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Wilhelm-Auerswald Preis für beste Dissertation

Dr. Karina Wegleiter von der Univ.-Klinik für Pädiatrie IV (Stv. Leitung A.Univ.-Prof.in Ursula Kiechl-Kohlendorfer) wurde kürzlich mit dem Wilhelm-Auerswald-Preis 2009 ausgezeichnet. Die junge Forscherin verfasste ihre Arbeit über die Schädigung des Gehirns bei Frühgeborenen. Die von Sanofi Aventis gestiftete Auszeichnung wird jährlich für die beste Dissertation an einer österreichischen Medizinischen Universität vergeben.

In enger Zusammenarbeit mit dem Forscherteam um Dr. Elke Griesmaier und PD Dr. Matthias Keller verfasste Dr. Karina Wegleiter ihre Dissertation an der Univ.-Klinik für Pädiatrie IV der Medizinischen Universität Innsbruck zum Thema „Hämatopoetische Wachstumsfaktoren beim perinatalen Hirnschaden: Der Effekt von GCSF/SCF und FL beim hypoxisch hyperoxisch-ischämischen Hirnschaden bei neugeborenen Mäusen“.

Viel versprechender Therapieansatz

In Österreich werden jährlich etwa zwölf Prozent aller Kinder zu früh geboren. „Vor allem jene mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht, also unter 1000 Gramm, haben ein hohes Risiko eine Hirnschädigung zu erleiden“, weiß Dr. Wegleiter. Störungen der Hirnentwicklung sind eine häufige Ursache für neurologische Entwicklungsstörungen und Behinderungen bei ehemaligen Frühgeborenen. In verschiedenster Ausprägung kann es zu lebenslangen Beeinträchtigungen wie Zerebralparesen, psychomentale Retardierung, visuelle und auditive Störungen, sowie Aufmerksamkeits- und Lernstörungen kommen. Eine Therapie der Schädigung des Gehirns des Frühgeborenen gibt es bisher nicht. Eine mögliche Therapiestrategie stellt die Mobilisation von Stammzellen aus dem Knochenmark dar, welche in das geschädigte Areal des Gehirnes einwandern und dort die Schädigung reduzieren können. „Dies erscheint insbesondere beim sich in Entwicklung befindenden Gehirn des Frühgeborenen ein vielversprechender Ansatz zu sein“, erklärt Wegleiter.

Freisetzung von Knochenmarksstammzellen

In ihrer Dissertation beschäftigte sich die junge Medizinerin mit der Frage, ob durch Stimulation der Freisetzung von Knochenmarksstammzellen mittels den hämatopoetischen Wachstumsfaktoren Granulocyten-Kolonie-Stimulierender Faktor (G-CSF) und Stammzellfaktor (SCF) oder Flt3-Ligand (FL) der neonatale Hirnschaden reduziert werden kann. Die Ergebnisse im Tiermodell zeigten keinen eindeutigen reduzierenden Effekt auf das Ausmaß der Schädigung. „Dennoch scheint die Gabe der Wachstumsfaktoren zu einer Zunahme der Zellzahl in Gehirnregionen zu führen, welche vor allem für Gedächtnis und Lernen zuständig sind“, erklärt Wegleiter mit dem Hinweis, dass in der Arbeitsgruppe Neonatale Neurowissenschaften der Medizinischen Universität Innsbruck derzeit weitere Untersuchungen in Bezug auf die zugrunde liegenden Mechanismen in einem moderaten Schädigungsmodell durchgeführt werden.

i-med am Podest

Diese Erkenntnisse trugen Karina Wegleiter nun den von Sanofi Aventis gestifteten, von einer unabhängigen Jury ermittelten und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Ärzte vergebenen Wilhelm-Auerswald-Preis 2009 ein, womit ihre Forschungsarbeit nicht nur als beste medizinische Dissertation, sondern auch als beste schriftliche Arbeit gewürdigt wird. Die Hauptpreisträgerin forscht seit 2006 im neonatologischen Forschungslabor der Univ.-Klinik für Pädiatrie IV und hat ihre Ergebnisse bereits bei nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Nach ihrer Promotion 2008 hat sie zur Fortsetzung ihrer Arbeit ein Forschungsstipendium der Medizinischen Universität Innsbruck erhalten.

Auch die folgenden Plätze konnten von Wissenschaftern der Medizinischen Universität Innsbruck belegt werden: Der 2. Platz ging als bester Vortrag an Dr. Johannes Hofer von der Univ.-Klinik für Pädiatrie I für „Immunosenescence in children with type I diabetes mellitus“, der dritte an Dr. Florian Brugger von der Univ.-Klinik für Neurologie für die Arbeit „Interaktion von HIV und angeborener Immunität bei der neuronalen Differenzierung“.