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IFTZ erfolgreich gestartet

Vergangene Woche haben die Mitglieder des externen wissenschaftlichen Beirates des neu gegründeten IFTZ (Integriertes Forschungs- und Therapiezentrum) 25 zur Vollantragsstellung vorausgewählte Forschungsvorhaben begutachtet und 13 davon für die erste Förderphase ausgewählt. Der Beirat begrüßte die Initiative als wichtigen Entwicklungsschritt für den Medizinstandort und betonte die hohe Qualität der eingereichten Projekte sowie den vergleichsweise hohen Anteil von Frauen unter den ProjektwerberInnen.

Der 3. September stand ganz im Zeichen der Medizinischen Forschung, war er doch der Lostag für jene 25 Forschungsvorhaben, die sich darum bewarben, in der ersten Förderperiode des IFTZ (Integriertes Forschungs- und Therapiezentrum) der Medizinischen Universität Innsbruck entsprechend unterstützt zu werden. Insgesamt waren 70 Projektskizzen in der ersten Antragsphase eingereicht worden, wovon nach Begutachtung durch einen internen Forschungsrat 25 zur Vollantragstellung eingeladen wurden. Diese 25 Projekte wurden in der vergangenen Woche im Rahmen einer Posterpräsentation den Mitgliedern des externen Beirates präsentiert. Ziel war es die vorhandenen Mittel nach international üblichen Qualitätsstandards zu vergeben. Die externen Fachleute wählten letztlich 13 Projekte aus und empfahlen diese zur Förderung.

Bis ins Detail vorbereitet

Zur Vorbereitung auf die eintägige Klausur des wissenschaftlichen Beirates des IFTZ war noch im Juli 2007 allen Beiratsmitgliedern ein kompletter Antragsband zugegangen, in dem sowohl die generelle Zielsetzung der Fördermaßnahmen des IFTZ, seine Satzung, sowie alle 25 Vollanträge inklusive CV und Publikationslisten der Antragsteller zusammengefasst waren. Die Tatsache, dass 10 der 12 externen Gutachter persönlich nach Innsbruck kamen, um vor Ort mit den Projektteams ihre Forschungsvorhaben zu diskutieren, zeigt den hohen Stellenwert und die Ernsthaftigkeit des Auswahlverfahrens. Bereits am Morgen versammelten sich die Mitglieder des Beirates zu einer konstituierenden Sitzung und wählten Prof. Ferdinand Hofstätter (Institut für Pathologie, Universität Regensburg) und Prof. Klaus Toyka (Neurologische Klinik und Poliklinik, Universität Würzburg) zu ihrem Vorsitzenden bzw. dessen Stellvertreter. Im Anschluss daran hatten die Forschungsteams Gelegenheit ihr Projekt im Rahmen einer Posterpräsentation mit den Gutachtern zu diskutieren.

Wichtiger erster Schritt ...

In ihrer abschließenden Sitzung waren sich die Gutachter einig, dass die Medizinische Universität Innsbruck zum richtigen Zeitpunkt einen entscheidenden ersten Schritt gesetzt hat, den Medizinstandort Innsbruck nachhaltig zu stärken und noch vorhandene Defizite in der Forschungsinfrastruktur auszugleichen. Dabei sei es ein großer Vorteil, so die Meinung der Fachleute, dass Innsbruck über einen sehr konzentrierten Campus verfüge und alle universitären Einrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kliniken angesiedelt sind. Ebenso hervorgehoben wurde der vergleichsweise hohe Anteil von Projektwerberinnen, der über das gesamte Verfahren hinweg bei zirka 30 Prozent lag. Lob gab es jedoch nicht nur für die Rahmenbedingungen sondern auch für die hohe Qualität der eingereichten Projekte.

... dem weitere folgen sollten

Die externen Experten verteilten jedoch nicht nur Lob, sondern betonten auch, dass mit dem IFTZ eine Basis geschaffen worden sei auf die man nun aufbauen müsse. Dazu seien weitere Schritte nötig: Zunächst einmal sollte die Zusammenarbeit mit der Leopold-Franzens-Universität deutlich verstärkt werden. Ziel müsse es sein, im IFTZ gemeinsame, universitätsübergreifende Projekte zu ermöglichen. Ein Problem seien auch verschiedene infrastrukturelle Defizite, die man beheben müsse: Die Kosten für die Tierhaltung seien nach Ansicht der Fachleute sehr hoch und dennoch würden die Kapazitäten nicht ausreichen. Außerdem sollte eine Core facility für zelluläre Bildgebung eingerichtet werden. Auch die MR-Bildgebung sei noch unterentwickelt und die medizinische Universität benötige unbedingt ein allgemein zugängliches 3-Tesla-Gerät, um international konkurrenzfähig zu sein und die starken Forschungsgruppen im Bereich der Neurologie und der Neurowissenschaften entsprechend unterstützen zu können. In diesem Zusammenhang begrüßte der wissenschaftliche Beirat ausdrücklich die geplante Errichtung einer Professur für Neuroradiologie. Ebenfalls wichtig für die nachhaltige Entwicklung der medizinischen Forschung in Innsbruck sei der Aufbau gemeinsamer, standardisierter Gewebebanken.

Mehr vernetzen, stärker fokussieren und Nachwuchs fördern

Ziel an der Medizinischen Universität muss es nun sein, die vorhandenen Schwerpunkte und Stärkefelder genauer zu definieren und gegebenenfalls zu ergänzen. Da die klinische Forschung nach Ansicht der Experten bis auf einige Ausnahmen ihr Potential noch nicht ausschöpft, erscheint es sinnvoll, die wissenschaftliche Nachwuchsförderung gerade hier zu verstärken. Ein Aspekt dabei ist es, Ärztinnen und Ärzten möglichst flächendeckend einen entsprechenden Freiraum für ihre Forschung zu gewährleisten. Das IFTZ bietet die geeignete Plattform ein Netzwerk zwischen Grundlagenforschung und klinischer Wissenschaft zu knüpfen. Nur so kann es gelingen, dass in den kommenden Förderphasen nicht nur die hohe Qualität der Forschungsprojekte überzeugt, sondern, dass diese Projekte eben auch mehr oder weniger vollständig der Idee der translationalen Forschung entsprechen. Schließlich empfahlen die Mitglieder des externen wissenschaftlichen Beirates auch, den eingeschlagenen Weg bei der stärkeren Internationalisierung der Doktorandenprogramme beherzt weiter zu gehen. Die ersten internationalen Doktoratskollegs seien ein Anfang, aber um konkurrenzfähig zu werden bzw. zu bleiben, sollten weitere folgen. Gerade mit den allgemeinen Rahmenbedingungen und dem hohen Freizeitwert habe Innsbruck hier eine hervorragende Ausgangsposition.