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Langerhanszellforscher tagten auf Madeira

Auf Initiative von a.o.Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Romani von der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Innsbruck trafen sich diesen Herbst führende Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Langerhanszellforschung zum 11. Internationalen Langerhanszell-Workshop in Funchal, der Hauptstadt der portugiesischen Atlantikinsel Madeira, zum intensiven Erfahrungsaustausch.

Die Langerhanszellen der Epidermis der Haut und Schleimhäute sind hoch spezialisierte Immunzellen. Ihre Aufgabe besteht in der Überwachung des Organismus gegen das Eindringen von Pathogenen und der Einleitung von Immunabwehrreaktionen bzw. der Aufrechterhaltung der immunologischen Toleranz ist. Entdeckt wurden sie im Jahre 1868 vom Berliner Arzt und Forscher Paul Langerhans, der die Insulin-produzierenden Langerhans'schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse ein Jahr später im Rahmen seiner Dissertation beschrieb. Langerhans lebte und arbeitete einige Jahre auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira und ist auch dort begraben.

Wissenstransfer auf höchstem Niveau

„So wie bereits vor vier Jahren wurden auch heuer wieder viele internationale Kooperationen angebahnt und vertieft“, zeigt sich Prof. Romani, der gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl von der Wiener Hautklinik die weltbesten Forscherinnen und Forscher nach Madeira geholt hatte, zufrieden. „Aufgrund der überschaubaren Anzahl von 140 Teilnehmern waren die Interaktionen zwischen jung und alt, zwischen Studierenden und Post Docs sowie den ‚Big Shots’ überdurchschnittlich rege und häufig. Das machte diesen Kongress zu einem außerordentlichen Erfolg.“ Der elfte internationale Langerhanszell-Workshop bot jungen Wissenschaftlern reichlich Gelegenheit zur Diskussion mit den besten Köpfen des Feldes, wie Ira Mellman, dem früheren Herausgeber des renommierten Journal of Cell Biology, Miriam Merad, Gwen Randolph und zahlreichen anderen. Die Veranstalter freuten sich zudem über die substantielle Unterstützung durch die Industrie, die lokalen Behörden, wie die Regionalregierung von Madeira und auch die Beteiligung von Oncotyrol Partnern am Symposium.

Kritische Rolle bei entzündlichen Hautkrankheiten

Innovative experimentelle Modelle und "Tools" werfen ein neues Licht auf die Funktion dieser Zellen in vivo sowohl bei der Abwehr von Pathogenen, als auch bei Vermeidung unerwünschter Immunreaktionen (Toleranz). Dazu gab es zahlreiche neue Erkenntnisse, die sicher bald in ein schlüssiges Bild über die Funktion der Langerhanszellen münden werden. Daten wurden präsentiert, die eine kritische Rolle dieser Zellen bei entzündlichen Hautkrankheiten unterstreichen, wie etwa bei der Psoriasis. „Damit werden die Langerhanszellen und die dendritischen Zellen in der Lederhaut zu wichtigen Zielen für die Immuntherapie“, betont Romani. Schließlich wurde auch diskutiert, wie man die besondere Antigenpräsentationsfähigkeit der Langerhanszellen für gezielte Vakzinationsstrategien über die Hautoberfläche nutzen kann. Diese Fragen werden schon seit langer Zeit mit Unterstützung des FWF, des Kompetenzzentrums Medizin Tirol und derzeit auch im Rahmen von Oncotyrol in der Cell Therapy Unit / CTU (Leitung Prof. Martin Thurnher und Prof. Nikolaus Romani) in den Arbeitsgruppen an der Universitätsklinik für Dermatologie bearbeitet.