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Christian-Doppler-Labor erfolgreich evaluiert

Im Mai dieses Jahres wurde das vor zwei Jahren gegründete Christian-Doppler-Forschungslabor in Innsbruck, das sich der Erforschung chronischer Entzündungen im Darm und in der Leber sowie möglicher neuer Therapieansätze widmet, durch eine internationale Kommission evaluiert. Das Labor unter der Leitung des Gastroenterologen Prof. Herbert Tilg hat diese Hürde meisterlich überwunden, dem Fortbetrieb wurde bis zum vorgesehenen Auslaufdatum 2013 zugestimmt.

Das erste Christian-Doppler-Forschungslabor „Entzündungsbiologie bei gastroenterologischen Erkrankungen“ an der Medizinischen Universität Innsbruck wurde nach einer internationalen Evaluierung 2006 von der Christian-Doppler-Gesellschaft eingerichtet und am Institut für Biochemische Pharmakologie lokalisiert. Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte vom Industriepartner – dem Pharmaunternehmen AESCA GmbH – und der öffentlichen Hand. Das Projekt konnte nicht zuletzt deshalb an der Medizinischen Universität Innsbruck eingerichtet werden, weil durch die persönliche Unterstützung von Rektor Clemens Sorg erst die Unterbringung der Forschungseinrichtung möglich wurde. Anfang Mai dieses Jahres wurde der Fortschritt des Labors in einem internationalen Begutachtungsverfahren evaluiert, in dessen Rahmen ein Symposium mit zahlreichen Fachvorträgen stattfand. „Diese Hürde für die Weiterförderung haben wir sehr gut genommen, das Kuratorium der Christian-Doppler-Gesellschaft hat auf Basis des positiven Evaluierungsergebnisses dem Fortbetrieb des Labors bis zum vorgesehenen Auslaufdatum 2013 zugestimmt“, erklärt Prof. Herbert Tilg, Leiter des Christian-Doppler-Forschungslabors.

Entzündliche Darmerkrankungen und Fettleber

Die Forschungsarbeit am Christian-Doppler-Labor der Medizinischen Universität Innsbruck konzentriert sich auf zwei große Schwerpunktthemen: Zum einen sollen die Entstehungsmechanismen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen untersucht werden, wobei viel mit Tiermodellen gearbeitet wird. Zum anderen stehen das metabolische Syndrom und seine Manifestationen in der Leber im Zentrum des Interesses. In diesem Zusammenhang soll vor allem die Rolle so genannter Adipozytokine – Eiweißhormone, die aus Fettzellen stammen – bei den Immunprozessen diverser Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes mellitus erforscht werden. „Das erste Christian-Doppler-Labor an der Medizinischen Universität Innsbruck fügt sich ideal in das bestehende Forschungsumfeld am Medizin-Standort Tirol ein und schlägt eine Brücke zu unseren anderen Schwerpunkten, da auch in den Bereichen Oncoscience, Neurowissenschaften, Immunologie und Immunität sowie Bildgebung und Sportmedizin Entzündungen und die Erforschung der entsprechenden Mechanismen eine wichtige Rolle spielen“, betont Rektor Prof. Clemens Sorg. „Wir verfügen über ein großartiges internationales Netzwerk und betreiben intensive Ursachenforschung mit hochqualifizierten Topwissenschaftlern, um Schnittstellen für neue entzündungshemmende Therapien zu finden“, fügt Prof. Tilg an.

Erfolgreiche Kooperation von Universitäten und Unternehmen

Christian-Doppler-Labors werden an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft für maximal sieben Jahre eingerichtet, nach zwei Jahren erfolgt eine internationale Evaluierung, eine zweite nach fünf Jahren. Die von der Wirtschaft bereitgestellten Mittel werden von der Christian-Doppler-Gesellschaft durch Förderungen der öffentlichen Hand verdoppelt. Von dieser Zusammenarbeit Wissenschaft-Wirtschaft profitieren beide Seiten: Zum einen können Unternehmen neues Wissen für industrielle Anwendungen nutzen, beispielsweise durch Patentvorteile, zum anderen erhält die Grundlangenforschung neue Impulse aus der Praxis und kann längerfristig finanziell abgesichert an einem Thema arbeiten.