prof.in Dr.in Monika Ritsch-Marte, die seit 2004 die Sektion für Biomedizinische Physik an der Medizinischen Universität Innsbruck leitet.

Der Kardinal-Innitzer-Studienfonds wurde zur Förderung der Wissenschaft eingerichtet. Der von der Erzdiözese Wien verliehene und nach Kardinal Theodor Innitzer benannte Wissenschaftspreis wird in den Kategorien „Lebenswerk“, „Geisteswissenschaft“, „Naturwissenschaft“ und „Publizistik“ sowie an junge WissenschafterInnen als Förderpreis vergeben. Die Preisverleihung wurde, wie jedes Jahr, von Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien und Protektor des Kardinal-Innitzer-Fonds, im Rahmen einer feierlichen Vergabesitzung im Erzbischöflichen Palais in Wien vorgenommen.

"Der Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis für Naturwissenschaften ist eine große Ehre und eine Riesenfreude für mein Team und mich“, freut sich Medizin-Physikerin Ritsch-Marte und fühlt sich der Erzdiözese Wien zu großem Dank dafür verpflichtet, „dass sie Grundlagenforschung in unserem Land sichtbar macht“.

Anwendungsorientierte Grundlagenforschung

Univ.-Prof.in Monika Ritsch-Marte wurde 1961 in Höchst, Vorarlberg geboren und studierte Theoretische Physik in Innsbruck und Quantenoptik an der Universität von Waikato in Neuseeland. Zahlreiche Studien- und Auslandsaufenthalte führten die Physikerin unter anderem nach Schottland, Australien, Italien, Finnland und die USA. Mit einem Charlotte-Bühler-Stipendium des Wissenschaftsfonds (FWF) habilitierte sich Ritsch-Marte 1995 in Innsbruck auf dem Gebiet der Theoretischen Quantenoptik und forschte dann in der Arbeitsgruppe von Prof. Peter Zoller. Seit 1998 hält sie eine Professur für Medizinische Physik an der Universität Innsbruck bzw. leitet seit 2004 die Sektion für Biomedizinische Physik an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Der Tätigkeitsbereich der Medizin-Physikerin ist breit gefächert. Mit dem Ziel der Entwicklung neuer optischer Methoden und Technologien in Medizin und Zellbiologie betreibt Ritsch-Marte mit ihrer, gemeinsam mit ao. Univ.-Prof. Stefan Bernet gegründeten Arbeitsgruppe „Biomedizinische Laseranwendungen“, anwendungsorientierte Grundlagenforschung. So arbeitet Prof. Ritsch-Marte an der Realisierung von "Mikro-Werkzeugen aus reinem Licht", wie etwa der holografischen Laser-Pinzette. Durch die Ausnutzung mechanischer Lichteffekte können Mikro- und Nano-Objekte oder lebende Zellen mit Hilfe von Laserlicht eingefangen, bewegt oder im Raum für weitere Untersuchungen festgehalten werden. Auch auf dem Gebiet der so genannten CARS-Mikroskopie, einer Methode der nichtlinearen Optik, die bestimmte chemische Stoffe, durch ein Wechselspiel von Laserpulsen verschiedener Frequenz mit den Schwingungszuständen des ausgewählten Molekültyps gezielt zum Leuchten bringen kann, hat die vielfach ausgezeichnete Physikerin, die in den Jahren 2007 und 2008 als erste Frau das Amt der Präsidentin der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft inne hatte, innovative Beiträge geleistet.