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Hohe Auszeichnung

Die Tiroler Landesregierung verlieh Prof. Hartmann Hinterhuber, Vorstand der Univ.-Klinik für Psychiatrie, vergangene Woche das Ehrenzeichen des Landes Tirol. Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa würdigte Hartmann Hinterhuber als Vater einer modernen Psychiatrie in Tirol und Südtirol und dankte ihm für seinen großen persönlichen Einsatz.

Die Ehrenzeichen des Landes Tirol wurden am vergangenen Mittwoch von Landeshauptmann Van Staa und dem stellvertretenden Landeshauptmann von Südtirol, Dr. Otto Saurer, verliehen. Am Todestag Andreas Hofers ehrte Tirol wie jedes Jahr herausragende Persönlichkeiten mit der höchsten Auszeichnung des Landes. Unter den zwölf Geehrten war Prof. Hartmann Hinterhuber, Vorstand der Univ.-Klinik für Psychiatrie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Der in Innsbruck und Padua promovierte Mediziner wurde in Bologna zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie ernannt. Zunächst leitete der gebürtige Brunecker so genannte Zentren für Psychische Gesundheit in Südtirol. 1978 wurde er Mitbegründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für psychische Gesundheit – Psychohygiene Tirol. In der Folge habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck und wurde 1985 zum Ordinarius und Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie bestellt. Daneben wirkte Prof. Hinterhuber als Vorsitzender der psychiatrischen Planungskommission Südtirols, als Vizedekan der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck und bis zuletzt als Mitglied der beim Bundeskanzleramt eingerichteten Bioethikkommission. Gemeinsam mit Prof. Ulrich Meise erstellte er außerdem den Psychiatrieplan des Landes Tirol. Der international anerkannte Fachmann ist Autor und Herausgeber von 38 Büchern, über 400 wissenschaftliche Arbeiten entstammen seiner Feder.

Zeichen gesetzt

Unter Prof. Hinterhuber wurde nicht nur das Behandlungsangebot der Innsbrucker Klinik verbessert und erweitert: Als Beispiel sei die erste Einführung der Substitutionsbehandlung für Abhängigkeitserkrankte in Österreich erwähnt. Auch Lehre und Wissenschaft erfuhren eine intensive Förderung: 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führte er zur Habilitation. Und als Mitbegründer und jetziger ehrenamtlicher Präsident der Gesellschaft für Psychische Gesundheit hat Prof. Hinterhuber unverzichtbare Impulse für eine zukunftsorientierte Behandlung und Rehabilitation von psychisch Kranken in Tirol gesetzt. Das gilt auch für den historischen Rückblick: Er setzte den psychisch kranken und behinderten Opfern nationalsozialistischer Verbrechen in Tirol ein Denk- und Mahnmal. „Hartmann Hinterhuber hat stets die Verantwortung der Gesellschaft für eine menschengerechte Psychiatrie eingemahnt und gilt als Vater einer modernen Psychiatrie in Tirol und Südtirol – dieser Persönlichkeit der Medizinischen Universität Innsbruck gebührt das Ehrenzeichen des Landes“, so Landeshauptmann Van Staa.

Dank und Anerkennung

Der Landeshauptmann rief zu Dankbarkeit und Respekt gegenüber jenen Menschen auf, die sich über das normale Maß hinaus für ihr Heimatland engagiert haben und deren Verdienst es ist, wenn Tirol heute eine in allen Lebensbereichen erfolgreiche und aufstrebende Region genannt werden darf. Neben Prof. Hinterhuber wurden unter anderem Doz. Ingeborg Hochmair-Desoyer und Dr. Werner Plunger mit dem Ehrenzeichen des Landes ausgezeichnet. „Beinahe 200 Jahre, nach dem Aufstand unter Andreas Hofer ist eines klar: Tirol trägt große Verantwortung als eine Grenzregion inmitten Europas, die eine Brücke zwischen großen Kulturen darstellt. Die heutige Feier steht im Zeichen der Verbundenheit des ganzen Landes Tirol, für unsere gemeinsame Geschichte und vor allem für unsere Zukunft“, sagte LH-Stv. Otto Saurer abschließend.