search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Erfolgreiche Starthilfe für Nachwuchsforscherinnen

Zwei MFI-Stipendiatinnen der Universitätsklinik für Dermatologie haben unlängst ihre Forschungsergebnisse zu immunologischen Abwehrmechanismen in der Haut in angesehenen Fachzeitschriften veröffentlicht. Nun fördert der Wissenschaftsfonds FWF auch die neuen Forschungsprojekte von Patrizia Stoitzner und Sandrine Dubrac. Für beide war das MFI-Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs eine unerlässliche Starthilfe.

Nach einem zweieinhalbjährigen Forschungsaufenthalt am Malaghan Institute for Medical Research in Wellington, Neuseeland, nahm Priv.-Doz. Patrizia Stoitzner unterstützt durch ein MFI-Stipendium ihre Forschungstätigkeit an der Innsbrucker Hautklinik wieder auf. Im Herbst 2008 habilitierte sie sich in diesem Rahmen für das Fach Immunologie. Im Zentrum ihrer Forschungen stehen die dendritischen Zellen der Haut, also der Langerhanszellen, und deren Rolle bei der Aktivierung der sogenannten NKT Zellen, wichtiger Killerzellen des Immunsystems, die bei der Tumorabwehr bedeutsam sind. In einer gerade im renommierten Journal of Immunology erschienenen Forschungsarbeit, zeigt sie, dass dieser Abwehrmechanismus durch Immunisierung über die Haut erfolgreich aktiviert werden kann. In dem nun vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF bewilligten Projekt will sie diese Forschungen weiterführen und insbesondere die Rolle der Langerhanszellen in der immunologischen Kontrolle und Abwehr von Tumoren, speziell dem Melanom, untersuchen.

Angriffsziel für Behandlung identifiziert

Ebenfalls bewilligt hat der FWF in seiner letzten Kuratoriumssitzung den Projektantrag von Dr. Sandrine Dubrac aus der Arbeitsgruppe von Prof. Matthias Schmuth. Auch sie hat wesentliche Vorarbeiten zu dem Projekt mit Hilfe eines MFI-Stipendiums durchgeführt. Nun will sie in den kommenden drei Jahren die Rolle von PXR Rezeptoren in der Haut untersuchen. Diese Rezeptoren und deren Liganden sind wichtige, auch pharmakologisch beeinflussbare Regulatoren der Entzündungen der Haut. Deren Wechselspiel mit den dendritischen Zellen der Haut ist jedoch noch nicht bekannt und deshalb Gegenstand von Dubracs Forschungen. Ihre kürzlich im hochrangigen Journal of Cellular and Molecular Medicine erschienene Arbeit, die nur durch die MFI Förderung ermöglicht wurde, zeigt in einem Mausmodell eine krankheitsverursachende Rolle für epidermale Langerhanszellen und das Zytokin TSLP bei der atopischen Dermatitis („Neurodermitis“), einer häufigen und unangenehmen Dermatose, auf. Damit identifizierte Sandrine Dubrac ein mögliches Angriffsziel in der Behandlung der atopischen Dermatitis.

Karrieremodell für den Nachwuchs notwendig

Mit dem vor einigen Jahren eingeführten, derzeit aber nicht weitergeführten Förderprogramm für Nachwuchsforscherinnen und -forscher, Medizinische Forschungsförderung Innsbruck (MFI), sollte vielversprechenden Jungwissenschaftlern ein Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere geboten werden. Konkretes Ziel war es, das die Stipendiaten am Ende der meist zweijährigen Förderperiode einen Projektantrag zur selbständigen Weiterführung ihrer Forschungen einreichen, typischerweise beim FWF. Sowohl Patrizia Stoitzner als auch Sandrine Dubrac haben diese Vorgabe idealtypisch erfüllt. Mit der Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse in angesehenen Fachzeitschriften und der Bewilligung von eigenständigen Forschungsprojekten können sie nun ihre Arbeiten zumindest drei Jahre weiterführen. „Es wäre sehr wünschenswert, wenn so erfolgreiche Wissenschaftlerinnen an unserer Universität gehalten werden könnten. Sie sind die Zukunft unserer Universität. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein, derzeit leider nicht vorhandenes, Karrieremodell für diese Mitarbeiterinnen“, sagt Prof. Nikolaus Romani, Laborleiter an der Hautklinik, befragt zu den möglichen Perspektiven für die beiden Forscherinnen.